Dass Kalle Rovanperä ein Ausnahmetalent ist, hat er trotz seines zarten Alters von 15 Jahren schon nachhaltig bewiesen. Der Sohn des früheren WM-Werksfahrers Harri Rovanperä feierte dieses Jahr schon drei Gesamtsiege in Estland und Lettland. Jetzt zeigte der Finne, dass er es auch schon mit den Top-Piloten aus der Europameisterschaft aufnehmen kann.
Rovanperä startete mit seinem Skoda Fabia R5 bei der Rallye Liep?ja zwar im nationalen Feld, das hinderte ihn aber nicht daran, auf dem Niveau des Gesamtsiegers Ralfs Sirmacis im baugleichen Fabia zu fahren. Kalle markierten auf vier WPs die Gesamtbestzeit und wurde auf einigen anderen nur knapp geschlagen. Dabei hatte er das Fernduell mit Sirmacis schon auf der ersten Schleife verloren. Eine defekte Servolenkung kostete Rovanperä junior, der mit Risto Pietilainen übrigens den Co seines Vaters übernommen hat, fast fünf Minuten.
Ebenso beeindruckend war die Leistung von M?rti?š Sesks (Peugeot 208 R2). Der Sohn des Bürgermeisters von Liep?ja gab vor heimischer Kulisse sein Debüt in der Junior-EM – und konnte den Speed von Marijan Griebel, Chris Ingram und Co. über weite Strecken mitgehen. Sesks erzielte ebenfalls vier Bestzeiten und wurde letztlich Vierter in der Junioren-Wertung mit nur 30,6 Sekunden Rückstand auf den neuen Champion Marijan Griebel.
Als Geburtstagsgeschenk – Sesks wurde am Sonntag 17 Jahre alt – bekam der Peugeot-Junior zusammen mit Kalle Rovanperä die „Colin McRae ERC Flat Out Trophy“ überreicht – ein Novum in der Geschichte. Noch nie wurde die Trophäe an zwei Fahrer vergeben.