Transsyberia Rallye, 9. Etappe

Ausfallorgie in der Mongolei

Die erste Sonderprüfung der Transsyberia in der Mongolei war vor allem eines: höchst dramatisch.

<strong>ANSPRUCHSVOLL:</strong> Die mongolischen Strecken der Transsyberia

Der 106 Kilometer lange Streckenabschnitt in der Nähe von Olgy führte über verwinkelte Schotterpfade, über grobes Geröll und durch Sumpfabschnitte. Aufgrund mehrerer Reifenwechsel in der Prüfung büßten Armin Schwarz und Oliver Hilger ihre Führung ein und liegen nun an der siebten Position im Gesamtklassement.

 

„Heute lief es alles andere als optimal. Vor allem, als uns das Auto bei der ersten Reifenpanne bei starkem Regen vom Wagenheber gerutscht ist, haben wir mehr als zehn  verloren Mit diesen Reifen kann man in einem englischen Park spazieren fahren, aber keine Rallye in der Mongolei bestreiten“, ärgerte sich Armin Schwarz. Nachdem ihm auch der zweite Ersatzreifen geplatzt war, fuhr Schwarz auf der demolierten Felge ins Ziel. Zuvor hatte sich der frühere Rallye-Europameister im Gelände verfahren. „Die letzten 40 Kilometer habe ich keinen Straße und keinen Weg gesehen“, sagte Schwarz.


Auch andere Teams verloren auf den mongolischen Schotterpisten mehrere Reifen: Die Japaner Yoshifumi Ogawa und Hirohisa Kaneko mussten wiederholt den Wagenheber ansetzen, ebenso die kanadische Besatzung Kees Nierop und Laurance Yap. „Wir werden heute Abend analysieren müssen, woran es liegt“, sagte Jürgen Kern. Am gestrigen Ruhetag hatte Kern die Reifenprobleme der vergangenen Tage auf Fahrfehler der Piloten zurückgeführt.


Auf gänzlich andere Weise profitierte das britische Team Meaden/Hopkinson von ihrem Ersatzreifen. Nachdem sich die Besatzung im Sumpf festgefahren hatte und knapp zwei Stunden bis zum Seitenfenster im Schlamm steckte, vergrub sie einen Ersatzreifen, um an ihm die Seilwinde zu befestigen. Anderen Teams gelang es nicht, sich aus eigener Kraft zu befreien. Die Polen Jarek Sliwka und Andrzej Bryl, das Team Germany 2 mit Oliver Hille und Thomas Riethmüller (beide Teams im Porsche Cayenne Transsyberia) sowie die spanische Besatzung Jose Luis Aguilar Cortes und Jose Luis Aguilar Jimenez im Mercedes 250 GD mussten vom Servicefahrzeug geborgen werden. Weitere vier Fahrzeuge sind manövrierunfähig und werden zurzeit abgeschleppt oder auf Transporter verladen. Jürgen Kern platzte beim Bergen eines anderen Fahrzeugs das Frontdifferential, bei Carles Celma, Oleg Kesselman und Richard Meaden sind die Ölwannen oder –kühler beschädigt. 

 

An der Spitze des Feldes liegen nun Simon Garnham und Matt Garnham im Toyota Landcruiser. Ihnen auf den Fersen befinden sich die Hamburger Erik Brandenburg und Stefan Preuß in ihrem fast 30 Jahre alten Porsche Carrera.

 

Die zehnte Etappe der Transsyberia Rallye musste wegen eines Autounfalls einiger mongolischer Streckenposten bei der Anreise nach Olgy von ursprünglich knapp 300 auf 106 Kilometer verkürzt werden.

 

Gesamtstand nach 9 von 14 Etappen

01. Simon Garnham/Matt Garnham, Toyota Landcruiser, 3:16.12,84
02. Erik Brandenburg/Stefan Preuß, Porsche Carrera, +4.28,07 
03. Rod Millen/Richard Kelsey, Porsche Cayenne, +13.32,26 
04. Oleg Rastegaev/Konstantin Sorokin, Porsche Cayenne, +15.52,45 
05. Antonio Tognana/Carlo Cassina, Porsche Cayenne, +17.05,95 
06. Adel Abdulla/Norbert Lutteri, Porsche Cayenne, +18.54,72 
07. Armin Schwarz/Oliver Hilger, Porsche Cayenne, +26.43,29 
08. Said Al-Hajri/Tim Trenker, Porsche Cayenne, +27.22,58 
09. Richard Meaden/Neil Hopkinson, Porsche Cayenne, +28.54,26 
10. Oliver Schmidt/Thomas König, Porsche Cayenne, +31.36,59 

 

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