Baja 1000

AGM: Letzter Test vor dem Highlight

Die Sommerpause war lang in der US-SCORE-Meisterschaft, doch nun läuft der Countdown zum Saisonhighlight: Vom 14. bis 17. November wartet mit der Baja 1000 der ultimative Wüstenritt auf Armin Schwarz und All German Motorsports.

<strong>VORBEREITUNG BEENDET:</strong> Das AGM-Team rund um Armin Schwarz fiebert der Baja 1000 entgegen

Um sich optimal auf diese legendäre Rallye vorzubereiten, hat die Mannschaft mit ihrem AGM-Jimco X6 SCORE Trophy Truck nun einen viertägigen Test in der mexikanischen Wüste bei Ensenada absolviert. Lufttemperaturen von bis zu 42 Grad Celsius sorgten dabei dafür, dass der Test auch außerhalb des Cockpits eine Schweiß treibende Angelegenheit war.

 

"Wir sind an den vier Tagen insgesamt rund 400 Meilen gefahren, und zwar auf zwei verschiedenen Strecken", berichtet Armin Schwarz. "Wobei eine dieser beiden Strecken mit das Übelste ist, was du bei der Baja 1000 vorfinden kannst: der Abschnitt um San Felipe mit seinen bis zu einem Meter tiefen Bodenwellen. Dabei ging es uns darum, mit dem Truck eine konstante Geschwindigkeit fahren zu können. Dort liegt die Geschwindigkeit etwa bei 85 bis 90 Meilen pro Stunde, und es ist wichtig, dieses Tempo über die Distanz von 60 Meilen, auf der es diese extremen Bodenwellen gibt, gehen zu können. Denn wenn man langsamer fahren muss, verliert man zu viel Zeit. Wenn du schneller fahren kannst, kannst du dir deinen Speed einfach besser einteilen, je nachdem, ob du einen jagst, ob dich einer jagt oder wie das Rennen bis dahin aussieht."

 

Nach vier anstrengenden Tagen in der mexikanischen Wüste kann Armin Schwarz zufrieden Bilanz ziehen: Der letzte "Ausritt" vor der Baja 1000 ist im Großen und Ganzen bestens gelaufen. Auch die neuen Teile haben sich bewährt. So wurde der AGM-Jimco X6 SCORE Trophy Truck unter anderem von Partner Schaeffler mit einem neuen Drehmomentwandler bestückt. "Diese hydraulische Kupplung hat sehr gut funktioniert", so Armin Schwarz. "Wir erhoffen uns davon eine insgesamt bessere Performance, weil das Auto wesentlich besser anspricht und man die Einstellungen genauer vornehmen kann." So verfügt Schaeffler über genaue Messwerte, wie viel Drehmoment der Wandler aufnimmt und wie viel er wieder abgibt: "Das sind Dinge, die wir bisher einfach geschätzt haben. Denn die Hersteller in den USA haben hier keine festen Werte."

 

Zudem hat All German Motorsports weiter an der Fahrwerksabstimmung gefeilt, vor allem an den hinteren Dämpfern. "Unser Trophy Truck kickt hinten immer noch ein bisschen, vor allem in den kleineren Wellen. Und wenn man das reduziert, hat man das Rad wesentlich näher am Boden", erklärt Armin Schwarz. Auch der Motor wurde noch einmal überarbeitet und war beim Test auf dem Stand, wie er auch bei der Baja 1000 gefahren wird – mit über 700 PS auf der Achse hat Motorenpartner Danzio nochmals nachgelegt.

 

Natürlich blieben bei diesem Test die Schwierigkeiten nicht aus, doch hier konnte schnell auf unbürokratische Weise Abhilfe geschaffen werden. So machte die Antriebswelle Probleme. "Wir hatten Jeff Hemphill von Schaeffler dabei, der als Chef in den USA den Bereich Technik verantwortet. Er hat sich das gleich aus nächster Nähe angeschaut und konnte sofort unserem Getriebebauer Rückmeldung geben, wo seiner Meinung nach der Fehler gelegen ist. Wir gehen davon aus, dass das beim Rennen nicht mehr auftritt", so Armin Schwarz.

 

Jeff Hemphill war nicht der einzige Gast bei diesem Test – so brachte Partner Liqui Moly Franz Engstler mit nach Ensenada, hauptberuflich Pilot in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft. "Franz hat sich erst einmal gewundert, über was für extreme Untergründe wir so fahren. Er meinte, dass er beim Fahren über Kerbs schon feststellt, dass sein Federweg zu kurz ist. Als er gesehen hat, wo wir so drüber fahren, war ihm klar, warum doch fast alles über den Federweg geht", berichtet Armin Schwarz schmunzelnd. "Franz war schwer beeindruckt, was das Auto kann. Ich war allerdings auch schwer beeindruckt, wie schnell Franz dieses Fahren im Pre-Runner und auch im Trophy Truck angenommen hat. Er konnte sehr schnell einschätzen, wie er die Wellen anfahren muss und welche Geschwindigkeit die richtige ist. Für einen Rundstreckenrennfahrer ist das eher artuntypisch – er hat das wirklich gut gemacht!" Neben Engstler stiegen auch die Rallyfahrer Alex Fiorio und Andi Mancin ins Cockpit. Sie könnten bei der Baja 1000 Armin Kremer im Buggy unterstützen.

 

Nach dem Test wurde der AGM-Jimco X6 Score Trophy Truck direkt zu Partner K&N gebracht. Er hat für das Auto nochmals einen neuen Luftfilter entwickelt und verbaut und stellte AGM nun den Prüfstand zur Verfügung. Nun wird das Wüstenmonster am Teamsitz noch einmal vermessen und auf Herz und Nieren überprüft. Am 2. November reist das gesamte Team dann bereits nach Ensenada, wo einen Tag später der Pre-Run für die Baja 1000 beginnt. Dort gilt es dann, sämtliche Hauptstrecken und auch die zahlreichen möglichen Nebenwege zu besichtigen und einen perfekten Aufschrieb zu erarbeiten. 

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