RX 2016

Lydden Hill ruft zum RX-Tanz

Ex-Rallye-Weltmeister oder Ex-DTM-Champion? Ekström, Solberg und Loeb reisen als Spitzentrio auf die Insel.

Petter Solberg hatte sich nach dem Rennen in Hockenheim ein wenig über die wilden Überholmanöver beklagt. Dabei hatte er den Grundstein für die wilde Hatz selbst gesetzt, indem er gleich in der ersten Kurve das Heck des Polo von Johan Kristoffersson derart kaltverformte, dass der eingedrückte Stoßfänger nach wenigen Runden das Hinterrad aufschlitzte. Mit Plattfuß musste Kristoffersson so um den Kurs driften, verlor natürlich an Speed und wurde zum Hindernis. Die Verfolger rückten ihm auf die Pelle und drängelten, bis sie schließlich vorbeiziehen konnten. 

In Belgien hatte Sebastien Loeb dann einige Mühe, seinen Peugeot in der Jokerlap auf der Piste zu halten. Er war eingangs der Jokerlap weit nach außen geraten und musste heftig kurbeln, um wieder vor einem Reifenstapel auf die Ideallinie zurück zu finden. Inzwischen war Johan Kristoffersson mit ihm auch Tuchfühlung gegangen und nutzte die Situation dankbar aus, schob sich neben Loeb, der flog über den Reifenstapel – und Kristoffersson schlüpfte vorbei. Für Mattias Ekström lief es dagegen blendend, der Schwede hat derzeit einen beeindruckenden Lauf und holte zuletzt die Idealpunktzahl aus Qualifikation, Semifinale und Finallauf. Satte 30 Punkte brachten ihm dann auch die alleinige Herrschaft an der Tabellenspitze, die er sich davor mit Solberg hatte teilen müssen.

Spitzentrio Ekström, Solberg und Loeb

Auf dem Circuit Jules Tacheny in Mettet zeigten Ekström, Solberg und Loeb, dass sie die diesjährigen Rallycross-Helden werden wollen. In dieser Reihenfolge schlossen sie die Qualifikation ab. Solberg und Ekström gewannen dazu jeweils ihre Semifinale, Loeb wurde Zweiter. Auch das Podium im Finale fiel an das Trio, nur diesmal hatte sich Loeb vor Solberg geschoben.

Bleibt Kristoffersson dran?

Lediglich in der Meisterschaftstabelle sieht das Bild anders aus, dort steht noch Johan Kristoffersson auf Position drei vor Loeb. Bisher blieb er dran, in England werden die Karten neu gemischt. Kristoffersson, ebenso wie Ekström Sohn eines ehemaligen Rallycrossers, hatte schon 2015 die Saison stark begonnen und dann an Boden verloren. Aber Lydden Hill ist den Schweden kein schlechtes Pflaster, im Vorjahr erreichte er sowohl in der Qualifikation als auch in den Finalläufen stets Podiumsplätze. Doch die Siege fuhren damals andere ein:  Ekström und Solberg lagen stets vor Kristoffersson und machten auf den letzten Metern den Sieg unter sich aus.

Spannend wird sein, wie Loeb mit der Piste in England zurechtkommt. Deren Jokerlap führt unglücklicherweise direkt nach dem Start außerhalb der ersten Kurve um den Kurs und sorgt dafür, dass die von der Außenbahn startenden Fahrer meistens sofort den Umweg durch die Jokerlap wählen. „Nachdem ich zuletzt in Mettet auf dem Podium stand, könnte ich für Lydden Hill nicht stärker motiviert sein. Mein Ziel ist, weiterhin konkurrenzfähig zu sein und mit der Spitzengruppe zu kämpfen, auch wenn Lydden Hill für mich noch eine völlig unbekannte Strecke ist. In Belgien habe ich gesehen, wie wichtig eine gute Startposition ist und dass unser Wochenende schnell in die eine oder andere Richtung gehen kann“, so Loeb.

VIDEO: Finale RX Mettet

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