Ausfall auf Gran Canaria

Kubica: Unfall gehört dazu

Ein heftiger Einschlag auf der zehnten Prüfung beendete den Auftritt von Robert Kubica beim EM-Lauf auf Gran Canaria vorzeitig. Der Pole analysiert den Hergang des Unfalls.

<strong>AUSFALL:</strong> Ein kleiner Fehler kostete Robert Kubica auf Gran Canaria den möglichen Sieg

Den Zuschauern stockte der Atem. Der Citroën DS3 RRC von Robert Kubica tauchte mit einem ausbrechendem Heck am Horizont auf und schlug wenig später krachend in die Leitplanke ein, die das Auto vor dem Absturz in die Tiefe bewahrte. Hatte eine italienische Leitplanke vor zwei Jahren Kubica noch schwer verletzt, so verhinderte die Absperrung auf Gran Canaria ein größeres Unglück.

 

„Es passierte auf einem schnellen Bergab-Stück. Die Kurve konnte man locker voll nehmen", berichtete Kubica nach seiner Rückkehr in den Servicepark. „Dann musste man hart in eine Dritte-Gang-Kurve bremsen. Dabei verlor ich das Heck und musste Druck vom Bremspedal nehmen, ansonsten hätte ich mich gedreht und die Strecke war an dieser Stelle sehr eng. Das Auto stand quer und ich versuchte die Kurve noch zu schaffen, aber ich traf rechts hinten die Leitplanke und knallte auch noch mit der Front dagegen.“

 

Kubica hatte schon vorher mehrfach die fehlende Traktion auf der Hinterachse bemängelt. „Es soll keine Entschuldigung sein, aber gerade bei hohen Tempo fehlte mir hinten der Grip, vor allem wenn es bergab ging“, sagte er. „Aber ich muss mir ankreiden lassen, dass ich früher hätte bremsen müssen. Das tat ich nicht.“

 

Seinen Kritikern, die in Kubica ein reines Vollgastier sehen, der sich eine Rallye nicht einteilen kann, entgegnet der Ex-Formel-1-Pilot gelassen. „Wir sind hier unser Tempo gefahren, das bedeutet, wir haben nicht am Limit attackiert“, meinte Kubica. „Es ist eine Erfahrung die nicht passieren sollte, aber sie kann es. Ein kleiner Fehler kann im Rallyesport viel ausmachen.“

 

Obwohl er die Koffer vorzeitig packen muss, hat Kubica einen starken Eindruck hinterlassen. Bis zu seinem Ausfall führte er das Feld souverän an und hielt etablierte Piloten wie Jan Kopecky im Schach.  „Gestern war ein sehr positiver Tag für uns mit sehr guten Erfahrungen. Heute ist das Gegenteil der Fall. Aber wir müssen einen Schritt vorwärts machen und die Erfahrung mitnehmen. Heute war es leider eine negative, aber das gehört zum Sport dazu. Schon morgen werden wir uns voll auf Portugal konzentrieren und nach vorne blicken“, sagte Kubica abschließend.

 

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