Dakar - 9. Etappe

Carlos Sainz schlägt zurück

Mit seinem fünften Etappensieg rückte Sainz nach dem Führungsverlust wieder bis auf 3.18 Minuten an den Spitzenreiter Nasser Al-Attiyah heran – ein Minimalwert nach „Dakar“-Maßstäben.

<strong>KÄMPFT:</strong> Carlos Sainz hat die Dakar noch nicht aufgegeben

Die Tagesprüfung der Rallye Dakar führte rund um Copiapó, den Ort der Rettung der verunglückten chilenischen Bergarbeiter vom vergangenen Herbst. Zunächst lagen Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk vorn. Sie mussten die Strecke als Vortagessieger eröffnen. Ungläubige Mienen dann nach 63 Wertungs-Kilometern: Am zweiten Kontrollpunkt herrschte auf die Sekunde Gleichstand zwischen den Favoriten. Dann zog Carlos Sainz davon und gewann mit 1.56 Minuten Vorsprung.

 

"Ein kurzer, aber nicht ganz leichter ‚Dakar‘-Tag. Wir konnten bereits nach einigen Kilometern auf unseren Teamkollegen Nasser Al-Attiyah aufschließen, der die Prüfung eröffnet hatte. In einem ausgetrockneten Flussbett haben wir die Chance ergriffen, ihn zu überholen", erklärte Sainz. "Danach riss der Kontakt ab, weil er wohl einen Reifenschaden hatte. Doch in den Dünen konnte er wieder aufschließen. Er muss dort mächtig Gas gegeben haben. Morgen müssen wir die Etappe eröffnen. Die Dünen von Fiambalá haben in den vergangenen Jahren immer eine entscheidende Rolle gespielt. Unser Rückstand ist nicht so groß, als dass sich das Blatt nicht erneut wenden könnte."

 

Spitzenreiter Al-Attiyah hofft nach dem Tagessieg von Sainz morgen wieder im Vorteil zu sein. "Dann hat Carlos den Nachteil, die Route zu eröffnen. Wenn wir auf ihn aufschließen könnten, bräuchten wir nur an ihm dranzubleiben, um die heute verlorenen zwei Minuten wieder gutzumachen. Doch das ist nur die Theorie", meinte der Katari.

 

Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz beendeten die Prüfung auf der Positionen drei. Damit festigte Vorjahressieger de Villiers seinen dritten Gesamtrang. Die viertbeste Zeit des Tages ging an den Herausforderer von Volkswagen: Stéphane Peterhansel im X-raid-BMW kam mit 11.14 Minuten Rückstand ins Ziel und bleibt Vierter der Gesamtwertung.

 

Die neunte Wertungsprüfung wurde von ursprünglich 235 auf 207 Kilometer Länge verkürzt. Die Schleife mit Start und Ziel in Copiapó bescherte den Begleitmannschaften ein wenig Ruhe, da sie im Biwak verbleiben konnten und erst am Mittwoch die Weiterreise antreten müssen.

 

Auch Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann haben die letzte Prüfung in der Atacamawüste erfolgreich hinter sich gebracht. Die Fahrer des SMG-Diesel-Buggy erzielten auf der 235 Kilometer langen Schleife rund um Copiapo die elftbeste Zeit und verteidigen dadurch die zehnte Position in der Gesamtwertung. Außerdem holten Kahle/Schünemann einen weiteren Tagessieg in der Buggy-Klasse. Damit hat das HS RallyeTeam in seiner Kategorie alle Etappen auf chilenischem Boden gewonnen.

 

Und so geht’s weiter …

Mittwoch, 12. Januar: Auf dem Weg nach Chilecito stellen sich den Volkswagen Teams und ihren Gegnern die berüchtigten weißen Dünen in der Nähe der argentinischen Stadt Fiambalá in den Weg. Fahrerische Fähigkeiten sind ebenso gefragt wie eine fehlerfreie Navigation, um den Etappen-Zielort „Klein Chile“, der von der Sierra de Famatina im Westen und der Sierra Velasco im Osten gesäumt wird, als Tagessieger zu erreichen.

 

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