Kris Meeke scheint die lange Pause seit seinem letzten WM-Einsatz bei der Rallye Schweden nicht geschadet zu haben. Der Citroen-Pilot nutzte seine 13. Startposition, übernahm am Freitagvormittag das Kommando und setzte sich mit zwei Bestzeiten an die Spitze der Rallye Portugal. Nur auf der letzten WP musste sich der Brite knapp geschlagen geben. VW-Mann Jari-Matti Latvala war hier 0,2 Sekunden schneller. Der Grund für den verpassten Hattrick war hausgemacht. Meekes Citroen DS3 WRC roch im Ziel nach verbranntem Gummi. „Nach einer Spurrille zu Beginn der Prüfung fühlte sich das Handling merkwürdig an. Zum Glück haben wir robuste Reifen“, erklärte der Nordire.
Hinter Meeke, der nach der ersten Schleife 11,5 Sekunden Vorsprung hat, tummeln sich die Verfolger dicht an dicht. Sebastien Ogier (VW), Dani Sordo (Hyundai), Ött Tänak (D-Mack-Ford), Jari-Matti Latvala (VW), Hayden Paddon (Hyundai) und Andreas Mikkelsen (VW) liegen innerhalb von nur 15 Sekunden. Sie alle hatten – wenn überhaupt – nur kleinere Probleme. Latvala war trotz der abschließenden Bestzeit mit dem Setup nicht zufrieden, Paddon klagte über ein nicht korrekt arbeitendes Differenzial und Weltmeister Sebastien Ogier verglich die letzte Prüfung mit einer „Fahrt über Kugeln. Da lag so viel loser Schotter.“
Hinter diesem Sextett liegt Hyundai-Mann Thierry Neuville, der die erste Prüfung des Tages komplett verwachst hat, auf Platz acht mit 40,8 Sekunden Rückstand. „Ich habe keine Erklärung für die erste WP, vielleicht war ich zu vorsichtig. Aber jetzt ist es okay.“ Hinter dem Belgier folgen Stephane Lefebvre (Citroen), der durch einen Reifenschaden 20 Sekunden verlor, sowie die beiden Ford-Werkspiloten Mads Ostberg und Eric Camilli auf den Rängen neun bis elf. Einziger namhafter Ausfall bis dato ist Kevin Abbring im 2015er-Hyundai, der auf WP 3 mit defekter Lenkung strandete.
In der WRC 2 führt Skoda-Werksfahrer Pontus Tidemand mit 35 Sekunden Vorsprung vor Nicolas Fuchs (Skoda) und Elfyn Evans (Ford).
