Rebenland-Rallye

Mitropa-Cup-Auftakt mit starker deutscher Beteiligung

Zuwachs im Mitropa-Cup: Sieben R5-Teams haben sich dieses Jahr in die „Europameisterschaft für Privatfahrer“ eingeschrieben, darunter auch die Deutschen Stefan Göttig und Thomas Wallenwein (beide Skoda Fabia). Aus deutscher Sicht wird es aber vor allem eine Etage tiefer spannend: Vater und Sohn Gaßner (beide Mitsubishi) sowie Rückkehrer Manuel Kößler (Subaru) wollen den R5-Teams ein Schnippchen schlagen.

Der 1965 gegründete Mitropa Rallye Cup (MRC) ist so stark besetzt wie schon lange nicht mehr. In der Nennliste der Rebenland Rallye, Auftakt zum diesjährigen Cup, tauchen mit Stefan Göttig, Thomas Wallenwein (beide Škoda Fabia), Hans Peter Haid, Pal Lovasz, Szabolcs Varkonyi (jeweils Hyundai i20) und Gergely Fogasy (Peugeot 208 T16) sechs R5-Piloten auf. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem amtierenden MRC-Sieger Krisztian Hideg, der in der Nennliste der Rebenland Rallye mit einem Mitsubishi Lancer Evo IX R4 geführt wird, für den Mitropa Cup hat er sich jedoch mit einem Skoda Fabia R5 angemeldet.

Die R4-Kategorie ist vor allem aus deutscher Sicht stark besetzt. Hier treten Vater und Sohn Gaßner (beide Mitsubishi Lancer Evo) ebenso an wie Rückkehrer Manuel Kößler. Der Mitropa Cup Sieger von 2014 hat 528 Tage bzw. ein Jahr, fünf Monate und zwölf Tage keine Rallye mehr im Wettbewerb bestritten. Bei der Rebenland Rallye in der Steiermark endet diese Pause. Der 29-jährige Füssener greift ins Lenkrad eines Subaru Impreza. Der von SG Sport neu aufgebauten Turbo-Allradler entspricht dem aktuellsten R4-Stand und ist in schwarz-gelber „Kriegsbemalung“ lackiert – genau wie Kößlers Meisterauto von 2014. 

Trotz der technischen und optischen Verwandtschaft zum Meisterauto geht es Kößler, der sich erneut von Copilot Marcus Poschner das Gebetbuch vorlesen lässt, dieses Jahr nicht um Ergebnisse. „Wir wollen in erster Linie Spaß haben und schöne Rallyes fahren. Aber natürlich wollen wir auch zeigen, dass wir das Fahren nicht verlernt haben“, erklärt der Füssener, der sich als Nullwagen-Pilot bei der Rallye Öhringen auf das Comeback vorbereitet hat. „Der Einsatz in Öhringen war Gold wert. Am Subaru gab es absolut nichts zu bemängeln, eine undichte Dachhutze war schon unser größtes ‚Problem‘. Aber ich musste mich erstmal wieder an alles gewöhnen. Wo sind alle Knöpfe? Wie verhält sich das Auto? All das kommt erst mit der Zeit wieder.“

Auch Marcus Poschner warnt vor zu großer Erwartungshaltung: „Manuel muss erst einmal wieder Vertrauen in das Auto und Vertrauen in den Aufschrieb fassen. Das wurde schon in Öhringen mit jedem Kilometer besser“, beschreibt der 44-Jährige, der im Rebenland direkt mit einem Härtetest rechnet. „In den Bergen liegen noch Schnee und Eis auf den Straßen und für Samstag ist weiterer Schneefall angekündigt. Das wird eine ganz schwierige Geschichte.“

Das Wetter dürfte auf den 169 WP-Kilometern, verteilt auf zwei Tage und 16 Prüfungen, also die entscheidende Rolle spielen – und könnte den deutschen Mitropa-Cup-Assen in die Karten spielen. Denn je widriger die Bedingungen, desto eher können die R4-Piloten den Nachteil gegenüber den stärkeren R5-Autos ausgleichen.

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