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Dolnoslaski Rajd Zimowy - Überraschender Sieg von Janusz Kulig.

Der amtierende polnische Meister konnte den ersten Sieg für Seat in der polnischen Meisterschaft erringen. rallye-magazin.de sprach nach der Rallye mit Teamchef Erwin Weber.

Schon am Freitag war klar, dass den Sieg die beiden WRC-Piloten unter sich ausmachen würden. Leszek Kuzaj startete wie gewohnt im Toyota Corolla WRC des belgischen Future World Teams und Janusz Kulig startete in den für ihn ungewohnten Seat Cordoba WRC, der von Erwin Weber und seiner Mannschaft eingesetzt wird.

 

In den ersten drei Wertungsprüfungen kam es zum erwarteten Schlagabtausch von Kulig und Kuzaj, die sich mit den Bestzeiten abwechselten. Leider zerschlugen sich die Siegträume des Seat-Teams, als auf der vierten WP das Getriebe des Cordobas streikte. Dadurch verlor Janusz Kulig allein in dieser Prüfung eine Minute und 10 Sekunden und in der letzten Prüfung des Tages vergrößerte sich sein Rückstand um weitere 20 Sekunden. Beim anschließenden Service wurde das Auto von der Mannschaft um Erwin Weber repariert und wieder einsatzbereit gemacht.

 

Den großen Rückstand von immerhin 1:30 Minuten am Samstag aufzuholen, schien für das Team unmöglich. Doch bei wechselhaften Wetter schafft es Janusz Kulig mit einer hervorragenden Leistung die letzten vier Wertungsprüfungen für sich zu entscheiden und schließlich die Rallye vor dem Duo Kuzaj/Wislawski mit 8,36 Sekunden Vorsprung zu gewinnen. Nach der Zielankunft sprach rallye-magazin.de mit dem überglücklichen Erwin Weber.

 

[b]Guten Tag, Herr Weber. Herzlichen Glückwunsch zum Gewinn der schlesischen Winterrallye in Polen. Mit dem dreimaligen polnischen Meister Janusz Kulig haben Sie und Seat Polen nun endlich einen Sieg beim Lauf um die polnische Meisterschaft, geschafft. Beschreiben Sie wie Sie darüber denken und sich fühlen ?[/b]

Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir beim ersten Einsatz mit Janusz Kulig am Steuer einen Lauf um die polnische Meisterschaft für uns entscheiden konnten. Es ist uns endlich gelungen auch in Polen zu zeigen, dass der Seat Cordoba WRC ein konkurrenzfähiges Fahrzeug ist. Wir wußten es schon vorher, da wir in der österreichischen wie auch der der deutschen Meisterschaft mit Raphael Sperrer und Matthias Kahle sehr erfolgreich waren.

 

[b]Am ersten Tag warf ein Getriebeschaden Janusz Kulig sehr weit zurück. Zwischenzeitlich lag er sogar mit über 90 Sekunden Rückstand auf den Führenden Kuzaj auf dem zweiten Rang. Haben Sie noch an einen Sieg geglaubt ?[/b]

Bei einer Rallye mit winterlichen und solch wechselhaften Bedingungen kann immer vieles passieren. Deswegen hatten wir schon die Hoffnung gehabt doch noch zu siegen. Das ganze Team wußte, dass die richtige Reifenwahl von großer Bedeutung ist und diese auch entscheidend für den Ausgang der Rallye sein wird.

 

[b]War der Start des Duos Kulig/Baran in Polen einmalig oder möchte Seat Polen die ganze Saison mit ihnen bestreiten ? Oder gibt es vielleicht andere Fahrer, die im Gespräch sind ?[/b]

Mit dieser Entscheidung haben wir nichts zu tun. Der Start von Kulig/Baran kam sehr kurzfristig zustande. Mit Hilfe einiger Sponsoren wurde dieser Einsatz auf die Beine gestellt und wir würden uns natürlich freuen, wenn der Generalimporteur von Seat in Polen sich entscheidet die ganze Meisterschaft zu bestreiten.

 

[b]Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit dem neuen Seat-Duo im Verlauf des Einsatzes ?[/b]

Sehr professionell. Janusz Kulig hat einen guten Eindruck auf mich hinterlassen und er ist einfach super gefahren. Er hat die richtige Mischung während der zweiten Etappe gefunden bestehend aus Tempo und sicher ins Ziel kommen. Auch die Reifenwahl war bei dieser Rallye von entscheidender Bedeutung. Kulig hat sehr gut mit dem ehemaligen polnischen Meister Robert Gryczynski zusammengearbeitet, der seiner Eisspähercrew angehörte. Das wichtigste bei dieser Zusammenarbeit war v.a., dass er auch auf seine Leute vertraut hat, was nicht immer der Fall ist. Man muß also sagen, dass Kulig ein gutes Team um sich aufgebaut hat, dass wirklich perfekt zusammengearbeitet hat.

 

[b]Wissen Sie vielleicht war über die Pläne von Kulig, was die Europameisterschaft anbetrifft. Könnte es vielleicht sogar sein, dass wir Kulig in einem Seat Cordoba WRC von Ihnen bei EM-Läufen sehen werden ?[/b]

Was seine Pläne angeht, so sollte man ihn lieber persönlich fragen. Ich bin jedoch der Meinung, dass jeder Rallye-Fahrer die Chance bekommen sollte in der Europameisterschaft zu fahren. Ich selbst hatte diese Möglichkeit gehabt und gewann sogar die EM 1992 zusammen mit Manfred Hiemer. Der Start von Kulig bei der schlesischen Winterrallye kam sehr kurzfristig zustande und über einen Einsatz von ihm im Seat in der EM kann ich nur sagen, dass alles möglich ist, aber nichts ist klar. Wenn der Generalimporteur von Seat den Wunsch über die EM äußert und auch genügend Geld mit einigen anderen Sponsoren aufbringt, die dieses Projekt tatkräftig unterstützen, dann ist das nicht ausgeschlossen, dass wir bei Europameisterschaftsläufen dabei sind.

 

[b]Wir bedanken uns für das Gespräch.[/b]

 

[mw]

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