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Armin Kremer will den Titel

Zum Ende der Woche bricht das MRF Tyres Team mit Armin Kremer und Fred Berßen zum letzten Lauf der Asien-Pazifik-Rallye-Meisterschaft nach Indien auf.

<strong>Angriff:</strong> Armin Kremer will in Indien den Titel holen

Der indische Subkontinent ist das gänzlich Andere, das völlig Unerwartete. Wer sich vergegenwärtigt, dass in Indien rund dreimal so viele Menschen leben wie in allen Ländern der Europäischen Union zusammen, ahnt, was das heißt. 17 offizielle Sprachen, 541 Dialekte; 3200 Kilometer von Nord nach Süd, fast 3000 von Ost nach West; sieben große Religionen und unzählige Sekten; mehr als eine Milliarde Einwohner, eine Bevölkerungsdichte, die weit über der des eng besiedelten Deutschlands liegt, die aber dramatisch ist, da sich in den Städten, den Agrargebieten und den fruchtbaren Schwemmlandebenen die meisten Menschen zusammendrängen, während die Hochgebirge, Wüsten und Urwälder noch kaum oder nur dünn besiedelt sind.

 

Elefanten als Lastenträger auf den Dorfstraßen, eine alles lähmende Rushhour in den Großstädten; höchste Gipfel und einsamste Strände; Luxuswagen neben Ochsenkarren; Eisenbahnen mit der Gemütlichkeit und dem Luxus vergangener Epochen und Busse, in denen man sich die Sitze nicht nur mit einem Bauern, sondern auch mit dessen Korb voller Hühner teilen muss; Teeplantagen und Wüsten ? all das kann man erleben.

 

Die Ausgangslage in der Asien-Pazifik-Rallye-Meisterschaft (APRC) ist klar. In der Gruppe N ist praktisch schon in Thailand die Meisterschaftsentscheidung zu Gunsten von Kremer/Berßen gefallen ? nicht völlig unerwartet. Damit hat sich die Verpflichtung des Erfolgsduos bereits für den indischen Reifenhersteller MRF und das Einsatzteam von Race Torque Engineering, die im australischen Perth beheimatet sind, ausgezahlt. Der Japaner Nutahara hat in Indien lediglich theoretische Titelchancen. In der Gesamtwertung der APRC führt der Neuseeländer Argyle, der in Thailand durch die beherzte Fahrweise von Kremer praktisch in einen Fehler getrieben wurde, lediglich mit zwei Punkten vor dem MRF Tyres Team. Mit sechs bzw. neun Punkten Rückstand auf Kremer folgen Nutahara und Karmjit Singh aus Malaysia. Berücksichtigt man allerdings bei diesem Punktestand das jeweilige Streichergebnis der Teams, so bleibt der Abstand zwischen Argyle und Kremer unverändert während insbesondere Singh aufrückt.

 

Nach der zweimaligen Besichtigung der Wertungsprüfungen am Dienstag und Mittwoch (2. und 3. Dez.) startet die MRF India Rally mit einem feierlichen Start am Donnerstag um 19.30 Uhr Ortszeit in Mumbai (ehem Bombai). Spannend wird es dann ab Freitag 09.00 Uhr Ortszeit, wenn die Teams in Pune zur ersten von drei Etappen gestartet werden. Auf der ersten Etappe, die über insgesamt 281 km führt, sind fünf Wertungsprüfungen mit 95 km zu absolvieren bis das erste Fahrzeug gegen 17.55 Uhr Ortszeit wieder in Pune erwartet wird. Am Samstag führt die zweite Etappe ab 07.00 bis 18.16 Uhr Ortszeit über insgesamt 275,50 km mit fünf Wertungsprüfungen über 114,5 km. Der Schlusstag der Rallye und Meisterschaft startet dann am Sonntag bereits um 06.30 Uhr Ortszeit und führt die Teams über insgesamt 218,5 km mit drei Wertungsprüfungen über 51,5 km. Nach den insgesamt 775 km mit 13 Wertungsprüfungen über 261 km steht dann auch der Asien-Pazifik-Meister fest.

 

Diesbezüglich ist Armin Kremer optimistisch: "Wir fahren Maximum-Attack, denn der Gruppe N Titel ist eigentlich sicher. Wenn es wieder gemeinsam mit unserem Ingenieur Fredy Nowak gelingt, das Reiger-Fahrwerk und die Differentiale optimal auf die Strecken einzustellen und die MRF-Reifen, die extra für Indien mit neuen Gummimischungen produziert werden, funktionieren, dann wird es zwar ein hartes Stück Arbeit, aber ich werde mit Fred den Titel als erster deutscher Fahrer für Mitsubishi nach Deutschland holen."

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