Im kleinen schwedischen Örtchen Höljes, unweit der norwegischen Grenze, war man in den vergangenen Jahren sehr stolz, als man beim Rallycross die Grenze von 20.000 Zuschauern erstmals geknackt hatte. Die wenigen hundert Einwohner konnten sich in diesem Jahr allerdings über einen besonders langen Stau wundern, denn aufgrund der Veränderungen durch die Marketingleute von IMG und des Weltmeisterschaftsprädikats der FIA fanden sich diesmal sagenhafte 34.400 zahlende Gäste in den Wäldern ein.
„The Magic Weekend“ wie die Schweden ihren Lauf seit jeher getauft haben, sollte vor allem für Matthias Ekström (Audi) ein magisches werden. Der Held aus dem Vorjahr, der nur knapp den Sieg im Finale verpasst hatte, wollte in diesem Jahr ganz nach oben. Nach dem ersten Lauf sah es dann so aus, als würde es zwischen ihm und Petter Solberg (Citroen) zum Duell der Giganten kommen. Solberg siegte im ersten Vorlauf, musste mit Plattfuss im zweiten aber eine schlechtere Zeit hinnehmen und wurde lediglich Neunter hinter seinem Bruder Henning. Ekström fuhr eine drittbeste Zeit ein und lag am Rennsamstag auf Gesamtrang zwei. Die Führung hatte zu diesem Zeitpunkt noch Titelverteidiger Timur Timerzyanov. Im vierten und letzten Vorlauf standen Ekström und Petter Solberg dann tatsächlich nebeneinander, außerdem waren Andreas Bakkerud, Timerzyanov und Anton Marklund dabei. 'Mr. Hollywood' verpennt den Start jedoch und der Lokalmatador Ekström entscheidet diesen Lauf für sich.
Aus den vier Vorläufen ging Ekström als Führender hervor, hinter ihm folgte Solberg. Das Duell der Giganten wurde also auf das Finale vertagt, denn die besten Zwölf Fahrer werden auf zwei Semifinals verteilt. Allerdings in der Art und Weise, dass in einem Semifinale der erste mit den anderen ungerade Platzierten startet und die Piloten mit geradem Ergebnis, also zwei bis zwölf, das zweite Semifinale bilden.
Im Semifinale kam nur weiter, wer keine Fehler machte. Dreher und Plattfüße gab es zuhauf, beinahe hätte es auch Solberg erwischt. Mit einem dritten Platz hinter Andreas Bakkerud, einem seiner ärgsten Kontrahenten um den Titel, gelangte er gerade so ins Finale. Ekström derweil siegte souverän und hatte bis dahin eine weiße Weste. So sollte es bleiben, auch den Finalsieg konnte Ekström sichern und damit die maximale Punkteausbeute aus dem Wochenende realisieren. Für Solberg war es auch ein gelungenes Wochenende, denn er konnte einige Zähler auf die vor ihm stehenden Youngster aufholen. Ein Schwede mit einem Gesamtsieg auf ganzer Linie, dahinter Mr. Hollywood als Vertreter der norwegischen Fraktion – das war nicht nur für die gewaltige Zuschauermassen ein wirklich magisches Wochenende.
Zwischenstand RX 2014
1. Reinis Nitiss 112
2. Petter Solberg 103
3. Andreas Bakkerud 90
4. Topi Heikkinen 88
5. Anton Marklund 64
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