Mitropa Cup 2016

Rallye Opatija: Hideg siegt, Kößler auf dem Podium

Gewitter, Fahrer-Boykott und reihenweise Reifenschäden: Die Rallye Opatija in Kroatien – Lauf 3 zum Mitropa Rallye Cup 2016 – sorgte am Wochenende für reichlich Spannung. Während Krisztian Hideg (Mitsubishi) erneut siegte, feierten die Subaru-Piloten Manuel Kößler/Marcus Poschner ein gelungenes Kroatien-Debüt.

„Die unbekannten Prüfungen sind für mich kein Problem, ich gewöhne mich sehr schnell an neue Bedingungen“, hatte Manuel Kößler in den Tagen vor dem Start der Rallye Opatija (6.-7. Mai) erklärt, und der 27-Jährige aus Füssen sollte Recht behalten. Bei seinem ersten Einsatz auf kroatischem Boden mischte das Rallyeteam Kößler ab dem ersten Meter in der Spitzengruppe mit. Nach den beiden Freitagsprüfungen auf der Bergrennstrecke „Breza“ wurde der Subaru Impreza R4 von Kößler und Copilot Marcus Poschner bereits auf Gesamtrang vier geführt. Vor den deutschen Neulingen lagen nur der Italiener Alfonso di Benedetto (Peugeot 207 S2000), Vorjahressieger Krisztian Hideg und Juraj Sebalj (beide Mitsubishi Lancer Evo IX R4). Letzterer hat die Asphaltrallye auf der Halbinsel Istrien schon mehrfach für sich entschieden.

Der Samstag begann gleich mit einem Kracher: der 23,4 Kilometer langen Prüfung „Brest“ tief im Hinterland von Opatija, die fast bis an die slowenische Grenze führt. Hier verabschiedete sich Di Benedetto aus dem Rennen und die Verfolger rückten jeweils eine Position auf. Während Hideg - der Tabellenführer im Mitropa Rallye Cup – an der Spitze einsam seine Kreise zog, schien der Kampf um Platz zwei nach der Mittagspause noch einmal spannend zu werden. Kößler/Poschner lagen vor der letzten Schleife nur 13,6 Sekunden hinter Mitsubishi-Pilot Juraj Sebalj.

Der Angriff der Allgäuer wurde jedoch im Keim erstickt: Als die mit Slicks bereiften Autos auf den Start der WP „Brest 2“ warteten, ergoss sich ein heftiges Gewitter über dem kroatischen Bergland. Die Bedingungen waren so tückisch, dass einige Fahrer – vor allem aus Slowenien – mit einem Boykott der Prüfung drohten. Mit Erfolg: Die Prüfung wurde ohne Wertung absolviert. „Insgesamt war die Entscheidung nachvollziehbar. Wenn man mit 200 km/h unterwegs ist und mit Slicks im Regen plötzlich Aquaplaning bekommt, ist das schon gefährlich“, schildert Marcus Poschner die Situation. „Für uns war die Absage aber etwas ärgerlich. Manuel liegen solche Bedingungen, wir hätten hier vielleicht die entscheidende Attacke fahren können.“

Nach dem Boykott sorgte auf der folgenden WP eine Straßenkante für Spektakel: Mehreren Top-Teams zog es an dieser Kante den rechten Vorderreifen von der Felge, darunter Kößler, Aleks Humar (Peugeot 208 R2) und der Österreicher Michael Kogler (Citroen DS3 R3T). „Als wir den Reifen im Ziel gewechselt haben, kamen reihenweise Autos mit Plattfuß vorne rechts an. Das ist alles an derselben Stelle passiert“, schildert Manuel Kößler die Situation.

Trotz des Reifenschadens behaupteten Kößler/Poschner ihren dritten Gesamtrang sowie den zweiten Rang in der Mitropa-Cup-Wertung. Den Sieg in beiden Wertungen sicherte sich der Ungar Krisztian Hideg, der im Mitropa Cup 2016 damit ungeschlagen bleibt, vor Lokalmatador Juraj Sebalj. Mit Manuel Egginger (Mitsubishi Lancer Evo IX) vom RSG Burghausen gelang einem weiteren von insgesamt zwölf deutschen Teilnehmern der Sprung in die Top Ten der Gesamtwertung. Den Sieg in der Historic-Wertung des Mitropa Cup holte sich diesmal der Italiener Paolo Pasutti im Porsche 911 vor dem Österreicher Gerhard Openauer (Ford Escort RS 2000) und dem Deutschen Burghard Brink (Lancia Delta Integrale).

Hermann Gaßner war diesmal nicht am Start, weil er parallel bei der Rallye Sulingen auf Zeitenjagd ging. Der „Herminator“ fällt in der „Europameisterschaft für Privatfahrer“ dadurch auf Rang vier zurück.

Endstand Rally Kumrovec 2016:

1. K. Hideg/I. Kerék (Mitsubishi Lancer Evo IX) 30:58,4
2. A. Kovács/G. Istovics (Ford Fiesta R5) +0:01,0
3. D. Šaškin/S. Bitterman (Mitsubishi Lancer Evo X) +0:15,9
4. J. Szilágyi/K. Husnjak (Mitsubishi Lancer Evo IX) +0:18,0
5. J. Šebalj/M. Sabol (Mitsubishi Lancer Evo IX) +0:42,0

Endstand Rally Opatija 2016:
1. K. Hideg/I. Kerék (Mitsubishi Lancer Evo IX) 49:10,5
2. J. Šebalj/M. Sabol (Mitsubishi Lancer Evo IX) +1:12,2
3. M. Kössler/M. Poschner (Subaru Impreza WRX R4) +1.59,1
4. J. Puskádi/B. Gódor (Skoda Fabia R5) +2:33,6
5. R. Turk/M. Lazar (Peugeot 208 R2) +2:43,7

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