„Projekt E“

Teilchenbeschleuniger Manfred Stohl

Schon vor Jahren präsentierte Manfred Stohl einen Peugeot 207 Super 2000 mit Elektroantrieb. Damals war der Österreicher seiner Zeit leicht voraus, doch die Pionierarbeit macht sich nun bezahlt. Bei der FIA rangiert seine Firma STARD auf einer Stufe mit Williams und McLaren.

Wo auch immer ein potentes Elektroauto präsentiert wird, man darf davon ausgehen, dass Manfred Stohl und sein Unternehmen STARD die Finger im Spiel haben.

Stohl war es auch, der vor ein paar Tagen den ersten Sieg mit seinem elektrischen Rallycross-Boliden feiern durfte, das Fahrzeug mit dem STARD „REVelution“ genannten Antriebsstrang liefert 450 KW (613 PS), besitzt drei Elektromotoren, 1.002 Nm Drehmoment und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h, nachdem es in nur 1,8 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigt.

Jetzt konzentriert sich die pfiffe Truppe aus Groß Enzersdorf auf die Premiere des „Projekt E“, dem Vorläufer der elektrischen Rallycross-WM (WRX), die am 22. und 23. August im Rahmen des verspäteten Saisonauftakts in Schweden stattfinden wird.

Doch das ist längst nicht alles. In Fachkreisen sorgte STARD vor kurzem für Schlagzeilen, als man mit der selbst entwickelten Hochvoltbatterie nach dem bestandenen FIA Crash-Test in die höchste Liga der Elektrofahrzeugentwicklung aufstieg. Lediglich Williams und McLaren haben mit ihren Systemen solche Tests bisher erfolgreich absolviert.

„Dies ist mit Sicherheit der bisherige Höhepunkt meiner unternehmerischen Laufbahn, und ich bin über allen Maßen stolz auf unser gesamtes Entwicklungsteam“, erklärte Manfred Stohl.

Unter anderem sind mechanische Tests Teil der intensiven FIA-Prüfung, wobei das komplett aus hochfester Kohlefaser gefertigte Batteriegehäuse extrem hohen statischen Belastungen – die mehreren Tonnen Gewicht entsprechen – ausgesetzt wird, um die Belastbarkeit bei einem heftigen Aufprall zu überprüfen.

Das STARD Batteriesystem ist zwar das Wichtigste, aber lediglich nur eines von vielen Teilen des kompletten Antriebssystems, welches in der Rennserie „Projekt E“ Verwendung findet.

Auch die komplette Software für die Fahrzeugelektroniksteuerung ist gänzlich von den Stohl-Leuten entwickelt und programmiert worden.

Bei den großen Herstellern hat man längst erkannt, zu was STARD in der Lage ist. Auf dem schwarzen Elektro-Rallycrosser prangt seit kurzem das Ford-Logo – ganz offiziell – und in Kürze wird man einen Citroën C3 präsentieren.

Aber wie eingangs erwähnt, steckt die STARD-Technologie in fast allem, was mit Elektro und Motorsport zu tun hat. Dabei blickt Geschäftsführer Michael Sakowicz längst über den Tellerrand hinaus: „Jetzt ist es an der Zeit, unsere Expertise auch für Sonderanwendungen wie Luftfahrt und Hochleistungs-Automotivanwendungen einem stetig wachsenden Kundenkreis zur Verfügung zu stellen.“

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