Dauerregen mit wechselnder Intensität machte für die Teilnehmer die Reifenwahl oft zur Qual. Rundstreckenprofi Timo Bernhard hatte ein 'glückliches Händchen' und berichtete, "trotz des Dauerregens gab es kaum Matsch auf den Strecken, da macht auch das Fahren mit einem heckangetriebenen Porsche Spaß. Nachdem dies jetzt nach gut einem Jahr Pause innerhalb von zwei Wochen meine zweite Rallye ist, bin ich so langsam wieder im Rallyemodus."
Bernhard kam mit der Empfehlung des Gesamtsieges beim Deutschen Meisterschaftslauf im Saarland auf die Alb. "Wir sind deshalb ganz entspannt angereist und konnten den Schwung vom Saarland mitbringen." Nachdem er vor zwei Jahren den Sieg in Baden-Württemberg um knappe 2,3 Sekunden verpasst hatte, stand er diesmal ganz oben auf den Treppchen und bekannte, "wir sind den ganzen Tag am Limit gefahren."
Mit Rang zwei war Hermann Gaßner, der vierfache Deutsche Rallyemeister und Masters-Sieger 2006, vollkommen zufrieden, "ich hätte zwar schneller fahren können, aber nicht so schnell wie Timo (Bernhard)." Der Südbayer ergänzt: "bei meiner Bilanz bei der Rallye Baden-Württemberg ist es schon ein großer Erfolg, hier ins Ziel zu kommen. Und der zweite Platz ist für mein Punktekonto richtig gut." Mit nun 190 Zählern, ist Gaßner der zweite Masters-Titel kaum mehr zu nehmen. Das Finale des ADAC Rallye Masters steigt Ende Oktober bei der ADAC 3-Städte Rallye in Ostbayern.
Der Hamburger Jan Becker war im Subaru Impreza einer der Top-Favoriten auf den Schwaben-Sieg. Bereits in der zweiten Prüfung rutschte er von der Strecke. "Ich war einfach einen Tick zu schnell". Den von ihm anvisierten Podestplatz sicherte sich Lokalmatador Rainer Noller. "Es lief einfach wunderbar. Das hatte ich so gehofft, das war mein Ziel. Und mehr war einfach nicht drin." Mit einem Blick auf den neuen Masters-Stand, der ihn auf dem dritten Platz ausweist, fügte er hinzu: "Meinem Punktekonto hat der Podiumsplatz auch richtig gut getan."
Florian Stix liegt mit 153 Punkten auf Platz zwei in der ADAC Rallye Masters-Gesamtwertung. Der 25-Jährige hat in Baden-Württemberg seine Führung weiter ausgebaut. Auf der Alb musste er aber den Divisionssieg Noller überlassen. "Zu Beginn hatte ich mich mit der Reifenwahl verzockt. Aber Rainer hätte ich hier vor seiner Haustür eh nicht halten können. Herzlichen Glückwunsch an ihn, aber die Revanche kommt dann in drei Wochen bei meinem Heimspiel zur ADAC 3-Städte-Rallye."
Mit Gesamtrang sechs und Platz drei in Ihrer Division war das Schweizer Ehepaar Urs und Cornelia Flum sehr zufrieden. "Das war mein Wetter und den ganzen Tag extrem spannend. Auf der siebten Wertungsprüfung haben wir uns nochmals gedreht, das hat uns dann fürs Finale nochmal wach gerüttelt." In der Masters-Tabelle verbesserten sie sich auf Rang elf. Im BMW M3 belegte Timo Grätsch mit Ehefrau und Co-Pilotin Alexandra Gawlick hinter den Markenkollegen Jörg Dörre/Hans-Jürgen Herzog Rang zwei. Mit den Zusatzpunkten für den neunten Gesamtrang schob er sich wieder in die Top-10 der Masters-Wertung. "Dafür, dass wir in zwei Wertungsprüfungen bei der Reifenwahl so sehr daneben lagen, ist das Resultat richtig gut. Den Sieg in der Division 2 konnten wir uns nun schon vorzeitig sichern, jetzt wollen wir beim Finale schauen, ob es auch noch in der Gesamtwertung weiter nach vorne geht." Auch Olaf Müller und Co Jürgen Breuer haben im BMW 320is den Sieg in der Division 3 schon vorzeitig sicher. "Heute hat alles perfekt gepasst, einzig die beschlagene Frontscheibe machte mir Sorgen, da blieb oft nur noch ein kleiner Sehschlitz", erklärte Müller.
Konstantin Keil und Bernd Hosse haben im Skoda Fabia R2 den Sieg in der Division 5 schon nach dem ersten der beiden Finalläufe sicher. "Endlich wieder ein gutes Resultat, nachdem wir zwei regelrechte Seuchenjahre hatten", strahlte Co-Pilot Bernd Hosse. Durch eine beschlagene Windschutzscheibe verloren sie viel Zeit. "Dennoch konnten wir uns wieder an die Spitze der Division zurück kämpfen", so Keil, zweifacher Sieger des ADAC Rallye Junior Cups.
Der Sieg im ADAC Opel Rallye Cup ging auf der Alb an Lokalmatador Markus Fahrner. Da er auch die Divisionswertung gewann, liegt er im kleinen Opel Adam Cup auf Rang sechs der Zwischenwertung im ADAC Rallye Masters.
Ergebnis ADAC Rallye Baden-Württemberg
01. Timo Bernhar/Kölbach, Porsche 911 GT3, Div. 1, 1:02:48,0
02. Hermann Gaßner/Brock, Mitsubishi Lancer, Div. 1 +2:50,0
03. Rainer Noller/Kopczyk, Mitsubishi Lancer E9, Div. 4 +3:52,1
04. Florian Stix/Irlacher, Mitsubishi Lancer E9, Div. 4 +5:12,5
05. Jörg Dörre/Herzog, BMW M3, Div. 2 +7:14,0
06. Urs Flum/Flum, Mitsubishi Lancer E6.5, Div. 4 +7:31,2
07. Martin Kainz/Kainz, Mitsubishi Lancer E6, Div. 4 +8:08,8
08. Olaf Müller/Breuer, BMW 320is, Div. 3 +8:27,1
09. Timo Grätsch/Gawlick, BMW M3, Div. 2 +8:49,8
10. Dr. Marius Klein/Grimberg, Mitsubishi Lancer E7, Div. 4 +9:22,1
Zwischenstand ADAC Rallye Masters 2013
01. Gaßner, Hermann 190
02. Stix, Florian 153
03. Noller, Rainer 131
04. Müller, Olaf 126
05. Keil, Konstantin 122
06. Fahrner, Markus 115
07. Mohr, Björn 112,5
08. Becker, Jan 108
09. Griebel, Marijan 98
10. Grätsch, Timo 92
