BELGIEN

Freddy Loix schlägt zurück

Nach der Nullnummer zum Auftakt holt sich Loix bei der Spa-Rallye den Sieg. Spitzenreiter in der Belgischen Meisterschaft bleibt aber Kris Princen, der in Spa hinter Cédric Cherain auf den dritten Rang fährt. Dazu musste Princens Team mal eben bis Frankreich fahren.

Eine Reise von 800 Kilometern – und doch war das spannende Duell zwischen Freddy Loix im Skoda Fabia S2000 und Kris Princen im Peugeot 208 T16 vorüber. Nach der ersten Etappe hatte der amtierende Landesmeister Loix gerade mal 5,5 Sekunden Vorsprung auf Auftaktsieger Princen. Allerdings musste dann das Getriebe in Princens Auto getauscht werden.

„Auf der letzten WP gestern ist uns das Differential um die Ohren geflogen. Wir wussten, wenn wir nicht das komplette Getriebe tauschen, macht es keinen Sinn, weiterzufahren – das Auto lief nur noch auf Hinterradantrieb. Um die nötigen Teile noch zu bekommen, ist die Mannschaft diese Nacht bis zur Rallye in Touquet gefahren. Und dann haben sie das Getriebe in Rekordzeit getauscht.“ Es reichte nicht ganz, um eine Zeitstrafe (1:40) zu vermeiden. Aber Princen fuhr dennoch aufs Treppchen und bleibt damit Spitzenreiter der Meisterschaft.

Freddy Loix konnte auf der zweiten Etappe keiner mehr gefährlich werden. „Fast Freddy“ gewann mit einem Vorsprung von einer halben Minute. „Wir haben die Rallye gut verwaltet und da angegriffen, wo es nötig war. Es war nicht einfach gestern als Siebter auf der Stecke. Vor allem in der Clémentine, mit dem aufgewirbelten Staub“, erklärte Loix. „Der Sieg tut wirklich gut. Aber wenn ich Meister werden will, muss ich auch noch ein paar andere Rallyes gewinnen!“

Zweiter wurde Cédric Cherain, der mit einer Bestzeit gestartet war, aber dann durch zwei Dreher zwischenzeitlich auf Rang neun zurückgefallen war. „Mir sind zwei Fehler unterlaufen. Aber auch ansonsten hätte ich diese Rallye nicht gewinnen können. Freddy war schneller, das muss man einfach anerkennen. Aber in der Meisterschaft klettern wir auf Rang zwei.“ Die belgischen Fans dürfen also ein spannendes Jahr mit drei potenziellen Titelträgern erwarten.

Der Niederländer Michiel Becx im Ford Fiesta R5 wurde Vierter. EM-Junior Gino Büx stürmte im Peugeot 208 R2 auf Rang fünf. Ungewöhnlich viele Topfahrer mussten aufgeben: Bernd Casier (Ford Fiesta R5, Lenkung), Pieter Tsjoen (DS3 R5, Aufhängung), Bertrand Grooten (DS3 R5), Patrick Snijers (Porsche 997 GT3, Getriebenschaden), Francis Lejeune (Porsche 997 GT3, Unfall).

Vincent Verschueren (DS3 R5) und Tim Van Parijs (Porsche 997 GT3 Cup) wurden aus der Wertung genommen, weil sie eine Stempelkontrolle ausgelassen hatten. Chris Van Woensel (Mitsubishi Lancer WRC) und Stephan Hermann (Fiat Punto) entschieden, die Rallye nicht zu Ende zu fahren. Sie waren mit den Zeiten, die die Veranstalter für die annullierten Wertungsprüfungen vergeben hatten, nicht einverstanden. Nicht die einzigen Schwachstellen in der Organisation - den neuen Veranstaltern bleibt bis nächstes Jahr noch einiges zu tun!

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