Rallye Australien

Toyota setzt erstmals Yaris AP4 ein

Am kommenden Wochenende steigt in Australien das mit Spannung erwartete Finale der Rallye-Weltmeisterschaft. Dabei feiert ein interessantes Auto sein Debüt.

In Sachen Yaris R5 hält sich Toyota weiterhin bedeckt, aber in Australien ist man künftig offiziell mit einem neuen AP4-Modell des Kleinwagens in der Meisterschaft vertreten. Premiere feiert der Toyota Gazoo Racing Yaris AP4 am kommenden Wochenende während der Rallye Australien, hinter dem Steuer sitzt Harry Bates, Sohn des viermaligen Landesmeister Neal Bates, dessen Team das Fahrzeug bislang in Eigenregie aufbaute und einsetzte.

Der Yaris AP4 wird von einem 1,6-Liter großen Vierzylinder-Turbo angetrieben, der 420 Nm Drehmoment auf die Kurbelwelle stemmt. Die Kraftübertragung erfolgt über ein sequentielles Sechsganggetriebe auf alle vier Räder.

Die AP4-Klasse ermöglicht den Aufbau von Rallyefahrzeugen, deren Leistung vergleichbar mit der R5-Kategorie sein soll, allerdings bei niedrigeren Kosten. Der Antriebsstrang, angefangen von den Antriebswellen bis zum für 600 PS starke Rallycross-Supercars entwickelten, sequenziellen Sechsgang-Getriebe von Sadev, dient sämtlichen Modellen als Schaltwerk. Auch das Fahrwerk ist Standardware: McPherson-Federbeine mit Querlenkern, Längslenkern und Stabis versehen. Freigestellt sind nur die Dämpfer. 

Die Idee kam ursprünglich von der anderen Seite des Pazifiks. In Argentinien finden sich kaum Mitsubishi Lancer oder Subaru Impreza auf den Straßen, auch ein Skoda Fabia ist ein Exot. Dafür hatten Hersteller wie Chevrolet, Kia oder Toyota beträchtliche Marktanteile, nur leider gab es keine geeigneten Sportgeräte.

2011 heckte der Verband mit einigen Teams ein neues Reglement aus. Die Maxi-Cars genannten Autos sollten ordentlich Lärm machen, dicke Backen wie Super-2000-Autos haben und dank Allradantrieb auch möglichst so schnell sein. Nur sollten die argentinischen Sportgeräte nicht ansatzweise so teuer sein. Es beginnt beim Motor. In der zweiten Liga des Rallyesports machen Motorenrevisionen und Reparaturen bis zu 40 Prozent der Einsatzkosten aus.

 

In Buenos Aires entschied man, zunächst einen preiswerten und robusten 2,4-Liter-Motor von Honda in sämtliche Maxi-Cars einzubauen. Der Sauger leistet wie ein S2000 etwa 270 PS bei 280 Newtonmeter Drehmoment. Geschaltet werden die Allradler mit einem mit Rallye-Teilen modifizierten Subaru-Getriebe. Anders als im herstellergetriebenen europäischen Spitzensport pfeifen die Importeure am Rio de la Plata auf Markentreue bei der Technik. Das Resultat: Über 20 Maxi-Cars bevölkern die nationale Meisterschaft, die mittlerweile aber auch von 1,6-Liter-Turbos angetrieben werden.

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