Rallye Dakar Etappe 6

Drama für Audi: Peterhansel und Sainz verunfallen

Doppelter Tiefschlag für Audi auf der sechsten Etappe der Rallye Dakar. Stephane Peterhansel und Carlos Sainz verunfallen an der gleichen Stelle und verlieren jede Chance auf den Gesamtsieg. Auch Yazeed Al-Rahji fiel zurück.

Die sechste Etappe führte – anders als ursprünglich vorgesehen – von Ha'il nach Riad. Grund ist eine Überschwemmung des Biwaks in Ad-Dawadimi, an dem der "Dakar"-Tross ursprünglich halt machen sollte. Das hatte auch Auswirkungen auf die Wertungsprüfung, sie wurde rund 100 Kilometer auf 357 verkürzt, ehe die Teilnehmer nach Riad weiterfuhren. Sie ähnelte der des Vortages: viel Sand, viele Dünen, viel Kamelgras. Mit insgesamt 919 Kilometer bildete die neu zusammengestellte Etappe die bisher längste bei der Rallye Dakar 2023. 

Für Audi kam es heute doppelt bitter. Stephane Peterhansel und Carlos Sainz verunfallten an der gleichen Stelle bei Kilometer 200. Peterhansels Co Édouard Boulanger klagte anschließend über Rückenschmerzen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Sainz und Beifahrer Lucas Cruz blieben unverletzt.

Auch Yazeed Al-Rahji und Dirk von Zitzewitz mussten am sechsten Tage des Wüstenklassikers ihre Ambitionen auf ein gutes Resultat begraben. Auf dem schwierigen Teilstück zwischen Ha'il und Riad brach unvermittelt und überraschend die rechte hintere Radaufhängung. Eine Reparatur im Wüstensand ist nur durch den Race-Truck möglich, auf den das Toyota-Duo gegenwärtig noch wartet. 

Durch die Ausfälle an der Spitze rückten Lucas Moraes und Timo Gottschalk auf Rang drei nach vorn. Das brasilianisch-brandenburgische Duo blieb dabei seiner Linie treu: Mit Konstanz und offenen Augen haben sie sich auch auf dem sechsten Teilstück des unerbittlichen Wüstenklassikers von Ha'il nach Riad die sechstbeste Zeit gesichert. 

Al-Attiyah einsam vorn

Der Tagessieg ging erneut an Spitzenreiter Nasser Al-Attiyah und seinen Co Matthieu Baumel (Toyota). Der dreimalige "Dakar"-Sieger fährt schon jetzt, nach etwas mehr als 55 Prozent der Prüfungsdistanz, ein einsames Rennen. Dahinter hat sich mit Stunden-Abstand ein Mehrkampf um die verbleibenden Podiumspositionen entwickelt.

Auch die folgenden Tage haben es in Sachen Gesamtkilometer in sich. Die siebte Etappe führt die Teilnehmer nach Ad-Dawadimi, nicht aber die Service-Crews. Sie dürfen einen zweistündigen Service auf der Liaison ausführen, ehe sie zurück nach Riad geschickt werden. Nach einer Nacht in Zelten – im Parc Fermé von Ad-Dawadimi – geht es auch für die Teilnehmer zurück nach Riad, wo der Ruhetag wartet.

Gesamtwertung nach Etappe 6

1.  Al-Attiyah/Baumel (QAT/FRA), Toyota, 24:00.48 Std.
2.  Lategan/Cummings (RSA/RSA), Toyota, 25:07.38 Std.
3.  Moraes/Gottschalk (BRA/GER), Toyota, 25:14.07 Std.

Vorschau Etappe 7  

Riad–Ad-Dawadimi 

Prüfung: 333 km | Verbindung: 288 km | Gesamt: 861 km
Start Prüfung: voraussichtlich 09:30 Uhr Ortszeit (07:30 Uhr MEZ)**
Ziel Prüfung: voraussichtlich 13:34 Uhr Ortszeit (11:34 Uhr MEZ)**

Dirk von Zitzewitz: "Diese Etappe war ursprünglich für den Tag vor dem Ruhetag vorgesehen, musste aber wegen der Überschwemmung in Ad-Dawadimi vorgezogen und verkürzt werden. Traditionell will der Veranstalter auf den letzten Etappen vor dem Ruhetag noch einmal alles aus uns herausholen, er will, dass wir den Ruhetag richtig brauchen. Ich rechne mit viel Sand, aber auch mit Geröllabschnitten, aber mit weniger Bergen – hier und da ein paar Canyons."

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