Rallye Dakar - 7. Etappe

Peterhansel schlägt zurück - Loeb strauchelt

Dakar-Rekordsieger Stephane Peterhansel und der neunmalige Rallye-Weltmeister Sebastien Loeb tauschen erneut die Plätze. Die Führung von Nasser Al-Attiyah schmilzt.

„Monsieur Dakar“ hat noch nicht aufgegeben. Nach der Pleite vom Sonntag, als er fast 19 Minuten und Gesamtrang zwei verlor, sicherte sich Rekordsieger Stéphane Peterhansel (Mini) die siebte von insgesamt zehn Etappen. Damit verkürzte er nicht nur den Abstand zum Gesamtführenden Nasser Al-Attiyah (Toyota) um fast zwölf Minuten. “Wieder kein perfekter Tag“, war Peterhansel trotzdem unzufrieden. „Wir hatten am Anfang in den Dünen einen heftigen Sprung, wir sind quasi mit der Motorhaube gelandet und ich habe nach dem Aufprall echt Sterne gesehen.“ Danach fing ich an, mich zu konzentrieren und habe Nani überholt.“

Peterhansel eroberte sogar Rang zwei zurück – weil Sébastien Loeb (Peugeot) technische Probleme hatte. Der neunmalige Rallye-Weltmeister legte schon am ersten Wegpunkt eine unfreiwillige Pause ein – ein Elektrikdefekt legte seinen privat eingesetzten Peugeot lahm. Es dauerte 40 Minuten, bis der 3,0-Liter-Turbodiesel wieder voll bei der Sache war. Danach galt für den neunmaligen Rallye-Weltmeister offensichtlich die Devise: alles oder nichts. Auf den folgenden Abschnitten war er mit Abstand der Schnellste und reduzierte seinen Rückstand auf Tagessieger Peterhansel auf knapp 29 Minuten. Allerdings fiel Loeb in der Gesamtwertung noch hinter Nani Roma (Mini) zurück, der die Etappe am Montag als Zweiter beendete.

Giniel de Villiers und sein deutscher Beifahrer Dirk von Zitzewitz (Toyota) kamen als Sechste ins Tagesziel. „Dünen, Dünen, Dünen. Das ging los bei Kilometer 150 und zog sich bis Kilometer 260. Grundsätzlich sind wir gut durchgekommen. Einmal haben wir in den Dünen wohl einen Wegpunkt knapp verpasst und mussten ihn erneut ansteuern – das hat etwa 500 Meter und drei Minuten gekostet. Kurz danach hatten wir noch einen Plattfuß. Alles in allem aber ein problemloser Tag, an dem wir ganz und gar nicht attackiert haben“, fasste Von Zitzewitz den Montag zusammen.

Während Loeb jetzt endgültig aus dem Kampf um Sieg raus sein dürfte, hat Peterhansel noch drei Etappen über zusammen 785 Kilometer, um fast 30 Minuten auf Al-Attiyah aufzuholen. Der Toyota-Pilot, am Montag Etappenvierter, ist der einzige der Topfahrer, der bisher von größeren Problemen verschont wurde. Das war bei der Rallye Dakar schon immer das Erfolgsgeheimnis.

Erwartungsgemäß spielte das riesige Dünengebiet eine entscheidende Rolle im Rennen der Trucks. Die niederländische Petronas-Iveco-Mannschaft kam hier deutlich besser durch als die Konkurrenten von Kamaz. Teamchef Gerard de Rooy sicherte sich den überlegenen Etappensieg, holte über 30 Minuten auf den Führenden Eduard Nikolaev (Kamaz) und sogar mehr als eineinhalb Stunden auf dessen Teamkollegen Dmitry Sotnikov auf. In der Gesamtwertung führt das Kamaz-Duo allerdings weiterhin, De Rooy ist Dritter vor Federico Villagra im zweiten Petronas-Iveco.  

Rallye Dakar, Zwischenstand nach der 7. Etappe

01. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (QA/FR), Toyota, 25:13.30 Stunden
02. Stéphane Peterhansel/David Castera (FR/FR), Mini Buggy, +29.16
03. Joan "Nani" Roma/Alex Haro Bravo (ES/ES), Mini, +37.59 
04. Sébastien Loeb/Daniel Elena (FR/MC), Peugeot, +54.12
05. Cyril Despres/Jean-Paul Cottret (FR/FR), Mini Buggy, +1:20.01
06. Jakub Przygonski/Tom Colsoul (PL/BE), Mini, +2:12.02
07. Martin Prokop/Jan Tomanek (CZ/CZ), Ford, + :34.58
08. Yazeed Al-Rajhi/Timo Gottschalk (SA/DE), Mini, +3:39.33
09. Bernhard Ten Brinke/Xavier Panseri (NL/FR), Toyota, +4:32.31
10. Carlos Sainz/Lucas Cruz (ES/ES), Mini Buggy, +5:15.31

Vorschau auf die 8. Etappe

San Juan de Marcona – Pisco; Gesamtdistanz: 575 km; WP-Kilometer: 360 km

Start Prüfung: 13:00 Uhr (erstes Auto)
Ziel Prüfung: 17:55 Uhr (erstes Auto, vom Veranstalter errechnet)

Dirk von Zitzewitz: „Erneut stehen verwirrende Spuren und viele verschiedene Korridore auf der Agenda – und Dünen, die es in sich haben. Ich traue dem Frieden nicht – ich befürchte, dass die Etappe auf den gleichen Spuren von zuvor nochmals und nochmals gefahren wird."

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