Drei Prüfungen vor Schluss fiel die Vorentscheidung. Zwei Reifenschäden stoppten den letzten Angriff von Andreas Mikkelsen auf Spitzenreiter Nasser Al-Attiyah. Weil der Norweger bei diesem Missgeschick alle Ersatzreifen aufgebraucht hatte, musste er anschließend zwei Gänge zurückschalten. Al-Attiyah wusste die Schwäche seines Gegners zu nutzen und wiederholte mit einer souveränen Fahrt seinen Zypern-Sieg von 2010. Ganz nebenbei sicherte er sich auch den Sieg in der Middle East Rally Championship.
Mikkelsen, der bereits vor der Rallye seine IRC-Titelverteidigung feiern konnte, hätte auf der letzten Prüfung möglicherweise seine 100. IRC-Bestzeit setzen können. Doch der Norweger ließ zum Abschied seinen Beifahrer Ola Floene ans Steuer, künftig trennen sich ihre Wege. "Es ist traurig, aber alle guten Dinge haben mal ein Ende", so Floene. "Wir hatten in den letzten sechs Jahren viel Spaß. Jetzt beginnt für jeden von uns ein neues Kapitel."
Ihre Positionen drei und vier verwalteten die Subaru-Piloten Toshihiro Arai und Jarkko Nikara bis ins Ziel. Der dank Rallye2-Reglement heute wieder an den Start gegangene Sepp Wiegand erreicht mit Beifahrer Timo Gottschalk noch Platz 5. Der Skoda-Junior war auf der letzten Prüfung der ersten Etappe mit einer gebrochenen Spurstange ausgeschieden und vom dritten auf den zehnten Platz zurückgefallen. Ex-Europameister Armin Kremer landete sich mit Co Klaus Wicha im Gruppe N-Subaru von Stohl-Racing auf dem starken siebten Rang.
Auch Andreas Aigner, der gestern bereits in der Auftaktprüfung ausschied, kehrte am heutigen Tag zurück und kämpfte sich mit Ilka Minor auf Position 13 nach vorn. Der erhoffte Titel in der Produktionswagen-Wertung erreichte Aigner jedoch nicht. Diese Wertung ging an Robert Consani (Renault). "Natürlich bin ich enttäuscht, aber das ist leider die andere Seite des Rallyesports", sagte Aigner. "Der heutige Tag hat richtig Spaß gemacht und die Zeiten, die wir heute gefahren sind, waren sehr gut. Endlich konnten wir zeigen das wir auf jedem Untergrund die Pace gehen können." Zum letzten 2WD-Champion der IRC krönte sich Harry Hunt (Citroën), der sich trotz eines gebrochenen Dämpfers heute Morgen als Neunter der Gesamtwertung ins Ziel rettete.
Mit der Rallye Zypern endet vorerst die Geschichte die Interkontinentalen Rallye Challenge (IRC). Ausrichter Eurosport Events ist neuer Promoter der Europameisterschaft, die man ab 2013 zu neuer Blüte bringen will.
Ergebnis Zypern Rallye 2012:
01. Al-Attiyah/Bernacchini (Ford Fiesta RRC) 3:16:25,2
02. Mikkelsen/Floene (Skoda Fabia S2000) + 3:35,3
03. Arai/Moscatt (Subaru Impreza R4)+ 10:07,1
04. Nikara/Kalliolepo (Subaru Impreza R4) + 12:42,1
05. Wiegand/Gottschalk (Skoda Fabia S2000) + 14:00,6
06. Savva/Papandreou (Mitsubishi Lancer Evo IX) + 15:45,1
07. Kremer/Wicha (Subaru Impreza Gr. N) + 16:52,4
08. Vizin/Zsiros (Skoda Fabia S2000) + 19:00,2
09. Hunt/Moynihan (Citroën DS3 R3T) + 19:12,1
10. Antoniou/”Chips junior” (Mitsubishi Lancer Evo IX) + 28:28,6
