Bestens besetzt zeigte sich das französische Saisonfinale von der allerbesten Seite. Auch der Wettergott spielte zum Teil mit, auch wenn die letzte Etappe mit regennassen Asphaltprüfungen sehr anspruchsvoll war und tags zuvor teilweise einsetzender Schneefall für Überraschungen sorgte. Für eine faustdicke Überraschung sorgte auch Formel 1-Pilot Robert Kubica, der im Renault Clio S1600 einmal mehr einen starken Eindruck hinterließ.
Der Pole setzte sich von Beginn an im Verfolgerfeld fest und glänzte mit guten Zeiten. Im schnellsten Fronttriebler schien es dem Allround-Talent am letzten Tag nicht zügig genug gewesen zu sein, denn trotz Leistungnachteils gegenüber der Konkurrenz und Regens setzte der Krakauer alle Bestzeiten und verpasste eine Podiumsplatzierung um gerade mal 8.9 Sekunden. “Ich hatte wirklich sehr viel Spaß”, sagte Kubica im Ziel.
„Ein Jahr nach unserem letzten Start hier habe ich mich weiter entwickelt. Mein Aufschrieb wird immer besser und ich bin zufrieden mit meiner Fahrt.“ Im Departement Var feierte der neue Renault Megane nach R4-Reglement als Vorauswagen seine Wettbewerbspremiere. Ob Robert Kubica und Beifahrer Jakub Gerber in Kürze auf das stärkere Modell umsteigen werden bleibt zu hoffen.
An der Spitze des Feldes setzte sich von Beginn an Cedric Robert im Peugeot 307 WRC. Zunächst folgte Dany Snobeck im Citroen C4 WRC auf Rang zwei, doch der ehemalige DTM-Pilot feuerte sein Arbeitsgerät recht früh ins Unterholz. Somit konnte sich Brice Tirabassi auf die zweite Position nach vorn kämpfen, doch am dritten Tag legte der ehemalige JWRC-Champion den niederländischen Subaru weg und schied wie schon im Vorjahr in der gleichen Prüfung aus.
Somit schaffte es Bryan Bouffier auf Rang zwei, den er zusammen mit Beifahrer Xavier Panseri bis ins Ziel verteidigte. Durch Streichresultate hatte der dreimalige polnische Meister letztendlich die Nase vorn und freute sich zusammen mit dem Team PH Sport über die gewonnene Meisterschaft in seiner Heimat. Hinter ihm kam dessen Teamkollege Stephane Sarrazin als Dritter ins Ziel, der für die kommende Rallye Monte Carlo gesetzt ist.
In der R3-Kategorie hatte lange Zeit Emmanuel Guigou die Nase vorn gehabt im Prestige-Duell zwischen Renault und Citroen. Sebastien Ogier haderte mit Bremsproblemen am neuen Citroen DS3 R3 und konnte trotz besserer Startposition nichts gegen seinen Konkurrenten ausrichten. Doch Guigou handelte sich am letzten Tag einen zeitraubenden Reifenschaden ein und somit konnte sich Ogier als Fünfter über den Sieg in seiner Klasse freuen. Mit Gesamtrang acht sicherte sich Kevin Abbring den Titel in der Clio R3 European Trophy.
Endstand Rallye du Var 2010:
1. C. Robert/M. Duval - Peugeot 307 WRC 2:30:19.4
2. B. Bouffier/X. Panseri - Peugeot 207 S2000 +2:33.7
3. S. Sarrazin/J.-J. Renucci - Peugeot 207 S2000 + 3:01.0
4. R. Kubica/J. Gerber - Renault Clio S1600 + 3:09.9
5. S. Ogier/J. Ingrassia - Citroen DS3 R3 + 6:33.1
6. C. Dub/B. Delpuech - Fiat Punto Abarth S2000 + 9:48.8
7. L. Gal/O. Belot - Peugeot 207 S2000 + 10:15.3
8. K. Abbring/E. Mombaerts - Renault Clio R3 Maxi + 11:23.6
