Rallye del Friuli Venezia Giulia

Deutsches Duell in den italienischen Alpen

Kurvenschlacht am Rande der Alpen: Bei der Rallye del Friuli Venezia Giulia (28.-29. August) gehen die italienischen Wochen des Mitropa Rallye Cups weiter. In der Europameisterschaft für Privatfahrer greifen die amtierenden Champions Manuel Kößler und Benedikt Hofmann wieder ins Geschehen ein – und fordern dabei vor allem einen anderen Deutschen heraus.

Sandro Munari, Sergio Barbasio, Raimund Baumschlager, Andrea Aghini: Die Ehrentafel der Rallye del Friuli Venezia Giulia – besser bekannt unter ihrem alten Namen Rallye Alpi Orientali – liest sich wie das „Who is who“ des Rallyesports. Auch 50 Jahre nach ihrer Gründung 1965 ist die Anziehungskraft der Traditionsveranstaltung ungebrochen. Schuld daran sind vor allem die kurvigen Landstraßen am südlichen Rand der Alpen, die sich wie Telefonkabel an den Bergen entlang schlängeln. Auf den Straßen nördlich und östlich von Udine sind an zwei Tagen über 150 WP-Kilometer zu absolvieren.

„Es gibt Prüfungen, wo keine Gerade länger als 50 Meter ist“, erklärt Subaru-Pilot Manuel Kößler. „Fahrer und Beifahrer sind permanent gefordert, Ruhepausen gibt es praktisch nicht. Teils nicht mal auf den Verbindungsetappen, die genauso kurvig und zeitlich knapp bemessen sind. Für uns ist das aber genau das Richtige. Die Rallye macht unglaublich viel Spaß, ist aber auch sehr anspruchsvoll. Manche Straßen sind so schmal, dass man schon mit einem Wohnmobil nicht mehr durchpassen würde.“ 

2014 zeigten Kößler und Copilot Benedikt Hofmann, dass ihnen die engen und winkligen Landstraßen nicht nur gefallen, sondern auch gut liegen. Die Deutschen fuhren als bestes ausländisches Team auf Gesamtrang acht und gewannen die Mitropa-Cup-Wertung souverän. Am Jahresende holten sie sich gar den Titel in der „kleinen Europameisterschaft“. Damals wie heute war ihr härtester Rivale ein Landsmann: Altmeister Hermann Gaßner senior im Mitsubishi Lancer Evo X R4. 

„Hermann ist für uns die Messlatte“, verrät Beifahrer Benedikt Hofmann. „2014 haben wir ihn bei der ‚Alpi‘ geschlagen, aber diesmal stehen die Vorzeichen etwas anders. Wir haben dieses Jahr erst an zwei Rallyes teilgenommen und stehen nicht voll im Saft. Mal schauen, was möglich ist. Wenn wir das Ergebnis aus dem Vorjahr – sprich: Sieg im Mitropa Cup und Top 10 im Gesamt – wiederholen könnten, wäre das ein Traum.“

Den Kampf um den Gesamtsieg werden auch dieses Jahr die besten Asphaltglüher Italiens unter sich ausmachen. Paolo Andreucci (Peugeot 208 T16) geht mit drei Saisonsiegen im Gepäck als Favorit ins Rennen. Seine größten Rivalen im Kampf um die italienische Krone heißen Umberto Scandola (Skoda Fabia R5), Giandomenico Basso (Ford Fiesta R5 LDI) und Alessandro Perico (Peugeot 208 T16) und sind ebenfalls alle mit von der Partie. Insgesamt stehen neun R5- sowie zwei S2000-Fahrzeuge in der Nennliste der Rallye del Friuli Venezia Giulia. 

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