‚Race to the clouds‘

VW Pikes Peak: Drei Stunden für ein erstes Kennenlernen

Der Elektro-Renner von Volkswagen hat die ersten Testfahrten für den „Pikes Peak International Hill Climb“ auf der Originalstrecke im US-Bundesstaat Colorado absolviert.

Die Mission ‚Elektrischer Gipfelsturm‘ läuft für Volkswagen weiter nach Plan. Bei den ersten Tests in den USA konzentrierte sich das Team vor allem auf die Fahrwerkabstimmung, Reifentests sowie die optimale Nutzung von Batterieladung und die Energie-Rückgewinnung beim Bremsen. 

„Das perfekte Energiemanagement ist einer der Schlüsselfaktoren für einen erfolgreichen Angriff auf den Rekord in der Kategorie der Elektro-Fahrzeuge“, erklärt François-Xavier Demaison, Technischer Direktor Volkswagen Motorsport und als Projektleiter für den I.D. R Pikes Peak verantwortlich. „Die erste Testfahrt am Pikes Peak ist erfolgreich verlaufen. Das zeigt, dass unsere Computer-Simulationen und auch die Testfahrten in Europa auf den Punkt getroffen haben.“

Auch Pilot Romain Dumas zeigte sich nach dem Test begeistert. „Der I.D. R Pikes Peak ist das beste Auto, mit dem ich jemals diesen Berg hinaufgefahren bin. Beschleunigung und Kurvengeschwindigkeiten sind wirklich beeindruckend, dazu ist das Auto sehr komfortabel: Dank des Elektroantriebs muss ich nicht schalten, sondern kann mich ganz auf die Linie konzentrieren“, erläuterte der Franzose.

Da es sich bei der Strecke zum 4.302 Meter hoch gelegenen Gipfel um eine öffentliche Straße handelt, stand sie dem Team nur für drei Stunden zur Verfügung. Für die Vorbereitung der weiteren Testläufe und des Rennens am 24. Juni hat Volkswagen Motorsport einen festen Stützpunkt in Colorado Springs bezogen.

„Natürlich bleibt immer Raum für Verbesserungen. Wir werden bei den noch anstehenden Testfahrten die Abstimmung weiter verfeinern“, blickte Dumas auf die kommenden arbeitsintensiven Tage und Wochen in den USA voraus.

Nur ein Versuch für 1.440 Höhenmeter

Bei der 96. Auflage des berühmtesten Bergrennens der Welt will VW am 24. Juni die Marke von 8.57,118 Minuten im Visier – seit 2016 der Rekord für Elektro-Fahrzeuge auf der 19,99 Kilometer langen und mit 156 Kurven aufwartenden Strecke. Dies entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 134 km/h.

„Man hat nur einen einzigen Versuch“, stellt Dumas klar. „Wenn dabei nur das Geringste schiefgeht, ist zumindest ein neuer E-Rekord kaum noch realistisch.“ Schiefgehen kann bei einem fast 20 Kilometer langen Bergrennen, bei dem 1.440 Meter Höhenunterschied zwischen Start und Ziel liegen, eine ganze Menge. „Wie immer im Motorsport gilt die Regel: Um Erster zu werden, musst du erst einmal ins Ziel kommen“, sagt der Franzose.   

Glück beim Wetter

Dabei spielt auch die Witterung eine entscheidende Rolle. „Um einen Rekord zu fahren, braucht man auch Glück mit dem Wetter“, erläutert Dumas. Immerhin wurde der Pikes Peak International Hill Climb in der Vergangenheit wegen Nebel, Eisbildung, Schnee und Hagel schon abgebrochen oder verkürzt. Durchschnittlich schneit oder hagelt es im Gipfelbereich an 18 von 30 Tagen im Juni. Und auch mit plötzlich einsetzendem Regen und überfrierender Nässe müssen die Piloten unter Umständen fertig werden. Im Zielbereich beträgt die Durchschnittstemperatur im Juni gerade einmal null Grad Celsius.

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