Die Messlatte liegt hoch. Der 207 S2000 war für Peugeot ein Volltreffer. Damit der Nachfolger 208 T16 nahtlos an die Erfolge anknüpft, läuft seit Monaten die Entwicklung des neuen Autos auf Hochtouren.
„Einer der wichtigsten Unterschiede zwischen R5 und Super2000 ist die Tatsache, dass man beim R5 deutlich weniger Möglichkeiten hat, um Teile erneut zu homologieren. Man kann keine jährliche Evostufe des Fahrwerks oder des Motors bringen“, erklärt Peugeot-Sportchef Bruno Famin. „Das Auto muss vom Start an gut sein und deshalb werden wir mit der Homologation auch bis zur letzten Minute warten. Und wenn wir merken, dass es besser ist, damit bis zum 1. Januar 2014 zu warten, dann werden wir nicht zögern und den Termin verschieben. Der erste Schuss muss wirklich sitzen, denn nach der Homologation musst man damit leben was man hat.“
Viele Details zur Technik lässt sich Famin nicht entlocken. „Die Basis für den Motor ist ein 1,6-Liter-Turbo der in vielen Serien-208 eingesetzt wird. Uns wird vom Reglement erlaubt, einen anderen Turbolader einzusetzen, der allerdings in 2.500 Serienautos verbaut sein muss. Die Suche nach einer besseren Alternative ist einer der Schwerpunkte in der Motorentwicklung. Die Herausforderung besteht darin, den Serienbau sehr genau zu kennen und das ist nicht einfach“, erklärt er. Beim Thema Sadev-Antriebsstrang wird Bruno Famin allerdings schmallippig. „Wir geben keine Namen von Zulieferern bekannt, solange sie nicht offizieller Partner des Projekts sind. In diesem Fall ist das so.“
Peugeot konnte mit dem T16 bereits etliche Testkilometer abspulen und Vergleichsdaten zum 207 S2000 gewinnen. „Wir wissen bereits, dass der T16 schneller ist als der S2000. Unter allen Bedingungen“, sagt Famin. „Dafür gibt es drei Gründe. Wir dürfen wir einen Turbo mit 32mm Restriktor verwenden. Verglichen mit dem 207 und dessen Zweiliter-Sauger ist die Leistung zwar etwa gleich geblieben, aber die Drehmomentkurve ist deutlich besser. Das ist im Rallyesport sehr wichtig. Zweitens ist der 208 ein besseres Auto als der 207. Drittens haben wir inzwischen eine Menge an der Aufhängung gearbeitet, vor allem auf grobem Schotter. Das war schon eine Stärke des 207, aber wir haben noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht. Ich bin zu 100 Prozent überzeugt, dass der T16 deutlich schneller als der S2000 sein wird.“
Hand in Hand mit Citroën
Auch bei der Schwestermarke Citroën laufen die Vorbereitung auf die Einführung des DS3 R5, der viele Teile vom 208 T16 übernehmen soll. „Wir arbeiten Hand in Hand“, sagt Famin. „Geplant sind R5-Modelle von beiden Marken. Zunächst Peugeot, wenige Monate später kommt Citroën. Die Idee dahinter sieht die Nutzung von vielen Synergieeffekten vor, Dinge wie die Entwicklung der Elektronik oder von mechanischen Komponenten.“
Eine Sache wird sich vorerst jedoch nicht ändern. Einen offiziellen Werkseinsatz von Peugeot Sport wird es weiterhin nicht geben. „Unsere Politik ist gleichgeblieben“, stellt Famin klar. „Wenn Importeure ein EM-Programm planen, dann sollten wir ihnen helfen, aber einen offiziellen Einsatz von Peugeot Sport gibt es nicht. Wir wollen nicht gegen unsere Kunden antreten, das wäre sonst nicht fair. Deshalb wird es einen offiziellen Werkseinsatz nicht geben.“
Absatzprobleme rauben Motorsportchef Famin nicht den Schlaf. „Der T16 stößt auf großes Interesse“, freut er sich. „Jeden Tag rufen Leute an und fragen, wann sie das Auto haben können und wie man es bestellen kann. Wir beginnen mit dem Verkauf in diesem Monat und können eine Warteliste erstellen. Die Homologation ist für den 1. Oktober vorgesehen, die ersten Auslieferungen könnten im November erfolgen. Dann wären unsere Kunden für den frühen Saisonstart 2014 bereit.“
