Die Tagesaufgaben auf der Königsetappe hätten kaum herausfordernder ausfallen können: Die elfte Wertungsprüfung der 2022er-"Dakar", die in einer Schleife um Bisha in Saudi-Arabien führte, eröffnete mit Sandpisten in Wadis und kleinen, schmalen Canyons – vor allem für die Beifahrer mit Hallo-Wach-Effekt.
Es folgten 50 Kilometer weicher Dünen, auch jene der Kategorie 3. Zwischen den einzelnen Dünensektionen galt es auf Plateaus das Tempo hochzuhalten. Ab Kilometer 127 waren wieder die Beifahrer verstärkt gefragt, die den richtigen Pfaden folgen mussten. Immer wieder tauchten kleine und weiche Dünen auf, die es vorallem den heckgetriebenen Buggys schwer machten. Den Abschluss bildete anspruchsvolle Navigation in Wadis und Tälern.
Jakub Przygonski und Co Timo Gottschalk mussten auf der elften Etappe ihren Plan, noch einmal Druck auf die direkten Gegner im Kampf um Platz vier zu machen, zeitig ad acta legen. Zwei Reifenschäden schon früh in der Sonderprüfung zwangen die "Dakar"-Vierten von 2021 dazu, eine langsamere und materialschonendere Gangart zu wählen. Auf der Schleife um Bisha mussten sie so ihre fünfte Gesamtposition hergeben – bleiben aber weiter die besten Vertreter mit einem heckgetrieben Buggy. Die souveräne Gesamtführung verteidigte Nasser Al-Attiyah (Toyota) auch vor dem abschließenden "Dakar"-Tag, der Tagessieg ging an Carlos Sainz (Audi).
Vorläufiger Gesamtstand nach Etappe 11
1. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) 36:49.51 Std.
2. Loeb/ Lurquin (Prodrive) 37:18.10 Std.
3. Al-Rahji/Orr Toyota) 37:53.34 Std.
4. Terranova/Carreras (Prodrive) 38:21.20 Std.
5. de Villiers/Murphy (Toyota) 38:34.02 Std.
6. Przygonski/Gottschalk (Mini) 38:41.48 Std.
Vorschau Etappe 12 (Bisha–Dschidda)
Prüfungskilometer: 164 km
Gesamtdistanz: 680 km
Start/Ziel: 07:50/9:32 Uhr (MEZ)
Die abschließende Etappe! Von Bisha geht es zurück zum Ausgangspunkt der 2022er-"Dakar": Dschidda. Wenn die Teilnehmenden das ersehnte Ziel erreichen, liegen insgesamt 8.413 Kilometer "Ideallinie" hinter ihnen, davon 4.121 auf Zeit. Niemand wird von sich behaupten können, stets auf dem kürzesten Weg geblieben zu sein. Die abschließenden 164 Prüfungskilometer muten im Vergleich zu dem, was schon zurückliegt, eher gemütlich an.