Luca Rossetti ist geschlagen! Seit dem letztjährigen Lauf in Polen gewann der Italiener alle EM-Veranstaltungen an denen er teilgenommen hat und womöglich wäre auch der Sieg bei der diesjährigen Ypern Rallye wieder an Rossetti gegangen. Trotz 15 von 18 möglichen Bestzeiten hatte jedoch ein Anderer die Nase vorn, doch erst einmal der Reihe nach.
Schon in der Auftaktprüfung brummte der amtierende Meister der Konkurrenz neun Sekunden auf. Am Ende des ersten Tages waren es ganze 25 Sekunden Vorsprung für den Abarth-Piloten. Doch ab der vierten Prüfung begann die Leidenszeit des Europameisters. Der Italiener ließ 41 Sekunden liegen und bekam noch 10 Strafsekunden obendrauf. „Unser Motor lief auf nur drei Kolben“, erklärte Rossetti später. Nun folgten weitere Bestzeiten und er übernahm in WP 9 trotzt eines Drehers wieder die EM-Führung. Doch in der darauffolgenden Wertungsprüfung wurde er um seine Siegchance gebracht.
Bereits in der ersten Kurve erlitt er einen Reifenschaden, worauf er zweieinhalb Minuten verlor. Daraufhin gingen zwar alle restlichen Bestzeiten auf das Konto von Rossetti und betrieb mit Rang zwei Schadensbegrenzung. Nutznießer der Rossetti-Probleme war Micha? So?owow. Der Pole absolvierte eine ruhige Rallye ohne nennenswerte Probleme, bis zur vorletzten Prüfung. „Wir mussten den Gaszug lösen und bis ins Ziel musste mein Beifahrer die Drosselklappe manuell steuern“, so der erfolgreiche Geschäftsmann. Neben dem ersten Rang in der EM-Wertung konnte sich So?owow zusätzlich über den vierten Gesamtrang und Position 4 in der IRC-Wertung freuen.
Auf Platz drei erreichte Antonin Tlus?ák das Ziel, jedoch profitierte er von den Ausfällen von Giandomenico Basso und Luca Betti. Die Italiener duellierten sich um die Plätze drei und vier, dabei hielten die beiden sogar mit So?owow mit. Doch Basso rutschte in WP 7 bei schwierigen Bedingungen von der Strecke. Anschließend erwischte es auch Luca Betti. Der bisherige EM-Führende verlor zunächst Zeit mit Austritten, dann verabschiedete sich auch der zweite Italiener.
Vierter wurde Maciej Oleksowicz, der polnische Ford-Pilot überraschte zu Beginn der Saison mit tollen Leistungen, bei der Ypres Rally kam er jedoch von Anfang mit den nassen Bedingungen nicht zurecht. Er verlor viel Zeit, es reichte nicht mal mehr um Tlus?ák abzufangen. Im Gegensatz zu Oleksowicz war Stefano Albertini toll unterwegs. Der Italiener, der mit seinem Renault Clio R3 einziger Fronttriebler im EM-Feld war, hielt sich bis WP 9 vor Oleksowicz im stärkeren S2000. Dann war die Rallye jedoch für ihn nach einem Fehler vorbei.
Endstand Ypern Rallye 2011:
1. M. So?owow /M. Baran -Ford Fiesta S2000 2:46:10.7
2. L. Rossetti/M. Chiarcossi - Abarth Grande Punto S2000 + 1:18.2
3. A. Tlus?ák/J. Škaloud - Skoda Fabia S2000 + 5:22.1
4. M. Oleksowicz/A. Obr?bowski - Ford Fiesta S2000 + 6:16.8
