Aus Sicherheitsgründen wurde die letzte Prüfung der heutigen Auftaktetappe in Ungarn abgesagt. Damit wurde Jan Kopecky die Chance genommen, den Rückstand auf Spitzenreiter Andreas Mikkelsen weiter einzudampfen. Mit nur 8.7 Sekunden Vorsprung kann der Norweger als Führender übernachten.
"Andreas war heute Morgen sehr schnell und wir haben deshalb eine Menge Zeit verloren", zeigte sich Kopecky selbstkritisch. Erst am Nachmittag konnte der Tscheche eine Schippe nachlegen und den Durchmarsch von Mikkelsen stoppen. "Morgen müssen wir von Beginn an hellwach sein", kündigte der Tscheche an.
Mikkelsen erkannte die Gründe für seinen Zeitverlust gegen Ende der Etappe. Zum einen verlor er auf WP5 wertvolle Sekunden als er Guy Wilks passieren musste, der nach einen Motorschaden liegengeblieben war. "Dort standen plötzlich viele Leute auf der Strecke und wir mussten abbremsen", so Mikkelsen. In der hereinbrechenden Dunkelheit hatte der drei Plätze vor ihm startende Kopecky einen kleinen Vorteil. "Jan hat sicherlich noch besser sehen können. Wir sind keine große Risiken mehr eingegangen. Es sind noch einige Prüfungen zu fahren und ich denke es wird ein großartiges Duell", so Mikkelsen.
Peugeot-Speerspitze Thierry Neuville konnte den Speed der beiden Spitzenreiter nicht mehr mitgehen und beendet den Tag mit einem Rückstand von 21.4 Sekunden. Freddy Loix ist ihm dicht auf den Fersen und aktuell Vierter. Zu Bryan Bouffier klafft dagegen eine größere Lücke, der fünftplatzierte Peugeot-Pilot liegt bereits 1:20 Minuten zurück. Lokalmatador Gyorgy Aschenbrenner ist im Mitsubishi Lancer R4 bester Gruppe-N-Pilot.
Die deutschen Super2000-Piloten konnten sich erst gegen Ende der Etappe in Szene setzen. Felix Herbold gelang auf WP7 die sechstbeste Zeit, der Ford-Pilot liegt aber als 15. noch hinter den eigenen hohen Erwartungen zurück. Mark Wallenwein folgt direkt dahinter auf Platz 16, sein Teamkollege Matthias Kahle fing sich im ersten Service durch einen technischen Defekt eine zusätzliche Zeitstrafe ein und beendet den Tag nur auf Rang 23. Bester deutscher Pilot ist Hermann Gassner jr. Der Red-Bull-Junior kann sich mit seinem neuen Co Timo Gottschalk auf Platz neun behaupten und liegt nur knapp hinter Toni Gardemeister und Róbert Bútor.
"Ich habe mit meinem Fahrstil experimentiert – frühes Bremsen vor Kurven, spätes Bremsen, Auto langsam in die Kurve reinfahren, Auto mit Schwung hineinwerfen. Auf der Prüfung sechs habe ich wohl das Richtige getroffen, denn ich war 14 Sekunden schneller als heute morgen, als sie als zweite Prüfung gefahren wurde. Dabei musste ich sogar einen langsameren Fahrer überholen, sonst wären es wohl 20 Sekunden gewesen", meinte Matthias Kahle im Ziel.
Zwischenstand Mecsek-Rallye nach WP8 von 14
01. Mikkelsen/Floene, Skoda Fabia 1:06:41.6
02. Kopecky/Starý, Skoda Fabia +8.7
03. Neuville /Gilsoul, Peugeot 207 +21.4
04. Loix/Miclotte, Skoda Fabia +32.7
05. Bouffier/Panseri, Peugeot 207 +1:20.9
06. Aschenbrenner/Piko, Mitsubishi R4 +1:29.0
07. Gardemeister/Suominen, Skoda Fabia +1:46.6
08. Butor/Bacigál, Skoda Fabia +1:52.8
09. Gassner jr./Gottschalk, Skoda Fabia +1:58.2
10. Herczig/Benics, Skoda Fabia +2:06.3s
