WRX 2018

Sommerparty in Buxtehude mit Sieg des Weltmeisters

Hochsommer im Oktober: Die Weltstars des Rallycross-Sports haben auf dem Estering Buxtehude eine richtige Fete veranstaltet - es gab jede Menge Sonne, Action, Rekorde und Dramen. 22.500 Zuschauer fanden den Weg auf die Naturtribünen des Esterings.

Der amtierende Weltmeister hieß schon vor dem Rennen Johan Kristoffersson. Nun sicherte er Volkswagen auch den Titel in der Team-Weltmeisterschaft, mit dem achten Sieg in Folge, der zugleich der zehnte Sieg im elften Rennen war. Lediglich Sebastien Loeb hatte einen Sieg errungen, im belgischen Mettet.

Über den Rekord-Rallycrosser Kristoffersson braucht man kein Wort mehr zu verlieren. Mattias Ekström meinte zwar nach dem Rennen, er werde alles dafür geben, dass seinem Landsmann nicht auch noch der Sieg beim Rennen in Südafrika zufällt - aber Ekström hatte das ganze Jahr schon hart gearbeitet und viel erreicht - nur an Johann kam halt niemand vorbei.

Ekströms Teamgefährte Andreas Bakkerud hatte es dann im Finale tatsächlich mal geschafft, doch Kristoffersson legte sich den Norweger seelenruhig zurecht und kassierte ihn bereits eine Runde später wieder - ausgerechnet in der ersten Kurve nach dem Start, die für ihre Tücken berühmt und berüchtigt ist. Bakkerud schien fast chancenlos und hatte es kommen sehen „ich hab damit gerechnet, dass es so kommt“, meinte er lachend nach dem Rennen. Hinter Kristoffersson belegten dann die Audis die Plätze, so dass Ekström und Bakkerud immerhin im Duell mit den Werks-Peugeot im Kampf um Platz zwei in Fahrer- und Teamwertung einigen Boden gut machten konnten.

GALERIE: Die Bilder vom WRX-Lauf auf dem Estering

Bei den Peugeots lief es denkbar schlecht. Trotz einiger beeindruckender Aktionen blieb der Lohn für die Mühen aus - nach einigem Sachschaden strandete Sebastien Loeb in seinem Semifinale, Timmy Hansen wurde gänzlich disqualifiziert und erhielt keine Punkte für sein Semifinale. Er hatte in der ersten Kurve mit Janis Baumanis und Anton Marklund den obligatorischen Lackaustausch doch etwas übertrieben, befanden die Stewards.

Etwas überraschend hatte Kevin Hansen den Sprung ins Finale geschafft - als einziger Peugeot-Pilot an diesem Wochenende. Doch auch er erlebte ein Drama: Er schoss in die Streckenbegrenzung und wurde sogar ins Krankenhaus gefahren, nachdem er den Wagen verlassen und erschöpft zusammen geklappt war. Sofort erfolgte der Rennabbruch und beim Restart zu fünft hatte Kristoffersson dann wieder alles im Griff. Für den jungen Kevin gab es immerhin die gute Nachricht, dass trotz einiger Rückenschmerzen kein wesentlicher Befund festgestellt wurde. 

Finale der Europameisterschaft 

Für die Fahrzeuge der Super1600er Klasse kam es auf dem Estering zum dramatischen Showdown. Rokas Baciuska aus Litauen musste sich gegen Aydar Nuriev aus Russland durchsetzen. Für Artis Baumanis aus Lettland war bereits nach einem Unfall im Semifinale Schluss. Er hatte damit seine Titelchancen endgültig verspielt und so blieb von dem Trio, welches noch im Titelkampf steckte nur noch ein Duo übrig. Teamchef Rolf Volland freute sich schließlich über den Erfolg seines Schützlings Baciuska, der in der Endabrechnung die Nase vorn hatte. Im Finale der besten sechs hatte er sich gegen seinen Teamgefährten und direkten Konkurrenten Nuriev zwar nicht durchsetzen können, aber sein zweiter Platz hinter Nuriev reichte schließlich zum Titelgewinn.

Rallycross-WM 2018 – 11. Lauf, Estering

1. Johan Kristoffersson (S) Volkswagen 3.33,568 Min.
2. Mattias Ekström (S) Audi +1,849 Sek.
3. Andreas Bakkerud (N) Audi +3,082 Sek.
4. Niclas Grönholm (FIN) Hyundai +5,030 Sek.
5. Petter Solberg (N) Volkswagen –2 Rd.
6. Kevin Hansen (S) Peugeot –6 Rd. 

Fahrerwertung Rallycross-WM 2018

1. Johan Kristoffersson (S) Volkswagen 311 Pkt.
2. Mattias Ekström (S) Audi 228 Pkt.
3. Andreas Bakkerud (N) Audi 224 Pkt.
4. Petter Solberg (N) Volkswagen 221 Pkt.
5. Sébastien Loeb (F) Peugeot 205 Pkt.

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