DAKAR NACH TAG 6

De Villiers versucht Druck zu machen

Toyota-Pilot Giniel de Villiers und sein Beifahrer Dirk von Zitzewitz bleiben auch nach dem sechsten Tag die hartnäckigsten Verfolger von Nasser Al-Attiyah (Mini) bei der Rallye Dakar, auch wenn sich der Katari erneut weiter absetzen konnte.

Die heutige Strecke von Antofagasta nach Iquique hatte zwei Gesichter: Zu Beginn schnelle Pisten auf hartem, steinigen Untergrund, am Ende Dünen mit extrem weichem Sand bildeten den Test des Tages.

Während der Prüfung hatte sich Nasser Al-Attiyah (Mini) einen Vorsprung von etwa zwei Minuten aufgebaut, von denen aber sein ärgster Verfolger Giniell de Villiers auf dem Schlussabschnitt den Großteil wieder gutmachte. Zusammen mit seinem Beifahrer Dirk von Zitzewitz fand der Toyota-Pilot den idealen Weg durch das Gewirr der Dünentäler und -kämme hindurch.

In der Gesamtwertung liegt de Villiers jetzt 11:12 Minuten hinter Al-Attiyah zurück, konnte aber seinen Vorsprung auf Dakar-Neuling Yazeed Al-Rajhi und dessen Co Timo Gottschalk um knapp acht auf 17:32 Minuten ausbauen.

Das vor dem Start hochgehandelte Peugeot-Team musste heute einen weiteren Rückschlag einstecken. Nachdem gestern Carlos Sainz vorzeitig abreisen musste, bliebt Stephane Peterhansel heute erneut wegen technischer Probleme liegen und büßte über eine halbe Stunde ein. 

Vorläufiges „Dakar“-Gesamtergebnis nach Etappe 6

01. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel, Mini, 19:30.44 Std.
02. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz, Toyota, +11.12
03. Yazeed Al-Rajhi/Timo Gottschalk, Toyota, +28.44
04. Krysztof Holowczyc/Xavier Panseri, Mini, +1:00.53
05. Bernhard ten Brinke/Tom Colsoul, Toyota, +1:04.23
06. Erik van Loon/Wouter Rosegaar, Mini, +1:06.43 

Vorschau Etappe 7 (Iquique–Uyuni) 

Verbindung: 396 km; Prüfung: 321 km - Der Marathon im Marathon – nach der kommenden Etappe ist ein Service durch die Teams nicht erlaubt, nur von den Teilnehmer selbst. Für die Fahrer und Beifahrer eher ungewohnt: Die letzte Marathon-Etappe der „Dakar“ wurde im Jahr 2009 abgehalten, als in Fiambala (Argentinien) „Self-Service“ angesagt war. Wohl dem, der auf Reifen und Material sorgsam acht gibt. Und genau das wird das große Thema sein. Am Samstag führt die „Dakar“-Route nach Bolivien, das Ziel-Biwak befindet sich in Uyuni. Die gesamte Prüfung wird auf etwa 3.600 Meter über Normalnull abgehalten – Diesel-Terrain! Die Strecke führt über kurvige Abschnitte mit extrem hartem Boden durch die Berge und ist vermutlich nicht gerade sanft zu den Reifen. Nachfassen im Biwak? Keine Chance. Am Samstag und Sonntag müssen die Teilnehmer also mit dem auskommen, was sie an Bord haben. In einfachen Formel gesprochen: fahrerisch, navigatorisch, mental sehr hart.

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