EM Lettland

Kajetanowicz will Jänner-Patzer ausgleichen

Der vierfache polnische Meister greift dieses Jahr in der Europameisterschaft an und zählt zu den Titelaspiranten. Nach dem verpatzten Saisonstart in Österreich will er nun in Lettland glänzen. Doch die Rally Liep?ja ist völlig neu für ihn.

<strong>GEHEIMFAVORIT MIT FEHLSTART:</strong> Kajetan Kajetanowicz will die Nullnummer vom Saisonstart in Lettland wieder ausgleichen

Von seinen Fans wird er liebevoll „Kajto“ genannt. Kajetan Kajetanowicz, der 34-jährige Pole aus Cieszyn dominierte in den letzten vier Jahren gemeinsam mit Co-Pilot Jaroslaw Baran die polnische Rallye Meisterschaft nach Belieben. 2010 gelang ihm sein erster Meistertitel im Gruppe N Subaru. Ein Jahr später wurde er im Subaru-Team durch Jungtalent Wojciech Chucha?a ersetzt und startete fortan unter Privatregie für das LOTOS Rally Team. Dies hielt ihn nicht davon ab 2011 und 2012 erneut Champion zu werden.

 

Die Saison 2013 begann erneut mit fünf Siegen im Subaru Impreza R4, als sechster Lauf stand das Saisonhighlight in Polen, die Rajd Polski, auf dem Programm. Man beschloss Kajetan nicht im Subaru starten zu lassen, sondern mietete kurzerhand bei JM Racing in der tschechischen Republik einen Ford Fiesta R5. Damit sollte er zeigen was gegen die Konkurrenz aus der Europameisterschaft möglich ist und den vierten polnischen Titel in Folge sichern.

 

Am Anfang ging es darum sich vorsichtig an das neue Gefährt heranzutasten, da es vor der Rallye nur einen Testtag gab, aber schon auf den ersten Prüfungen sah man dass „Kajto“ ganz vorne mit bei der Musik ist. Mit 23 Sekunden Vorsprung gewann er die Rallye und sorgte für den ersten Sieg eines Ford Fiesta R5 in der Europameisterschaft sorgte. „Das war einer meiner schönsten und aufregendsten Tage in meinem Leben. Es war fantastisch zu sehen wie einem die Fans zujubelten“, sagte Kajetan. Damit war er besiegelt, der vierte Titel hintereinander und eine neue Perspektive für das Jahr 2014 wurde eröffnet.

 

Nach den heimischen Triumpfen fand Kajetan in der Europameisterschaft eine neue Herausforderung. Das LOTOS Rally Team spannte mit M-Sport Poland zusammen und setzt dieses Jahr gemeinsam einen Ford Fiesta R5 für Kajetan ein. Die Winterpause war sehr kurz, bereits am ersten Januarwochenende stand die Jänner Rallye in Oberösterreich auf dem Programm. Es begann alles nach Plan, „Kajto“ fand sich nach fünf Wertungsprüfungen auf der zweiten Gesamtposition wieder, nur Lokalmatador Raimund Baumschlager war vor ihm platziert. Dann, zwei Kilometer nach dem Start der sechsten Wertungsprüfung, passierte es. „Ich war sehr zufrieden, jeder Kilometer brachte mir mehr Vertrauen ins Auto auf diesen schwierigen Prüfungen. Aber im Rallyesport kann manchmal der kleinste Fehler das Aus bedeuten und genau dies ist uns diesmal leider passiert“, erklärt Kajetan. Er war durch einen heftigen Abflug ausgefallen. Der Grund: das Gaspedal war steckengeblieben.

 

Am kommenden Wochenende will er in Lettland den verpatzten Saisonauftakt vergessen machen. „Die Rallye Liep?ja ist ganz neu für uns. Wir kennen die Wertungsprüfungen nicht, also wird es eine große Herausforderung werden“, erzählt Kajetan. „Die Jänner Rallye ist Vergangenheit, aber wir waren sehr mit unserem Tempo zu Beginn der Saison zufrieden. Es gibt nur einen Plan für die Zukunft und der heißt: Immer das Beste geben und um jeden Zentimeter Straße kämpfen!“

 

Die Rally Liep?ja beginnt am Freitag mit der Qualifying Stage. Sie führt am Samstag und Sonntag über 12 Wertungsprüfungen mit rund 240 Kilometern.

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