Saisonfinale

EM-Endspurt für Nick Loof

Beim EM-Endlauf auf den Kanarischen Inseln startet auch Nick Loof. Der 20-jährige Westfale kämpft um den dritten Platz in der ERC-3-Wertung.

„Ich will möglichst viel und schnell lernen.“ Mit diesem Ziel begann der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport sein Abenteuer Junior-Europameisterschaft. Für Loof ist alles neu in der Saison 2021: Er tauscht den Opel Adam gegen einen Ford Fiesta Rally4 des tschechischen Orsak-Teams, der Copilot Hugo Magalhães kommt aus Portugal und liest Loof des Gebetbuch auf englisch vor, von den sechs Läufen der Junior-EM hat er noch keinen einzigen gesehen.

Die beiden Schotter-Rallyes in Polen und Lettland eröffnen die Europameisterschaft. Obwohl sich die Vorbereitung auf eine einzige Rallye in Litauen beschränkt, schaffen Nick Loof und Hugo Magalhães bei beiden Rallyes den dritten Platz und liegen überraschend auf Rang 2 in der ERC-3-Wertung. „Das war viel mehr als erwartet, aber gegen Pajari und Franceschi bin ich ohne Chance.“ Loofs Gegner sind ihm an Erfahrung voraus: Der gleichaltrige Sami Pajari holt sich 2019 die finnische Junior-Meisterschaft, wird 2020 Dritter in der Junior-WM, die er in diesem Jahr als Champion beendet hat. Der Franzose Jean-Baptiste Franceschi gewinnt 2019 das begehrte Volant Peugeot (wie früher Loeb und Ogier) und 2020 im Citroën C3 R5 die französische Schotter-Meisterschaft.

Die Konkurrenz hat noch einen weiteren Vorteil – ein großes Budget und Unterstützung durch ihre nationalen Verbände; davon kann Nick Loof nur träumen. Beim dritten Lauf rund um die italienische Hauptstadt Rom schafft er nur Rang 5. „Ich hatte den Kopf nicht frei auf den winkligen Bergstraßen. Ein Ausritt mit Fahrzeugschaden hätte das Ende meiner Saison bedeutet.“

Tiefen und Höhen in CZ

Bei der Barum-Rallye kommt es noch schlimmer, in WP 2 rutscht er in den Graben und kassiert 8 Maximalzeiten – Letzter am Samstagabend. „Die Sonntagetappe sollte ich nur durchrollen, um ein paar Punkte mitzunehmen. Aber vom Recce wusste ich, dass mir die WP 13 liegt.“ Loof konzentriert sich auf diese WP, riskiert alles und fährt seine erste WP-Bestzeit in der Junior-EM. „Jetzt weiß ich, dass ich das Tempo von Pajari und den anderen mitgehen kann“, berichtet der Youngster.

Die Ungarn-Rallye lässt Nick Loof wegen knapper Kasse aus, gibt aber eine Nennung für die Lausitz-Rallye ab. „Wenigstens einmal wollte ich in Deutschland starten. Und die Lausitz-Rallye ist einfach toll.“ Trotzdem muss er absagen, denn schon am Montagabend wird der Fiesta für die lange Reise zur Rally Islas Canarias verladen – da wäre keine Zeit für einen Check geblieben. Sein Sponsor Heinz Sagel ermöglicht den Start beim EM-Finale. Auf den 17 Prüfungen über 197 Asphalt-Kilometer will Nick Loof am Wochenende versuchen, sich im Kampf um EM-Platz 3 gegen den Ungarn Martin Laszlo und den Spanier Alejandro Cachon zu behaupten.

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