Dakar 2010 – 11. Etappe

Al-Attiyah kommt wieder ran

Der Tagessieg von BMW-Pilot Guerlain Chicherit geriet auf der elften Etappe zur Randnotiz, denn an der Spitze wird es doch noch einmal eng.

<strong>KOMMT NÄHER:</strong> Darf Nasser Al-Attiyah Spitzenreiter Carlos Sainz noch angreifen?

Beim Abstieg aus den Anden von rund 3.000 Höhenmetern hinunter nach Argentinien musste Spitzenreiter Carlos Sainz einen Rückschlag hinnehmen: Zwei schleichende Plattfüße warfen ihn zurück. In der Gesamtwertung hat er nun noch 4.28 Minuten Vorsprung vor seinem Teamkollegen Al-Attiyah aus Katar.

 

„Zwei schleichende Plattfüße haben heute viel Zeit gekostet. Der erste hielt noch 30, der zweite 40 Kilometer, bevor wir wechseln mussten. Beim ersten Mal hat mich Stéphane Peterhansel im X-raid-BMW, beim zweiten mein Teamkollege Mark Miller überholt. Von da an haben wir den Rest des Tages im Staub verbracht. Diese Wertungsprüfung war zwar kurz, allerdings alles andere als leicht. Ich bin froh, dass wir die Führung im Gesamtklassement verteidigen konnten“, erklärte Sainz.

 

Der elfte Rallye-Dakar-Tag wurde durch enge Schotterabschnitte bestimmt, forderte Mensch und Material bei Wasserdurchfahrten und bildete mit einer langen Bergab-Passage am Prüfungsende eine Herausforderung für die Bremsen. Auf den zahlreichen felsigen und steinigen Abschnitten galt es für die Piloten, Reifenschäden zu vermeiden.

 

„Der Abstand zwischen meinem Teamkollegen Carlos Sainz und mir ist geschrumpft. Doch nicht meine eigene Leistung war ausschlaggebend, sondern das Pech von Carlos, der zwei schleichende Plattfüße hatte und Zeit verloren hat. Ich denke, meine Taktik, auf Terrain mit spitzen Steinen vorsichtig zu fahren und dann zu attackieren, wenn Reifenschäden unwahrscheinlich sind, hat sich ausgezahlt. Ich muss aber auch zugeben, dass wir heute Glück hatten - denn wir haben einmal einen Baum getroffen und hätten dabei das Auto beschädigen können“, so Verfolger Al-Attiyah.

 

Auf der elften Etappe der Dakar präsentieren sich Matthias Kahle und Thomas M. Schünemann erneut in Topform: Auf der heutigen 220-Kilometer-Prüfung feiern die Piloten des HS RallyeTeams den vierten Tageserfolg in der Buggy-Klasse T1.3 sowie Platz 19 in der Tagesgesamtwertung. Derweil büßte der Spitzenreiter bei den Benzin-Buggies, Bernard Errandonea (SMG-Buggy), durch ein Problem eine Stunde ein. Seine Führung vor Kahle/Schünemann in der Buggy-Klasse geriet durch allerdings nicht in Gefahr.

 

Stand nach Etappe 11, Santiago (RCH)-San Juan (RA); 220/434 km
1. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) VW Race Touareg 2 39:16.55
 2. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) VW Race Touareg 2 + 4.28
 3. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) VW Race Touareg 2 + 23.50
 4. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F) BMW X3 CC + 2:09.53
 5. Guerlain Chicherit/Tina Thörner (F/S) BMW X3 CC + 2:23.40
 6. Carlos Sousa/Matthieu Baumel (P/F) Mitsubishi Racing Lancer + 3:54.12
 7. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) VW Race Touareg 2 + 4:39.33
 8. Guilherme Spinelli/Filipe Palmeiro (BR/P) Mitsubishi Lancer + 5:28.25

 

Und so geht´s weiter …

Donnerstag, 14. Januar: 12. Etappe, San Juan (RA)-San Rafael (RA). Die Fahrt durch die argentinischen Provinzen San Juan und San Rafael ist die längste der gesamten Rallye. 796 Tageskilometer - davon 476 auf Zeit - sorgen für einen langen und ermüdenden "Dakar"-Tag. Und nicht nur die Quantität, auch die Qualität der Etappen-Kilometer stimmt. An den Tagen elf bis 14 stehen insgesamt knapp 400 Kilometer mit sandigem Untergrund auf der Agenda - etwa die Hälfte aller WP-Kilometer.

 

Tageszusammenfassung Dakar 2010 - 11. Etappe:

 

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