ÖRM 2016

Hermann Neubauer feiert Rebenland-Sieg

Auftakt nach Maß für Hermann Neubauer und Co-Pilot Bernhard Ettel in die ÖRM-Saison 2016. Beim ersten Einsatz im Ford Fiesta WRC holten sie den Gesamtsieg.

Hermann Neubauer Ford Fiesta WRC
Hermann Neubauer gelingt eine souveräne Vorstellung im Fiesta WRC

Schon im Vorfeld der Rebenland-Rallye war für alle Kenner der Szene klar, dass der diesjährige Sieger nur aus dem Trio Raimund Baumschlager, Hermann Neubauer oder Gerwald Grössing stammen konnte. Hier der 13-fache Staatsmeister und vierfache Rebenland-Sieger Baumschlager im Skoda Fabia R5, da die bis in die Haarspitzen motivierten Herausforderer Neubauer und Grössing in ihren motorisch überlegenen World Rally Cars.

Schon nach einem Tag stand jedoch fest, dass vom angesagten Drei- nur noch ein Zweikampf übrigblieb. Hermann Neubauer hatte zur Halbzeit alle sieben Prüfungen gewonnen, Raimund Baumschlager war mit einer halben Minute Rückstand theoretisch noch in Schlagdistanz, Gerwald Grössing mit einer Minute Differenz zum Führenden praktisch aus dem Rennen um den ersten Platz.

Neubauer behält die Nerven

Auch am zweiten Tag ließ Neubauer nichts anbrennen, vermittelte (im Gegensatz zu früheren Zeiten) nie den Eindruck, nervös zu werden. Baumschlager versuchte zwar noch, Druck zu erzeugen, doch Neubauer war diesmal zu souverän und feierte seinen ersten Sieg in der österreichischen Staatsmeisterschaft. Dementsprechend glücklich war er dann auch: „Ich bin sehr erleichtert, dass ich endlich meinen ersten ORM-Sieg einfahren konnte. Das ist das Ergebnis einer super Mannschaft um mich, einer guten Leistung und eines tollen Autos. Ein absolut toller Auftakt in ein Jahr, in dem mein großes Ziel der Titel ist. Ich freue mich schon auf die nächste Rallye im Lavanttal.“

Aber auch Baumschlager war zufrieden mit Platz zwei. „Ich habe von Anfang an gewusst, dass ich nicht gewinnen kann, wenn einer der zwei WRC-Piloten keinen Fehler macht. Mit Platz zwei bin ich deshalb hochzufrieden. Ich muss dem Sieger ein Kompliment aussprechen. Hermann hat viel gelernt und ist taktisch eine hervorragende Rallye gefahren“, sagte Baumschlager. Womit auch Gerwald Grössing ein am Ende durchwegs glückliches Podest-Trio komplettierte: „Auch ich kann durchaus positiv bilanzieren. Zwei Bestzeiten sind absolut in meinem Plansoll. Ich lerne mit jedem Meter das Auto besser kennen und es macht mit jedem Meter mehr Spaß.“

Koch disqualifiziert

Mit den beiden WRCs bzw. auch Baumschlagers Klasse kam der Rest des Feldes nie wirklich mit. Nachdem sich der einzige halbwegs als Konkurrenz fühlende Niki Mayr-Melnhof (Ford Fiesta R5) durch einen Fahrfehler aus dem Spiel um eine Topplatzierung nahm, blieb hinter den drei vorne liegenden Österreichern mit Miroslav Jakes, Hermann Gaßner, Krisztian Hideg und Maximilian Koch ein ausländisches Quartett übrig. Für Koch hatte die Rallye allerdings ein unangenehmes Nachspiel. Weil er auf der zwölften Prüfung entgegen der Fahrtrichtung gefahren war, wurde er nachträglich disqualifiziert. „Nach einer Schikane habe ich die Ausfahrt links verpasst und bin geradeaus gefahren. Ich habe sofort gewendet und bin zurückgefahren, doch so sind die Regeln. Mein Fehler“, sagte Koch.

