MOTOR

Porsche 911 Dakar: Der Elfer fürs Grobe

Ganz neu ist die Idee mit der Kreuzung aus einem Porsche 911 und einem Geländewagen nicht. Doch es überrascht in der heutigen Zeit allemal, dass Porsche seinem historischen Vorläufer in der aktuellen Generation des Porsche 992 nochmals neues Leben für Sandkastenspiele einhaucht. 

Auf der Los Angeles Autoshow in der kommenden Woche wird Porsche sein nächstes Elfer-Derivat enthüllen: der 911 Dakar. Jetzt also einer auf Stelzen. So einen Sportwagen hat es viele Jahre nicht gegeben – schon gar nicht von Porsche. An sich war der Porsche 911 mit der internen Bezeichnung 953 eine rustikal modifizierte Version des Porsche 911 G-Modells. Entwickelt wurde der stelzige Sportler für die Rallye Dakar des Jahres 1984 – in der typisch blau-weißen Rothmans-Lackierung. Der größte Unterschied war nicht der Leistungsnachschlag auf rund 300 PS, sondern das stark modifizierte Fahrwerk nebst hoch gesetzter Karosse und einem Allradantrieb, der später im Porsche 959 verbaut wurde. 

In den vergangenen Jahren gab es von Testgeländen in der Wüste, auf Eis, Schnee und im Straßenverkehr immer wieder Fotos von getarnten Prototypen der Elfer-Baureihe 992 zu sehen, die mit einem deutlichen Plus an Bodenfreiheit und Geländereifen unterwegs waren. Die Tarnfolien werden auf der Los Angeles Autoshow – der Lieblingsmesse der Zuffenhausener – am kommenden Donnerstag entfernt und Sportwagenwelt kann selbst entscheiden, ob die Kreuzung aus Porsche 911 und einem Offroad zeitgemäßer denn je oder schlicht überflüssig ist. Dem Verkaufserfolg des Porsche 911 Dakar dürfte kaum etwas im Wege stehen, denn es ist der wohl ungewöhnlichste Porsche, denn man aktuell kaufen kann. 

Innerhalb der Erprobung haben die Entwickler rund um Gesamtprojektleiter Achim Lamparter den Offroad-Elfer über die eigenen Offroad-Prüfgelände, sondern unter extremen Bedingungen über 500.000 Kilometer rund um den Erdball gescheucht - 10.000 Kilometer davon auf unbefestigten Straßen. Auf der südfranzösischen Teststrecke Chateau Lastours, wurde unter anderem das Fahrverhalten auf typischen Rallyepisten erprobt und das Fahrwerk abgestimmt. „Die Dakar-Teams kommen hierher, um ihre Autos vor der Rallye in Europa zu testen“, sagt Porsche Werksfahrer Romain Dumas, „mir war klar, was ein 911 auf der Straße kann. Aber wie gut das Auto auf Schotter performt hat, war eine absolute Überraschung für mich.“

Unter anderem musste sich der 911 Dakar auf Sandpisten und in hohen Dünen beweisen. „Der 911 Dakar hat auch in der Wüste eine souveräne Performance gezeigt“, sagt Frank Moser, Leiter der Sportwagenbaureihen bei Porsche, „gerade hier kann der 911 Dakar seine Konzeptvorteile ausspielen – die Kombination aus niedrigem Gewicht, erhöhter Bodenfreiheit, einem leistungsstarken Heckmotor und dem kurzen Radstand sorgt für jede Menge Fahrspaß. Davon konnte ich mich bei Testfahrten in der Sahara selbst überzeugen.“

Und im kommenden Jahr kann der Kunde entscheiden, wie begehrt der Stelzen-Elfer wird.

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