Auch am letzten Tag ließ Carlos Sainz nichts mehr anbrennen. Im Ziel der 120 Kilometer langen Schlussetappe konnte der Peugeot-Pilot aus Spanien seinen zweiten Dakar-Sieg feiern. Der frühere Rallye-Weltmeister hatte nach rund 9.000 Kilometern durch Peru, Bolivien und Argentinien, 4.087 Kilometer davon gegen die Uhr, fast 44 Minuten Vorsprung vor Toyota-Pilot Nasser Al-Attiyah. Ob Sainz mit seinem zweiten Dakar-Sieg nach 2010 einen Schlussstrich unter seine Karriere zieht, will der 55-Jährige in naher Zukunft entscheiden.
Der Südafrikaner Giniel de Villiers und sein deutscher Beifahrer Dirk von Zitzewitz gewannen im Toyota die letzte Tagesetappe, ein versöhnlicher Abschluss einer ansonsten durchwachsenen Rallye. „Das war definitiv die härteste Rallye Dakar seit langer Zeit“, fasste Von Zitzewitz die letzten zwei Wochen zusammen. „Ich bin nicht nur froh, dass wir den Hilux ins Ziel gebracht haben und ich bin stolz darauf, dass zwei Toyota am Ende auf dem Podium stehen und dass wir einer davon sind. Respekt an die ganze Mannschaft – das war eine extreme Herausforderung, und dass wir die so gut gemeinsam gemeistert haben, aller Rückschläge zum Trotz: Hut ab.“
Die Ehre von Mini rettete Jakub Przygonski, der als Gesamtfünfter in Cordoba ankam. Der Finne Mikko Hirvonen im einzigen überlebenden Buggy erreichte nach zahlreichen Problemen das Ziel abgeschlagen als Neunzehnter.
Abschied von Peugeot
Peugeot schließt damit das Kapitel Dakar ab. Die französische Marke gewann die letzten drei Ausgaben, 2016 war mit einem Dreifachsieg die erfolgreichste. Dieses Jahr verlor Peugeot den neunmaligen Weltmeister Sébastien Loeb, weil sich dessen Beifahrer Daniel Elena bei einem Unfall am Steißbein verletzte. Dakar-Rekordsieger Stéphane Peterhansel unterliefen gleich zwei Fahrfehler, der Franzose wurde am Ende nur Vierter. Heimlicher Held des Teams war Cyril Despres. Der frühere Dakar-Sieger auf dem Motorrad, nach einem Unfall schon früh ohne Siegchancen, half Teamkollege Peterhansel gleich zweimal aus der Patsche und war auch zur Stelle, als Sieger Carlos Sainz wegen Getriebeproblemen nur mit Glück einem Ausfall entging. Peugeot wird sich künftig nicht mehr bei der Dakar engagieren, es gibt das Gerücht, dass Wüstensohn Khalid Al Qassimi die Autos künftig unter privater Flagge einsetzen möchte.
Ergebnis 14. Etappe:
01. Giniel de Villiers/ Dirk von Zitzewitz, Toyota, 1:26.29 Stunden
02. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret, Peugeot, + 0.40
03. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel, Toyota, + 0.41
04. Lucio Alvarez/Robert Howie, Toyota, + 0.43
05. Jakub Przygonski/Tom Colsoul, Mini All4, + 2.11
06. Peter van Merksteijn/Maciej Marton, Toyota, + 2.06
07. Martin Prokop/Jan Tomanek, Ford, + 2.13
08. Sebastian Halpern/Edu Pulenta, Toyota, + 2.25
09. Carlos Sainz/Lucas Cruz, Peugeot, + 3.19
10. Khalid Al-Qassimi/Xavier Panseri, Peugeot, + 3.37
Endergebnis Rallye Dakar 2018:
01. Carlos Sainz/Lucas Cruz, Peugeot, 49:16.18 Stunden
02. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel, Toyota, + 43.40
03. Giniel de Villiers/ Dirk von Zitzewitz, Toyota, + 1:16.41
04. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret, Peugeot, + 1:25.29
05. Jakub Przygonski/Tom Colsoul, Mini All4, + 2:45.24
06. Khalid Al-Qassimi/Xavier Panseri, Peugeot, + 4:28.58
07. Martin Prokop/Jan Tomanek, Ford, + 7:20.49
08. Peter van Merksteijn/Maciej Marton, Toyota, + 7:41.28
09. Sebastian Halpern/Edu Pulenta, Toyota, +9:08.10
10. Lucio Alvarez/Robert Howie, Toyota, + 9:18.46