RX BELGIEN

RX: Sechs Rennen – Sechs Sieger

Neue Strecke, neue Helden. Toomas Heikkinen siegt beim belgischen Lauf der Rallycross-WM vor Timmy Hansen.

Es hat immer etwas Gutes, wenn eine neue Rennstrecke in der Szene auftaucht, wie der Circuit Jules Tacheny in Mettet, der in diesem Jahr den Duivelsbergcircuit als belgischen Lauf zur Rallycross Weltmeisterschaft ablöste. Auch wenn viele wehmütig an den legendären Teufelsberg zurückdenken, so hatte es die neue Piste wahrlich in sich. Schwerpunktmäßig ist Mettet Austragungsort von Rad- und Motorradrennen, erstmals gastierten die Rallycrosser auf dem Kurs, der unter Bikern schon einige Todesopfer gefordert hat. Besonders materialmordend zeigten sich die kleinen, aber sehr harten Sprungkuppen. Rahmenbrüche, zerfetztes Kevlar und sogar davonfliegende Unterbodenbleche machten den Boliden in allen Klassen zu schaffen.

Petter Solberg (Citroen) war kein Nadelöhr aus Reifenstapeln zu eng, als das er nicht noch schnell davor ein Überholmanöver einlegen könnte. Trotz aller Bemühungen konnte er sich am Rennsamstag jedoch noch nicht an die Spitze fahren. Die eroberte Anton Marklund. „Es hat alles funktioniert und ich bin bereit zu gewinnen, ich brauche die Punkte“, so der VW-Pilot.

Der auch noch, mag sich Solberg gedacht haben, der zumindest den Tabellenführer und seinen ärgsten Verfolger hinter sich lassen konnte, das Team von Ford Olsbergs war nämlich von Problemen geplagt. Reinis Nitiss kollidierte mit Henning Solberg (Saab) und Andreas Bakkerud hatte mit Motorproblemen zu kämpfen.

Am Rennsonntag konnte sich wenigstens Reinis Nitiss etwas heranarbeiten und auch Solberg hielt seine vordere Position, die Helden des Wochenendes waren aber die VW Polos. Nach vier Qualifikationsläufen fand sich das Team von Marklund Motorsport, bestehend aus Toomas Heikkinen und Anton Marklund, auf den ersten beiden Plätzen, somit auf Pole der beiden Halbfinals. Was die Tabelle angeht, sitzen beide Fahrer Solberg im Nacken, so dass ganz besondere Spannung garantiert war.

Die Liste der Prominenz, die es nicht in die Finalläufe und somit unter die besten zwölf geschafft haben, ist lang. Darunter sogar Andreas Bakkerud. Jaques Villeneuve (Peugeot) und Henning Solberg (Saab) brachten es immerhin noch in die Punkteränge, Francois Duval (Volkswagen) verpasste diese mit Platz 17 nur knapp.

Mit den Halbfinalläufen beginnt das Duell Solberg gegen Volkswagen. Im ersten Halbfinale siegt Johan Kristoffersson vor seinem Markenkollegen Toomas Heikkinen, damit standen zwei Polos im Finale. Solberg gewinnt sein Semifinale, er nimmt Pontus Tidemand (Audi) und Marklund – ebenfalls VW Polo - mit. Es sieht gut aus für Mr. Hollywood, auch wenn er den Start an Kristoffersson verliert. Heikkinen jokert sehr früh, Solberg spart sich das für die letzte Runde auf. Dann kommt wieder diese materialmordende Sprungkuppe, Mr. Hollywood übertreibt es kurz vor dem Abpfiff, sein Citroen knickt ein und es scheint, als hinge die Hinterachse am seidenen Faden. Selbst der Heckspoiler baumelt lose wie ein Hängeohr herab. In Führung liegt er noch, doch die Horde sitzt in seinem Genick, als Solberg in der letzten Runde jokert, ziehen drei Kontrahenten durch. Heikkinen siegt vor Timmy Hansen (Peugeot) und Kristoffersson, Solberg verliert das Duell gegen Volkswagen und die Meisterschaft hat im sechsten Rennen den sechsten Sieger gesehen.

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