Wagner gewinnt 2WD

In der ÖRM-2WD gab es ebenfalls einen Premierensieg. Simon Wagner feierte seinen ersten Erfolg bei einem heimischen Staatsmeisterschaftslauf. Der Oberösterreicher im Citroën DS3 R3 war in Leutschach von Beginn weg der dominierende Mann. „Ich freue mich unendlich über meinen ersten Sieg im Rahmen der Staatsmeisterschaft. Für mich gibt es immer nur eines - volle Attacke. Hier ist mir zum Glück alles aufgegangen.“ Auf Platz zwei setzte sich Daniel Wollinger im Renault Clio Maxi: „Ich bin zum ersten Mal in diesem Auto gesessen. Dafür hat eigentlich Vieles schon sehr gut geklappt. Ich bin sicher, dass ich noch schneller werde, wenn sich das eine oder andere automatisiert.“ 2WD-Dritter wurde Staatsmeister Michael Böhm im Opel Adam R2. Auch er war mit einem komplett neuen Paket in die Meisterschaft gestartet. „Ich bin in einem neuen Team, habe eine neue Copilotin und ein neues, schwächeres Auto als In den letzten Jahren. Mit einem Podestplatz bin ich hochzufrieden, zumal ich mit einem kapitalen Highspeed-Dreher sogar die Chance auf Platz zwei vergeben habe.“ Pech hatte der Bruder des Siegers, Julian Wagner. Er musste seinen Citroen R3 nach einer sehr guten Vorstellung mit einem technischen Defekt vorzeitig abstellen.

In der Junioren-Staatsmeisterschaft hatte ebenfalls Simon Wagner die Nase vorn. Er gewann vor Christoph Zellhofer (Szuki Swift S1600), der damit eine neuerliche Probe seines Talents zum Besten geben konnte. Dritter wurde der Steirer Christoph Lieb im Opel Corsa OPC. Die Historische Staatsmeisterschaft dominierte diesmal bei seinem Comeback Johannes Huber im Porsche 911.Er gewann die Klasse vor Willi Rabl, der ebenfalls mit einem Porsche 911 am Start war. Dritter wurde Gerhard Openauer (Ford Escort RS2000).

Der erste Platz im Österreichischen Rallye-Cup der OSK ging an den Ungarn Krisztian Hideg (Mitsubishi Evo IX). Auf den Plätzen zwei und drei folgen Gerhard Aigner (Subaru Impreza) und der Italiener Bernd Zanon (Renault Clio S1600). Im internationalen Mitropacup holte ebenfalls der für Kroatien startende Ungar Kisztian Hideg (Mitsubishi Evo IX) vor den drei Deutschen Hermann Gaßner (Mitsubishi Evo X) und Manuel Kößler (Subaru Impreza) den Sieg.

Ergebnis Rebenland-Rallye 2016

1. Hermann Neubauer/Bernhard Ettel, Ford Fiesta WRC 1:46:17,6

2. Raimund Baumschlager/Thomas Zeltner, Skoda Fabia R5 +39,0

3. Gerwald Grössing/Siegfried Schwarz, Ford Fiesta WRC +1:50,4

4. Miroslav Jakes/Jaroslav Novak, Citroen DS3 R5 +4:13,1

5. Krisztian Hideg/Istvan Kerek, Mitsubishi Evo IX +6:24,6

6. Hermann Gaßner/Karin Thannhäuser, Mitsubishi Evo X +6:39,1

7. Maximilian Koch/Lisa Brunthaler, Skoda Fabia S2000 +7:27,3

8. Simon Wagner/Ursula Mayrhofer, Citroen DS3 R3 +8:25,2

9. Daniel Wollinger/Bernhard Holzer, Renault Clio Maxi +9:28,5

10. Michael Böhm/Jasmin Noll, Opel Adam R2 +9:59,4

Punktestände:

ÖRM: 1. Hermann Neubauer 28, 2. Raimund Baumschlager 20, 3. Gerwald Grössing 15

ÖRM-2WD: 1. Simon Wagner 27, 2. Daniel Wollinger 21, 3. Michael Böhm 16

Junioren: 1. Simon Wagner 25, 2. Christoph Zellhofer 18, Christoph Lieb 16

Der nächste ÖRM-Lauf: Lavanttal-Rallye am 8. und 9. April in Wolfsberg

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