DAKAR 2015

Al-Attiyah Schnellster beim Auftakt

Nasser Al-Attiyah wurde schon auf der ersten Etappe der Dakar seiner Favoritenrolle gerecht und entschied den 170 Kilometer langen Auftakt zu seinen Gunsten. Doch eine nachträgliche Zeitstrafe kostete den Tagessieg.

Die Strecke führte von der Metropole Buenos Aires gen Nordwesten nach Villa Carlos Paz, das als Drift-Hochburg Argentiniens gilt. Die eigentliche Wertungsprüfung begann unweit des Mündungsdeltas des Rio de la Plata vor den Toren von Buenos Aires und führte mit hohem Tempo über Feldwege aus harten Lehmboden in die Stadt San Nicolas de los Arrocos.

Der Etappensieg ging erwartungsgemäß an den Favoriten X-raid-Mini: Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel gewannen die erste Etappe vor ihren Teamkollegen Orlando Terranova/Bernado Graue. Hummer-Pilot Robbie Gordon erreichte den dritten Rang und konnte sich knapp von Giniel de Villiers und dessen Beifahrer Dirk von Zitzewitz im Toyota behaupten. 

Bester Peugeot-Pilot wurde Carlos Sainz auf dem achten Rang (+2:06 Min). Die französische Marke kehrt nach lange Zeit zur Dakar zurück und setzt mit dem 2008 DKR ein neues technische Konzept um. „Unser Ziel war es, die erste Etappe ohne Probleme zu absolvieren und das ist uns gelungen. Wir waren schnell unterwegs, auch wenn der Streckenverlauf nicht ideal für zweiradangetriebene Fahrzeuge war“, sagte Sainz.

Bittere Pille für Roma

Vorjahressieger Nani Roma (Mini) erwischte es beim heutigen Auftakt knüppeldick. Schon vor dem erster Zwischenzeit blieb der Spanier wegen sinkenden Öldrucks liegen und konnte das Tagesziel nicht aus eigener Kraft erreichen.

Nachspiel für Al-Attiyah

Al-Attiyah konnte sich nicht lange über seinen Tagessieg freuen. Wegen Überschreitung eines Tempolimits bekam er nachträglich zwei Strafminuten aufgebrummt und fiel auf den siebten Rang zurück. Der Tagessieg ging deshalb an Orlando Terranova. „Es ist eine komische Situation“, so Terranova über seinen nachträglichen Erfolg. „Die Strecke morgen zu eröffnen wird für uns eine große Herausforderung.“

Zwischenstand nach Etappe 1

01. Orlando Terranova/Bernado Graue, Mini, +1:13:12 Std.
02. Robbie Gordon/Johnny Campbell, Hummer, +0:42
03. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz, Toyota, +0:50
04. Krysztof Holowczyc/Xavier Panseri, Mini, +0:54
05. Emiliano Spataro/Benjamin Lozada, Renault, +0:56
06. Bernhard ten Brinke/Tom Colsoul, Toyota, +1:16
07. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel, Mini, +1:38
08. Carlos Sainz/Lucas Cruz, Peugeot, +1:44
09. Erik van Loon/ Wouter Rosegaar, Mini, +1:58
10. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret, Peugeot, +2:13 

Vorschau Etappe 2 (Villa Carlos Paz–San Juan)

Verbindung: 107 km; Prüfung: 518 km - Von allem etwas: Die Prüfung zwischen Villa Carlos Paz und San Juan hat es in sich. Zu Beginn sind die Strecken Rallye-WM-ähnlich – mit Bergpässen, Busch- und Waldabschnitten, sowie schnelle und enge Routen. Ebenfalls dabei: ausgetrocknete Flussbetten, kürzere Wüstenabschnitte, sandige Pisten sowie Dünen mit Kamelgras-Vegetation. Über all dem liegt: Staub. Die Navigation wird alles andere als leicht – vor allem für diejenigen, die die Route eröffnen müssen und sich nicht an den Spuren der Vorderleute orientieren können. Mit 518 Wertungskilometern ist die zweite Prüfung die längste zusammenhängende der gesamten Rallye Dakar 2015. Wohl dem, der bereits voll im „Dakar“-Rhythmus ist.

GALERIE: Die Bilder der Dakar 2015

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