Seinen fulminanten Auftritt auf den ersten San-Marino-Prüfungen konnte Sepp Wiegand am Nachmittag nicht wiederholen. Der Skoda-Youngster - im Gegensatz zur Konkurrenz mit weichen Reifen in die zweite Schleife gestartet - musste die Führung abgeben und fiel auf Platz vier zurück.
"Auf der vierten Prüfung haben wir rund sechs Kilometer vor dem Ziel einen Plattfuß hinten rechts. Deshalb drehte ich mich kurze Zeit später und musste dreimal zurücksetzen, um weiterfahren zu können", ärgerte sich Wiegand, der sich auch durch dieses Missgeschick am Nachmittag einen Rückstand von 31.5 Sekunden einhandelte. "Es war toll, die Rallye anzuführen, jetzt lief es nicht ganz so gut. Ich wusste, dass ich mit den großen Jungs noch nicht mithalten kann. Aber ich war mit den Zeiten zufrieden. Morgen ist ein neuer Tag", sagte der 21-jährige.
An der Spitze hat mittlerweile Andreas Mikkelsen (Skoda) das Kommando übernommen. Mit 2.4 Sekunden führt der Norweger das Feld vor Giandomenico Basso (Ford). "Die Dinge laufen nun so, wie wir es wollten", freute sich Mikkelsen. "Aber wir müssen herausfinden, warum ich so viel Zeit auf Basso verliere, sobald es in einer Haarnadel bergauf geht." Im Gegensatz zu Mikkelsen startet Basso mit einem S2000, der von einem 1,6-Liter-Turbo angetrieben wird und über mehr Drehmoment als der Zwei-Liter-Sauger des Skoda verfügt.
Unzufriedenheit herrscht weiterhin bei Umberto Scandola (Skoda), der mit 5.3 Sekunden Rückstand auf Rang drei liegt. "Ich kann es mir nicht erklären, aber wir haben weiterhin höchstens 80 bis 90 Prozent der Motorleistung zur Verfügung. Hier brauchst du aber 100 Prozent um angreifen zu können", ärgerte sich Scandola, dessen Triebwerk bereits auf der ersten Prüfung nur über drei funktionierende Zylinder verfügte.
Am Abend steht um 21:32 Uhr die 6.43 km kurze Prüfung "San Marino" auf dem Programm. Die zweite Etappe startet morgen um 10:23 Uhr.
