Opel Corsa R5

Holzer: „Wollen Opel überzeugen“

Günter Holzer hat von seinen Technikern einen R5 auf Basis des Opel Corsa aufbauen lassen. Noch fehlt das grüne Licht aus Rüsselsheim, damit das Auto im Wettbewerb eingesetzt werden kann. Außerdem gehört die Marke nun zum PSA-Konzern, der über eine eigene Motorsportabteilung verfügt. Kein leichtes Umfeld für das Projekt. Wir fragen nach.

Welche Idee und welches Ziel steckt hinter dem Holzer R5 Corsa?
„Vor fünf Jahren haben wir den Opel Adam R2 für den internationalen Rallyesport entwickelt und davon inzwischen über 60 Fahrzeuge verkauft. Dazu kamen Entwicklung und Aufbau der Fahrzeuge für den deutschen ADAC Opel Rallye Cup und vergleichbare Markenpokale mit mehr als 80 Fahrzeugen in anderen europäischen Ländern. Beide Varianten des Opel Adam richten sich in erster Linie an Nachwuchsfahrer. Deswegen haben wir vor etwas mehr als einem Jahr beschlossen, unsere Ingenieure auf ein zusätzliches, weiter oben angesiedeltes Rallyeprojekt anzusetzen. Unsere Techniker, die im Übrigen auch für die Entwicklung des Opel Adam R2 zuständig waren, haben hervorragende Arbeit geleistet. Wir gehen davon aus, dass der Holzer R5 Corsa an der Spitze in der R5-Klasse mithalten kann.“

Wie groß ist die Beteiligung von Opel an diesem Projekt?
„Wir haben Opel vor dem Projektstart und während der Entwicklung des Konzeptfahrzeugs regelmäßig informiert, das Projekt aber letztendlich voll eigenverantwortlich umgesetzt. Mit der Fertigstellung des Holzer R5 Corsa haben wir gezeigt, dass der Corsa als Basis für ein R5-Rallyeauto für den Kundensport sehr gut geeignet ist. Auch wir selbst werden weiter intensiv daran arbeiten, Opel von den Chancen dieses Projektes zu überzeugen.“

Für wann ist die Homologation geplant?
„Nur Opel kann als Hersteller des Corsa die R5-Homologation beantragen. Wir sind schon jetzt darauf vorbereitet, den Homologationsprozess zu starten.“

Opel gehört jetzt zum PSA-Konzern, aus dem es bereits zwei R5-Fahrzeuge von Citroën und Peugeot gibt. Macht es vor diesem Hintergrund Sinn, noch ein drittes R5-Modell zu entwickeln?
„Wir haben bereits großes Interesse von Opel-Händlern und Opel-Importeuren an diesem Projekt registriert. Sie würden natürlich nur ein Fahrzeug der eigenen Marke einsetzen. Wir sind sicher, dass R5-Fahrzeuge aller drei Marken nebeneinander bestehen können, ohne sich gegenseitig Kunden streitig zu machen. Hauptsache ist, dass Kunden aller drei Marken ein R5-Auto aus dem eigenen Konzern kaufen können.“

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Wie hoch sind die Entwicklungskosten bei einem solchen Projekt?
„Die Entwicklung ist noch nicht zu 100 Prozent abgeschlossen. Es folgen jetzt weitere Testfahrten. Zu den Gesamtkosten können wir deswegen zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen und möchten das auch im Moment nicht.“

Wer war Fahrer bei den ersten Tests?
„Wir haben einen Fahrer für uns gewinnen können, der bereits Erfahrung mit R5-Fahrzeugen hat. Die ersten Tests waren geheim, den Namen wollen wir deswegen nicht verraten. Bei den jetzt anstehenden ausführlichen Testfahrten wollen wir mindestens zwei Fahrer einsetzen. Dazu führen wir momentan Gespräche.“

Ist es für Holzer Motorsport realistisch, den Corsa R5 im Rahmen des von der FIA vorgegebenen Preislimits anzubieten? Oder muss man wie bei anderen Marken noch einmal deutlich drauflegen, wenn man ein siegfähiges Auto haben will?
„Natürlich werden wir das Fahrzeug im von der FIA vorgegebenen Preisrahmen anbieten. Wir haben in diesem Bereich den Wettbewerb genau analysiert und uns in den einzelnen Kostenpositionen ähnlich aufgestellt. Welches Paket, mit welchen entsprechenden Optionen, am Ende zum Verkauf angeboten wird, stellen wir gerade zusammen. Geplant ist, das Fahrzeug, letztlich auch aus Qualitäts- und Performancegründen, ausschließlich als Komplettfahrzeug „ready to rally“ auszuliefern.“

Blick in den Innenraum vom Corsa R5

Erste Testfahrten liegen bereits hinter dem Auto

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