MOTOR

Fahrbericht Toyota Yaris Cross Adventure

Toyota packt die vierte Generation des Hybridantriebs in den Yaris Cross und will so bei den kleinen Crossovern für Furore sorgen. Das japanische SUV punktet beim Verbrauch und beim Komfort.

Mit dem Yaris GR hat Toyota einen Paukenschlag hingelegt. Die sportliche Version des japanischen Kleinwagens räumte aufgrund des Spaßfaktors Elogen ab. Auf dieser Erfolgswelle will der Yaris Cross reiten und im hart umkämpften B-Segment sich gegen Konkurrenten wie den VW T-Cross, den Seat Arona und den Opel Mokka stellen. Um in den Genuss des Allradantriebs zu kommen, muss man mindestens 29.060 Euro auf den Tisch des japanischen Hauses blättern. Wem die Offroad-Optik reicht, der greift zur Version mit Vorderradantrieb, die ab 22.690 Euro zu haben ist.

Wir haben uns ein 4WD-Modell geschnappt, mit dem Toyota die lifestylebewusste jüngere Klientel ansprechen will, das eben auch mal mit dem Surfbrett bis an den Strand fährt. Auch dieser Yaris Cross hat eine Systemleistung von 85 kW / 116 PS und ein maximales Drehmoment von 141 Newtonmetern (E-Motor). Dass man damit nicht zwingend einen Porsche 911 von der linken Spur vertreibt, dürfte klar sein. Dennoch ist man mit dem Yaris Cross entspannt und vor allem komfortabel unterwegs.

Die ZF-Dämpfer bügeln auch Querrillen und große Bodenwellen zuverlässig weg. Dass dabei die Karosserie etwas nachwippt und sich in Kurven leicht zur Seite neigt, nimmt man dann gerne in Kauf. Zumal der Yaris Cross ohnehin eher Gleiter als Sprinter ist. Dazu passen auch die Fahrleistungen: Nach 11,8 Sekunden erreicht der Toyota aus dem Stand die 100 km/h-Marke und ist maximal 170 km/h schnell.

„Beim Yaris Cross geht es um Effizienz und Komfort“, sagt Ingenieur Keisuke Morisaki. Deswegen haben die Japaner eine Hinterachse mit doppelten Querlenkern und vorne eine klassische McPherson Achse verbaut, bei der der Sturz etwas negativer eingestellt ist als gewöhnlich. Das Herz des kleinen Crossovers ist natürlich der Antriebsstrang mit dem Hybridantrieb, bei dem die Asiaten ebenfalls Hand angelegt haben. Das fängt bei einer zweiten Ölpumpe an, um den Elektromotor zu kühlen und hört bei der Wickelung der E-Maschine auf, bei der der Querschnitt des Drahts quadratisch und nicht rund ist.

Die vierte Generation des Toyota-Hybridantriebs kommt bereits im Yaris zum Einsatz und besteht auch in der Cross-Version aus einem 1,5 Liter-Dreizylinder-Verbrennungsmotor, der nach dem Atkinson-Prinzip arbeitet und mit zwei Elektromotoren (MG1 und MG2) kombiniert ist.

Der Allradantrieb kommt ohne mechanische Kardanwelle aus und die Hinterachse greift blitzschnell ein, wenn es die Traktion oder die Fahrsituation erfordert. Durch das verfeinerte Abstimmen der Komponenten haben die japanischen Techniker dem leistungsverzweigten Hybridsystem mehr Dynamik verpasst. Das klappt auch ziemlich gut, solange man entspannt im Verkehr mitschwimmt. Dann ist auch die Geräuschkulisse niedrig. Zudem ist der Yaris Cross auch sparsam. Toyota gibt einen Verbrauch von 5,1 Liter pro 100 Kilometern an (WLTP Zyklus) , wir kamen bei unserer Testfahrt auf 5,5 l/100 km.

Drückt man den EV-Knopf, sind sogar kurze Strecken rein elektrisch drin, bei der Frage nach der tatsächlichen Reichweite erntet man von den japanischen Technikern ein höfliches Lächeln. Im Power-Fahrmodus spricht der Antrieb ambitioniert an. Sobald man den Yaris Cross die Sporen gibt, meldet sich der Verbrenner hörbar zu Wort und der Vortrieb verliert höheren Drehzahlen an Verve.

Bei den Fahrmodi bietet der japanische Crossover ein Füllhorn an Optionen. Neben den klassischen Antriebsprogrammen Power, Normal und Eco kommen die Allrad-Optionen Trail (Gelände) und Snow (Schnee) hinzu. Aktiviert werden die Einstellung an der Mittelkonsole, die ebenso wie das Lenkrad mit einigen Bedienelementen bestückt ist, sodass man eine kurze Eingewöhnungszeit braucht, um sich zurechtzufinden. Auch die Anzeige des Kombiinstruments bietet eine Vielzahl von Informationen, die man erst einmal sortieren muss.

Das Infotainment mit dem bis zu neun Zoll großen Touchscreen als Kommandozentrale lässt sich leicht und ohne große Umschweife bedienen. Wer will kann auch sein Smartphone per Andrioid Auto oder Apple CarPlay einbinden. Die Verarbeitung des Interieurs ist gewohnt solide, nur die Sitze könnten etwas mehr Seitenhalt bieten. Vorne hat man genug Platz, dahinter schaut die Sache bei dem 4,18 Meter langen Crossover schon anders aus. Um die Lehnen der Rückbank umzulegen, muss man die Kopfstützen entfernen, dann entsteht eine ebene Ladefläche und das Kofferraumvolumen wächst von 320 Liter auf 1.097 Liter. Der Yaris Cross steht ab 18. September beim Händler.

Datenblatt Toyota Yaris Cross 4WD

Typ: Crossover
Motor: Dreizylinder-Benziner
Hubraum (cm3): 1.490
Leistung in PS (kW) bei U/min-1: 116 (85)
Max. Drehmoment (Nm) bei Umin-1: 141
Höchstgeschwindigkeit (km/h): 170
Beschleunigung 0-100 km/h (sek.): 11,8
Getriebe: E-CVT
Antrieb: Allradantrieb
Treibstoffsorte: Super
Tank (L): 36
Verbrauch EU-Drittelmix (l/100 km): 5,1
CO2-Ausstoß (g/km): 116
Gewicht, Herstellerangabe (kg): 1.360
max. Zuladung (kg): 415
Abmessungen (L/B/H): 4.180 / 1.765 / 1.560 (L/B/H)
max. Ladevolumen (L): 320 bis 1.097
Preis (Euro): 29.060 (Basismodell22.690 )
Abgasnorm: Euro 6 AP

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