Dakar 2017

Etappensieg für Peterhansel - Loeb bleibt vorn

Auf der heutigen dritten Etappe der Rallye Dakar feierte Peugeot einen Dreifach-Erfolg und Sébastien Loeb verteidigt seine Führung. Dagegen wurde der Tag für Toyota zum Desaster.

Stephane Peterhansel
Stephane Peterhansel stürmt am dritten Dakar-Tag zum ersten Etappensieg

Der dritte Tag der Rallye Dakar bot einen bunten Strauß an schwierigen Bedingungen. Die Bandbreite reichte von sengender Hitze und 36 Grad im eigentlich nicht vorhandenen Schatten bis hin zu knapp fünf Grad über Null und Regen auf weit über 4.000 Meter über Normalnull. Schluchtengewirr zu Beginn der 512 Kilometer langen, für 148 Kilometer neutralisierten Prüfung, offenes Gelände und Offroad-Navigation in großer Höhe sowie die Querung von Andenausläufern mit bis zu 5.000 Metern über dem Meeresspiegel standen heute auf der Agenda.

„Monsieur Dakar“ hat unter diesen Bedingungen seine Zurückhaltung zum ersten Mal abgelegt: Stéphane Peterhansel (Peugeot) gewann die zweigeteilte Etappe mit deutlichem Vorsprung und verbesserte sich auf Gesamtrang drei. Die Teamkollegen Carlos Sainz und Sébastien Loeb sorgten für einen Dreifachsieg der französischen Marke. Die 3008DKR belegen auch die ersten drei Plätze in der Gesamtwertung, Loeb verteidigte die Führung.

„Wir hatten zu Beginn ein der Prüfung ein paar Probleme bei der Navigation. Auf dem zweiten Abschnitt fing ich mir einen Plattfuß ein und wir mussten den Reifen wechseln“, sagte Loeb. „Im Vergleich zum Vorjahr ist der Auftakt der Rallye völlig anders, aber das wir weiterhin vorne sind, ist eine gute Nachricht.“

Auf Rang vier kam Mikko Hirvonen ins Ziel. Der finnische Mini-Pilot lag lange auf Rang zwei, musste im Schlussspurt aber noch Sainz und Loeb passieren lassen. Auf Rang sechs und sieben liefen zwei deutsche Beifahrer ein. Andreas Schulz navigierte Orlando Terranova (Mini) zum bisher besten Tagesergebnis vor Timo Gottschalk und Chauffeur Yazeed Al-Rajhi (Mini).

Bittere Pille für Al-Attiyah

Toyota erlebte dagegen ein Desaster. Der Spanier Nani Roma war als Achter der einzige Lichtblick des südafrikanischen Teams, das wohl alle Träume vom ersten Dakar-Sieg bis auf Weiteres begraben muss. Nasser Al-Attiyah, der nach dem ersten Teilabschnitt der dritten Etappe noch geführt hatte, beschädigte er bei einem Ausritt das Heck seines Pickup so stark, dass die Aufhängung des Hinterrads komplett abgerissen wurde. Nach einer längeren Reparaturpause konnte sich der Toyota-Pilot zwar ins Ziel schleppen, in der Gesamtwertung fiel er aber aussichtslos zurück.

Nasser Al-Attiyah beschädigte seinen Toyota stark - © A.Lavadinho - @World

Giniel de Villiers und sein deutscher Beifahrer Dirk von Zitzewitz leisteten sich zunächst eine lange Wegpunkt-Suche, das anschließende Festhängen im Staub von Markenkollegen Nani Roma kostete weitere Zeit, doch richtig ernst wurde es erst auf den letzten Kilometern, als das Duo wegen einer streikenden Benzinpumpe mehr als 30 Minuten verlor und letztendlich nur als 18. gewertet wurde. Ein bitterer Tag für die Toyota-Truppe.

"Wir haben insgesamt eine große Chance nicht genutzt, denn der Hilux ist von der Performance her heute ebenbürtig mit den Peugeot gewesen", meinte von Zitzewitz. "Gut 35 Minuten Rückstand sind natürlich so früh in der Rallye eine herbe Enttäuschung, aber der Weg bis ins Ziel ist noch ein langer – Aufgeben gilt also nicht."

Ergebnis 3. Etappe

1. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret, Peugeot, 4:18.17 Std.

2. Carlos Sainz/Lucas Cruz, Peugeot +1.54

3. Sébastien Loeb/Daniel Elena, Peugeot +3.08

4. Mikko Hirvonen/Michel Perin, Mini +3.57

5. Cyril Despres/David Castera, Peugeot +7.48

6. Orlando Terranova/Andreas Schulz, Mini +11.26

7. Yazeed Al-Rajhi/Timo Gottschalk, Mini +13.13

8. Nani Roma/Alex Haro Bravo, Toyota +13.16

Zwischenstand nach Etappe 3

1. Sébastien Loeb/Daniel Elena, Peugeot, 6:54.56 Std.

2. Carlos Sainz/Lucas Cruz, Peugeot +0.42

3. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret, Peugeot +4.18

4. Mikko Hirvonen/Michel Perin, Mini +9.38  

5. Nani Roma/Alex Haro Bravo, Toyota +13.04

6. Yazeed Al-Rajhi/Timo Gottschalk, Mini +15.17

7. Cyril Despres/David Castera, Peugeot +15.25

8. Orlando Terranova/Andreas Schulz, Mini +21.29 

Vorschau Etappe 4, Jujuy–Tupiza

Prüfung: 416 km; Tagesdistanz: 521 km - Grenzübergreifende „Dakar“-Action, gespickt mit Herausforderungen. Der vierte „Dakar“-Tag eröffnet eine Serie von hochgelegenen Prüfungen bis zum Ruhetag. Auf Argentinischer Seite tauchen die ersten Dünen auf – in großer Höhe ist eine präzise und kluge Fahrweise gefragt, um sich bei der dünner werdenden Luft und der schwindenden Motorleistungen nicht festzufahren. Auch die Beifahrer haben jede Menge zu tun – vor allem nach der Grenzquerung gen Bolivien. Viele Abzweige wollen beherrscht werden. Alles in allem: echt „Dakar“.

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