Dakar 2020

Al-Attiyah blockierte Sainz - Nachträgliche Zeitstrafe

Toyota-Pilot Nasser Al-Attiyah hatte am Dienstag Carlos Sainz blockiert; das zog eine Zeitstrafe nach sich. Damit fällt der Katari auf Etappenrang 5 zurück.

Nachspiel für Nasser Al-Attiyah: Der Toyota-Pilot aus Katar erhielt von den Sportkommissaren lange nach Zielankunft der dritten Etappe eine Zeitstrafe von drei Minuten. Dadurch fällt er auf Tagesrang 5 zurück. Timo Gottschalk und sein polnischer Chauffeur Jakub Przygonski (Mini 4x4) rücken auf den zweiten Rang vor. Auch der zweimalige Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso gewinnt eine Position.

Der Vorwurf an Al-Attiyah: Er habe Konkurrent Carlos Sainz (Mini-Buggy) am Überholen gehindert. Der Spanier war auf Al-Attiyah aufgelaufen und hatte diesen mehrfach mittels des dafür vorgesehenen Systems aufgefordert, zum Überholen Platz zu machen.

Ausgangslage ist das Problem, dass Teilnehmer aufgrund der sehr eingeschränkten Sicht nach hinten, kaum bemerken, wenn ein schnellerer Konkurrent aufläuft. Dazu gibt es bei Offroad-Rallyes ein System, mit dem über Funk im vorausfahrenden Fahrzeug ein entsprechendes Warnsignal ausgelöst werden kann.

Klare Regeln in Sachen Überholen

Die Regeln dazu sind ebenso eindeutig wie in der Hitze des Wettbewerbs kaum immer exakt zu befolgen. Erhält ein Team innerhalb von 45 Sekunden drei Mal die Aufforderung, Platz zu machen, muss es dieser Bitte innerhalb von weiteren 15 Sekunden nachkommen. Das System hat also die Wirkung einer blauen Flagge auf der Rundstrecke. Die wird beispielsweise in der Formel 1 allerdings beim Überrunden und nicht bei Positionskämpfen gezeigt.

Al-Attiyah mit stumpfen Waffen

Al-Attiyah und Sainz duellierten sich zum fraglichen Zeitpunkt gerade um Tagessieg und Gesamtführung. Dabei hatte Al-Attiyah, wie eine Auswertung der GPS-Daten ergab, die von Sainz ausgelöse virtuelle blaue Flagge ignoriert. Der Wüstensohn aus Katar kämpfte in den fraglichen Minuten wohl mit stumpfen Waffen. Die Toyota-Allradler sind niedriger übersetzt, als die nur über die Hinterräder angetriebenen Mini-Buggy, und dadurch auf gerader Strecke langsamer.

Rallye Dakar, korrigiertes Ergebnis 3. Etappe

1. Carlos Sainz/Lucas Cruz (ESP/ESP), Mini Buggy, 3:48.01 St.
2. Jakub Przygonski/Timo Gottschalk (POL/DEU), Mini 4x4, + 4.19
3. Yasir Seaidan/Alexy Kuzmich (SAU/RUS), Mini 4x4, + 5.28
4. Fernando Alonso/Marc Coma (ESP/ESP), Toyota, + 6.14
5. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (QAT/FRA), Toyota, + 6.31
6. Yazeed Al-Rajhi/Konstantin Zhiltsov (SAU/RUS), Toyota, + 7.36
7. Stéphane Peterhansel/Paulo Fiuza (FRA/POR), Mini Buggy, + 10.26
8. Orlando Terranova/Bernardo Graue (ARG/ARG), Mini 4x4, + 12.52
9. Giniel de Villiers/Alex Haro Bravo (ZAF/ESP), Toyota, + 16.21
10. Bernhard Ten Brinke/Tom Colsoul (NLD/BEL), Toyota, + 16.43

Rallye Dakar, neuer Zwischenstand

1. Carlos Sainz/Lucas Cruz (ESP/ESP), Mini Buggy, 11:00.20 Std.
2. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (QAT/FRA), Toyota, + 7.55
3. Orlando Terranova/Bernardo Graue (ARG/ARG), Mini 4x4, + 8.09
4. Yazeed Al-Rajhi/Konstantin Zhiltsov (SAU/RUS), Toyota, + 18.58
5. Stéphane Peterhansel/Paulo Fiuza (FRA/POR), Mini Buggy, + 19.00
6. Mathieu Serradori/Fabian Lurquin (FRA/BEL), Century Buggy, + 20.56

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