Belgische Meisterschaft

Loeb macht "nur den Chauffeur"

Dieses Wochenende hört Sébastien Loeb auf die Kommandos seiner Frau Séverine. Und auch ansonsten scheint Madame Loeb die Hosen an zu haben. Dass die beiden als Team bei der Rallye du Condroz an den Start gehen, hat nämlich Séverine mit Citroën-Teamchef Yves Matton ausklamüsert.

Sébastien Loeb und Frau Séverine sind bei der Rallye du Condroz in Huy am Start
<STRONG>EIN WOCHENENDE ZUM AMÜSIEREN:</STRONG> Sébastien Loeb und Frau Séverine sind bei der Rallye du Condroz in Huy am Start

Auch wenn er sich aus der WM verabschiedet hat und nächstes Jahr in der Tourenwagen-WM eine neue Herausforderung sucht – hin und wieder bei kleineren Rallyes an den Start zu gehen, lässt sich Sébastien Loeb nicht nehmen. Die große Ehre, die erste Rallye nach der WM-Ära zu sein, hat die Rallye du Condroz. Der letzte Lauf der belgischen Rallye-Meisterschaft, die längst entschieden ist, hat so zumindest eine Attraktion zu bieten: Loeb-Loeb im Citroën DS3 WRC.

 

Frau Séverine sagt aber anscheinend nicht nur dieses Wochenende, wo es langgeht ... Auch die Entscheidung für die Rallye du Condroz kam von Madame Loeb. „Das hat meine Frau mit Matton abgemacht. Ich bin nur der Chauffeur”, grinste Sébastien Loeb nach seiner Ankunft in Huy, bei der die Fans bereits Schlange standen, um ein Autogramm zu ergattern. Und auch seine Frau Séverine fand den Empfang toll. „Wenn man diese Begeisterung sieht, wird einem ganz warm ums Herz.”

 

Auch Séverine freut sich auf das Wochenende an der Seite ihres Mannes. Dabei war ihr Debüt als Copilotin alles andere als einfach. „Die erste Rallye war kompliziert. Ich hatte keine Ahnung, wusste gar nicht, was es heißt, den Aufschrieb zu erstellen und vorzulesen. Nach zehn Minuten habe ich ihm gesagt: Ruf Daniel an, du nervst. Danach hat er sich aber wieder eingekriegt”, erinnert sich Séverine an die erste Rallye mit ihrem Mann. Mittlerweile haben die beiden etwa ein Dutzend Rallyes gemeinsam bestritten und auch schon Siege eingefahren.

 

Rat holen kann sie sich im Zweifelsfall auch in Huy beim Experten – denn Daniel Elena ist ebenfalls am Start. Er sitzt im Citroën Xsara WRC neben Yves Matton. „Ulkig, die berühmte Stimme von Daniel im Ohr zu haben", beschreibt der Citroën-Teamchef, der in Huy zu Hause ist, die neue Situation. „Ich hoffe, ich kann ihm in Sachen Aufschrieb weiter helfen. Aber wenn er Fahr-Tipps haben will, muss er sich trotzdem an Seb wenden", meint Elena augenzwinkernd. Mit seiner Frau anstelle von Daniel Elena im Auto hat Loeb dennoch einen Vorteil: „Ich bin nicht so schwer wie Daniel”, lacht Séverine.

 

Das Ehepaar Loeb ist - auch mangels Konkurrenz - Favorit auf den Sieg der Jubiläumsausgabe. Aber es wird sicher kein Spaziergang, warnt Séverine. Denn nach wenigen Recce-Kilometern war erst einmal Reifenwechseln angesagt. „Das beweist, dass man hier in so manche Falle tappen kann." Auch der Rekordweltmeister gibt sich lieber vorsichtig: „Ich kenne die Strecke nicht und wir haben kaum Zeit fürs Recce. Es scheint ziemlich rutschig zu sein. Wir werden kein Risiko eingehen". Und beide Loebs stellen klar, dass es ihnen nicht um den Sieg geht. “Wir sind hier, um Spaß zu haben.”

« zurück