San Felipe 250

Technik bremst Schwarz aus

Armin Schwarz und All German Motorsports waren mit der Performance des Trophy Trucks bei der San Felipe 250 zufrieden, die Zielankunft blieb aber verwehrt. Armin Kremer holte im Class-One-Buggy ein starkes Ergebnis.

<strong>KINDERKRANKHEITEN:</strong> Noch läuft der AGM X6 nicht rund, aber sein Potenzial konnte Armin Schwarz unter Beweis stellen

Viele positive Eindrücke, aber leider keine Zielankunft: So lautet das Fazit von Armin Schwarz und All German Motorsports bei der San Felipe 250, dem zweiten Lauf der US-SCORE-Meisterschaft 2012. Auf der rund 250 Meilen langen Route um San Felipe waren die Teilnehmer in mehreren Canyons zwischen der Küste am Golf von Mexiko und dem Hinterland unterwegs. Charakteristisch bei diesem Rennen ist, dass rund 100 Meilen über waschbrettartige Bodenwellen führen, ein echter Härtetest für Mensch und Maschine.

 

All German Motorsports hatte den AGM-Jimco X6 SCORE Trophy Truck auf diese Herausforderung vorbereitet. Partner Eibach hatte längere Federn produziert, nachdem das Team noch beim Saisonauftakt, der Laughlin Desert Challenge im Januar, feststellen musste, dass man doch noch längere Federn verbauen kann. Mit Partner FOX wurden die Dämpfer entsprechend eingestellt, bei Partner Danzio wurde die Motorleistung nochmals verfeinert. Diese Vorbereitung war erfolgreich: „Ich war wirklich zufrieden, denn der Truck war sehr schnell. Er war von der Performance her sehr gut. Gerade in den sehr, sehr welligen und harten Abschnitten hat der Truck alles gemacht, was wir wollten“, bilanziert Armin Schwarz.

 

Entsprechend gut lief das Rennen zunächst, obwohl die Hatz über das Waschbrett nicht ohne kleinere Schwierigkeiten verlief. Wie schnell der Trophy Truck unterwegs war, zeigt der Blick auf das Zwischenklassement: Nach rund 70 Meilen lag Schwarz auf dem dritten Gesamtrang. Allerdings riss zwischenzeitlich eine Halterung am Rahmen ab, die den Tank hält. „Wir mussten das mit Schweißen reparieren, was uns rund 20 Minuten gekostet hat“, berichtet Schwarz. „Unsere Pitstop-Crew hat das hervorragend hinbekommen, so dass wir weiterfahren konnten. In der Folge hatten wir allerdings Benzinverlust, weil durch den losen Tank ein Schnellverschluss ein Leck hatte.“ Deshalb blieb der Trophy Truck wegen Benzinmangels kurzzeitig liegen. Das Wüstenmonster wurde im Gelände neu betankt, die Hatz konnte weitergehen.

 

Bei Meile 158 kam jedoch das endgültige Aus. Zehn Meilen, bevor er den Trophy Truck an Kollege und Teamchef Martin Christensen übergeben wollte, blieb Schwarz mit einem Antriebsschaden liegen. Alle Gänge funktionierten weiter, allerdings fehlte der Vortrieb. Die Ursache dafür ist noch unklar, wird aber sicher in den nächsten Tagen analysiert.

 

Auch wenn es mit der erhofften Zielankunft in den Top 10 nicht geklappt hat, ist Schwarz mit dem Auftritt bei der San Felipe 250 zufrieden: „Ich sehe es positiv, weil wir jetzt endlich voll fahren konnten und da bei der Musik waren. Bei Meile 70 waren wir auf dem dritten Platz, und das war schon sehr gut. Wir haben gemerkt, dass es mit den neuen Federn und Einstellungen vom Fahren her wesentlich besser geht als beim Saisonauftakt in Laughlin. Die Performance war gut, so stelle ich mir den Truck vor. Wir müssen nun eben schnell klären, welches Problem uns auf der Antriebsseite ausgebremst hat. Wir hatten überall neue Teile drin, auch im Getriebe und in der Hinterachse. Und ich bin sicher, dass wir mit unserem Partner Fortin, der unermüdlich mit uns zusammen weiterentwickelt, die Ursache finden und beheben können.“

 

Die vorausgegangenen Tests im Vorfeld der Baja 250 dienten rein der Abstimmung, um mit den deutlich schwereren Konkurrenten mithalten zu können. Nun geht es um Haltbarkeit, und auch hier will das AGM-Team schnell sattelfest sein.

 

Während für den Trophy Truck das vorzeitige Aus kam, trumpften Armin Kremer und Tony Miglini im Class-One-Buggy von All German Motorsports auf. Das Duo, das sich bei der San Felipe 250 erstmals das Cockpit des Buggys geteilt hat, belegte in der hart umkämpften Klasse 1 den starken fünften Platz. „Das ist schon klasse. Zumindest ein Auto von All German Motorsports ist angekommen, und das auf einer Topplatzierung – das ist wirklich gut“, so Schwarz.  Armin Kremer resümierte: „Ich habe mich sehr schnell auf das wirklich gut liegende Class-One-Buggy eingeschossen. Wir konnten gleich den Speed der Topleute mitgehen, und Tony hat das Buggy verlässlich und schnell ins Ziel gebracht. Das gibt mir ein gutes Gefühl für die Baja 500.“

 

Nun beginnt bei All German Motorsports die Vorbereitung auf den dritten Saisonlauf der US-SCORE-Meisterschaft. Vom 1. bis 3. Juni steht rund um das mexikanische Ensenada die Baja 500 an, die „kleine Schwester“ der berühmt-berüchtigten Baja 1000, die vom 14. bis 17. November das Saisonfinale bildet.

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