Auf der dritten Etappe streifte die Rallye Dakar zum ersten Mal das „Empty Quarter“ – die größte Sand-Wüste der Welt. Schnelle Sandpisten, Dünenquerungen der leichten Kategorie eins, Off-piste und verwundene Pfade sowie viele Canyons zwischen Bergen schwarzen Gesteins bildeten das Bild des Tages. Dabei waren Fahrer und Beifahrer gleichermaßen gefragt.
Wüstensohn Nasser Al-Attiyah (Toyota) kam erneut am besten mit den Bedingungen zurecht. Erneut setzte der Katari die Bestzeit und verbesserte sich in der Gesamtwertung auf den zweiten Rang. Diese führt zwar weiterhin Stephane Peterhansel (Mini) an, doch Al-Attiyah liegt nur noch fünf Minuten zurück. Der Abstand hätte noch geringer ausfallen können, doch Peterhansel erledigte zügig einen notwendigen Reifenwechsel und verteidigte die Spitze.
Sein Teamkollege Carlos Sainz verlor dagegen durch einen Navigationsfehler über eine halbe Stunde und fiel auf den vierten Platz zurück. Neuer Dritter ist Matthieu Serradori (SRT).
Yazeed Al-Rahji und Beifahrer Dirk von Zitzewitz haben ihre Siegchancen wohl eingebüßt. Fünf Plattfüße und ein Navigationsfehler kosteten rund eineinhalb Stunden Zeit. Und das, obwohl das saudi-arabisch–ost-holsteinische Duo lange Zeit mit um den Tagessieg kämpfte. Nun rangieren Al Rahji/von Zitzewitz abgeschlagen außerhalb der Top 20 des Gesamtklassements.
Jakub Przygonski und Timo Gottschalk lieferten dagegen erneut eine solide Leistung ab und behalten als Fünfte weiterhin ihre Chance auf das Podium.
Spektakulär verabschiedete sich Bernhard ten Brinke von der Dakar. Knapp 40 Kilometer vor dem Ziel überschlug sich der Toyota-Pilot bei vollem Tempo. Zwar wird er noch vom Servicetruck aus der Prüfung gezogen, aber ein Schaden am Sicherheitskäfig besiegelt sein Schicksal.
Zwischenstand nach 3. Etappe Wadi ad-Dawasir > Wadi ad-Dawasir; Distanz: 629 km; Prüfung: 403 km | |||
01. | Stéphane Peterhansel / Edouard Boulanger | Mini | 10:39:02 |
02. | Nasser Al-Attiyah / Matthieu Baumel | Toyota | +5:09 |
03. | Matthieu Serradori / Fabian Lurquin | SRT | +26:21 |
04. | Carlos Sainz / Lucas Cruz | Mini | +33:34 |
05. | Jakub Przygonski / Timo Gottschalk | Toyota | +44:22 |
06. | Sébastien Loeb / Daniel Elena | Prodrive | +45:49 |
07. | Henk Lategan / Brett Cummings | Toyota | +47:25 |
08. | Yasir Seadian / Alexey Kuzmich | Century | +51:50 |
09. | Khalid Al Qassimi / Xavier Panseri | Peugeot | +52:08 |
10. | Martin Prokop / Viktor Chytka | Ford | +56:30 |
4. Etappe: Wadi ad-Dawasir–Riad
Distanz: 813 km; Prüfung: 337 km; Start: 09:15 Uhr; Ziel: 13:14 Uhr (MEZ)
Ein Mix aus offenen Tälern, Dünen und Abschnitten in den Bergen erwartet die Teilnehmenden, dazu einige Rios und wichtig für die Navigatoren: viele Canyons. Nicht die schwerste Prüfung bisher, die Sinne sollten dennoch geschärft sein.
Besonderheiten: Längste Etappe der "Dakar", allerdings mit kurzer Prüfung. Tempo: Im gleichen Terrain von WP7/2020 mit einem Wechsel aus Tempobolzerei und Dünen. Navigation: Viele Canyons, Konzentration ist gefragt