Longhi siegt in Sardinien

Stebani mit guter Leistung

Piero Longhi nutzt das Pech seiner Konkurrenz und sichert dem Subaru-Team in Sardinien den zweiten Saisonsieg. Tim Stebani wird Zwanzigster.

<strong>ZUFRIEDEN MIT DEM SCHOTTEREINSATZ:</strong> Tim Stebani hat trotz vieler Probleme viel an Erfahrung in Sardinien gewonnen

Bei der 26. Auflage der Rallye Costa Smeralda übernahmen die Gruppe N-Piloten wieder das Zepter in der italienischen Rallyemeisterschaft, nachdem sich Basso dank der Streichresultate den Titel im Fiat Punto S2000 schon nach der Rallye San Remo vorzeitig sichern konnte. Pirelli-Reifentester Paolo Andreucci war es, der das Tempo am Wochenende vorgab und schon nach wenigen Prüfungen einen beruhigenden Vorsprung herausfahren konnte. Doch trotz der neun von dreizehn Prüfungsbestzeiten konnte der Mitsubishi keinen Erfolg in Sardinien feiern.

 

In der vorletzten Prüfung der ersten Etappe verlor ´Ucci´ wegen eines Differenzialschadens viel Zeit und musste Giandomenico Basso und Piero Longhi vorlassen. Zu diesem Zeitpunkt erlitt auch das Deutsche Duo Uwe Nittel/Detlef Ruf einen kleinen Rückschlag und fand sich anstatt auf der fünften nur noch auf der siebten Position wieder. Doch für Nittel, der vergangenes Wochenende mit Peter Göbel das RallyLegend in San Marino im Fricker-Mercedes gewann, kam es noch schlimmer. In der letzten Prüfung des ersten Tages musste der Mitsubishi-Pilot die Segel streichen und vorzeitig aufgeben.

 

Auch der neue Leader Basso wird sich über das Ende des ersten Tages sicher noch lange ärgern. Trotz der Führung stempelte der letzt jährige Europameister an einer Zeitkontrolle falsch und fing sich eine empfindliche Zeitstrafe von einer Minute ein. Sein Teamkollege Anton Alen ist dagegen schon früher in der dritten Prüfung ausgeschieden.

 

Somit übernahm fortan Piero Longhi die Führung, die er für das gebeutelte italienische Subaru-Team bis ins Ziel verteidgte und für den zweiten Saisonsieg der Japaner sorgte. Zweiter wurde mit 26.3 Sekunden Rückstand Basso, gefolgt von Luca Rossetti im zweitschnellsten Fahrzeug der S2000-Kategorie. Paolo Andreucci wurde Vierter.

 

Tim Stebani erreichte das Ziel in Olbia auf dem 20. Gesamtrang und wurde hinter Ivan Pisciottu zweitschnellster Fahrer der S1600-Kategorie. Das Opel-Duo Stebani/Heindlmeier verlor dabei auf den Italiener beim ersten Costa Smeralda-Einsatz nur knapp über anderthalb Minuten. ”Ich bin mit meinem Auftritt zufrieden”, bilanziert der Essener. ”Leider hat ein Reifenschaden sehr viel Zeit gekostet und uns auf dem Rennen geworfen, aber so ist der Rallyesport eben.”

 

Schon die erste Prüfung lief nicht ganz optimal. Nach etwa sieben von zehn zu fahrenden Kilometern lief das Deutsche Duo auf den vorher fahrenden Punto S1600 auf und musste den Speed aufgrund von zu starker Staubentwicklung reduzieren. Der Bitte den Abstand zwischen den Fahrzeugen auf zwei Minuten zu erhöhen sind die Veranstalter zunächst jedoch nicht nachgekommen. In WP5 überhitze das Triebwerk des Opel Corsa, was einen Zeitverlust von 20 Sekunden mit sich brachte.

 

In der darauf folgenden 20 Kilometer langen Prüfung lief bis zur Hälfte alles nach Plan, doch trotz des bis dahin erkämpften Abstandes von zwei Minuten lief Stebani auf das vorher gestartete Team auf. Am zweiten Tag dann die endgülgtige Vorentscheidung im Duell um den S1600-Sieg. In der WM-Prüfung "Siniscola" warf ein erneuter Reifenschaden das Opel-Duo mit Reparatur weit zurück und der Traum vom Sieg in Sardinien war dahin.

 

Der Schock kam jedoch am Ende. Von dem Service Zentrum in Olbia ging es auf die Zielrampe ins 30 Kilometer entfernte Porto Cervo. Rund zehn Kilometer vor dem ersehnten Ziel brach am Corsa das Radlager aus dem Achsträger und der "Don´t Drug and drive"-Renner bleib stehen. „Wir wussten zunächst gar nicht was los war“, berichtet der Youngster. „Auf einer graden Strecke gab es einen lauten Knall und das linke Vorderrad blieb stehen. Nach kurzer Inspektion fiel sofort auf, dass der Bremssattel an der Felge verkantet war und das Rad somit zum blockieren brachte. Mit etwas gröberem Werkzeug ließ es sich dann bis ins Ziel retten, aber so in Defekt auf der letzten Verbindungsetappe treibt einem die Schweißperlen auf die Stirn.“

 

Endstand Rallye Costa Smeralda 2007:

1. P. Longhi/M. Imerito - Subaru Impreza WRX 2:17:22.3 Stunden

2. G. Basso/M. Dotta - Fiat Grande Punto S2000 + 26.3 Sekunden

3. L. Rossetti/M. Chiarcossi - Peugeot 207 S2000 + 55.3

4. P. Andreucci/A. Andreussi - Mitsubishi Lancer Evo IX + 58.6

5. S. Campadelli/D. Fappani - Subaru Impreza WRX + 2:02.6 Minuten

6. G. Grossi/S. Girelli - Mitsubishi Lancer Evo IX + 3:49.3

7. L. Ricci/C. Pfster - Subaru Impreza WRX + 4:02.1

8. L. Cantamessa/D. Capologno - Mitsubishi Lancer Evo IX + 4:05.9

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