Dritte Rallye – Dritter Sieger! Auch die diesjährige Europameisterschaft verspricht deutlich mehr Spannung als in der Vergangenheit. Bei der höchst anspruchsvollen Akropolis-Rallye meldet sich Titelverteidiger Kajetan Kajetanowicz an der Spitze zurück und holt seinen ersten Saisonerfolg.
Dabei hatte zeitweise so ausgesehen, als ob der Pole mit dem Ausgang der Rallye nichts zu tun haben würde. Am Samstag fing sich Kajetanowicz zwei Reifenschäden ein und war auf den vierten Rang zurückgefallen. Doch als die Konkurrenz reihenweise Probleme bekam, rückte der Ford-Pilot wieder Stück für Stück nach vorn und feierte in Griechenland den Sieg. „Das war eine der schwierigsten Rallyes meines Lebens. Extrem anspruchsvoll für unser Auto, Körper und Geist. Aber irgendwie auch gleichzeitig schön. Es ist verrückt und großartig“, so Kajetanowicz.
Skoda-Pilot Bruno Magalhães musste sich nach Elektrikproblemen mit dem zweiten Rang begnügen, behält aber seine Führung in der Europameisterschaft. Der Portugiese hatte am Morgen zunächst die Führung von Nasser Al-Attiyah übernehmen können, nachdem der Katari seinen Ford Fiesta wegen Schwierigkeiten mit der Servolenkung neustarten musste. Doch Magalhães hatte nur wenig Zeit zur Freude. Plötzlich kämpfte er mit einer fehlerhaften Zündunterbrechung der Schaltung, funktionslosen Scheibenwischern, einer defekten Startautomatik und Überhitzungsproblemen. Al-Attiyah konnte davon nicht profitieren, als die Servolenkung erneut aufmuckte, stellte er auf der zehnten Prüfung sein Auto vorzeitig ab.
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Bis zur fünften Prüfung hat der 19-jährige Russe Nikolay Gryazin in Führung gelegen, doch dessen Skoda Fabia R5 fing auf der Verbindungsetappe plötzlich Feuer und brannte restlos aus. Sein Landsmann Alexey Lukyanuk konnte die Akropolis-Rallye nur aus der Ferne erleben. Er erholt sich von einem tragischen Trainingsunfall, der im Vormonat ein Menschenleben forderte. Viele Fahrer hatten auf ihre Autos „#getwellsoonLUCAS” geklebt, um Verbundenheit mit Lukyanuk zu zeigen.
Turbulent ging es auch im Kampf um die dritte Position zu. Nach dem Ausfall von Al-Attiyah kletterte zunächst Murat Bostanci (Ford) auf den letzten Podiumsrang. Vier Kilometer vor dem Ziel patzte er jedoch und blieb neben der Strecke liegen. Griechenlands Hoffnung Yorgo Philippedes (Skoda) hatte nun die Chance als Dritter gewertet zu sein, doch auch ihm ging die Straße im Finale aus. Lachender Dritter wurde Grzegorz Grzyb (Skoda), der den Podestplatz abstauben konnte.
Thurn und Taxis ohne Glück
Für Albert von Thurn und Taxis nahm die Akropolis-Rallye ebenfalls kein gutes Ende. Er lag als Siebter zum ersten Mal auf Punktekurs, doch dann überschlug sich der Fürst nur einen Kilometer vom Ziel entfernt mit seinem Skoda Fabia R5 und schied ebenfalls vorzeitig aus. Marijan Griebel hatte die 'Akropolis' planmäßig ausgelassen und wird auch nicht beim kommenden EM-Lauf auf Zypern (16. bis 18. Juni) dabei sein.
Ergebnis Akropolis-Rallye 2017
| 1. | Kajetanowicz / Baran | Ford Fiesta R5 | 2:49:40.6 |
| 2. | Magalhães / Magalhães | Škoda Fabia R5 | +2:58.7 |
| 3. | Grzyb / Wróbel | Škoda Fabia R5 | +6:05.3 |
| 4. | Tsouloftas / Giraudet | Citroën DS3 R5 | +8:48.3 |
| 5. | Tsolakidis / Dimos | Škoda Fabia R5 | +16:49.2 |
| 6. | Melegari / Barone | Mitsubishi Evo IX | +21:05.6 |
| 7. | Drimousis / Drimousis | Subaru Impreza STi | +25:43.5 |
| 8. | Banaz / Erdener | Ford Fiesta R2T | +26:06.0 |
| 9. | Özdemir / Memisyazici | Ford Fiesta R2T | +27:45.4 |
| 10. | Érdi jun. / Papp | Mitsubishi Evo X | +30:11.2 |
EM-Stand: 1. Magalhães Bruno 93; 2. Kajetanowicz Kajetan 72; 3. Lukyanuk Alexey 46; 4. López Planelles José María 27; 5. Griebel Marijan 27; 6. Grzyb Grzegorz 22; 7. Moffett Josh 20; 8. Ares Iván 19
