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Sperrer will ins Ziel kommen

Zum zweiten Mal stellt sich Raphael Sperrer der Dakar-Rallye. Der Österreicher will vor allem ins Ziel kommen, aber dennoch auch angreifen.

<strong>ANGRIFF:</strong> Raphael Sperrer will Dakar erreichen

Der sechsfache österreichische Rallye-Staatsmeister und WM-Teilnehmer hat in seiner Karriere schon viel erlebt. Das ?Erlebnis Dakar? war aber auch für ihn völlig überwältigend. Sperrer, der schon im Kampfjet geflogen ist und die steilsten Tiefschneehänge Alaskas rund um Valdez mit den Skiern bezwungen hat, sprach unmittelbar nach der Dakar 2006 ?vom größten und unglaublichsten Abenteuer meines Lebens?.

 

Jetzt, knapp ein Jahr danach, ist er noch immer dieser Meinung. Doch er kann nun schon viel besser einschätzen, was ihn auf den knapp 9.000 Kilometern quer durch Afrika erwartet. Dementsprechend bereitet sich der Oberösterreicher noch intensiver auf seinen zweiten Dakar-Einsatz vor ? in jeder Hinsicht.

 

"Natürlich ist die Dakar, oder besser gesagt der Erfolg dort, hauptsächlich eine Erfahrungssache. Damit meine ich aber jetzt nicht das Ausmaß an Erfahrung, das ich in einem Jahr gewinnen konnte. Um dort wirklich sattelfest zu sein, muß man jahrelang immer wieder starten. Und auch dann passieren selbst den erfahrensten Dakar-Profis immer wieder Fehler", klärt Sperrer auf. "Aber was ich jetzt machen kann, ist, daß ich mich in allen anderen Belangen einfach gezielter vorbereite. Ich weiß jetzt, worauf es bei der Vorbereitung ankommt. Und das ist schon sehr viel wert. Ich kann gezielter trainieren, organisatorisch viel umfangreicher und früher Vorkehrungen treffen."

 

Und mit Hilfe seiner Hauptsponsoren ? zu denen in diesem Jahr neben Gauloises und Remus auch die Firma Tricon aus Raphaels oberösterreichischer Heimat gestoßen ist ? konnte er bei einem neuen Team anheuern. Der größte Vorteil: Die Franzosen von SMG operieren seit einigen Jahren bei der Dakar, sind erfahrene Vollprofis ? aber vor allem haben sie gleich mehrere Autos im Bewerb und damit ein ganz anderes Backup in Sachen Organisation und Service.

 

"Die Jungs von SMG rund um Teamchef Philippe Gache sind absolute Vollprofis. Das durfte ich bereits bei den Oktober-Testfahrten in Marokko erfahren", erzählt Raphael Sperrer. "Der größte Vorteil ist aber sicherlich das neue Auto. Der Buggy-Prototyp ist nicht nur stärker, da er von einem V8-Motor angetrieben wird, sondern auch viel besser fahrbar. Vor allem in den Dünen, im tiefen Sand funktioniert das Ding sagenhaft. Aber ich sollte nichts verschreien, sonst bleib? ich am Ende genau dort stecken?? Ein weiterer Vorteil ist der riesenhafte Tank des Ungetüms: 400 Liter Sprit faßt der Buggy. Sperrer: ?Das ist zwar gut, weil damit viele Schwierigkeiten in Sachen Tanklogistik wegfallen, andererseits sitz? ich genau auf der 400-Liter-Bombe. Das ist schon ein komisches Gefühl?"

 

Mit dem neuen Co-Piloten Sylvain Poncet an seiner Seite ? übrigens ein absoluter Vollprofi mit Dakar-Erfahrung ? äußert sich Raphael Sperrer umsichtig zu den Zielen bei seinem zweiten Antreten bei dem Marathon-Klassiker ?Dakar?: "Dank meines internationalen Partners Gauloises und meiner österreichischen Sponsoren Remus und Tricon habe ich ein leistungsfähiges Gesamtpaket. Aber die Dakar ist so unberechenbar, so schwierig, daß man unmöglich sagen kann, welche Platzierung drinnen ist. Da tun sich sogar die Werksfahrer schwer. Sagen wir so: Ich möchte die Rallye Lissabon ? Dakar beenden und viel Spaß haben ? weil mit dem Spaß kommen bekanntlich automatisch die guten Resultate? Hauptziel bleibt aber die Zielankunft."

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