Masters 2015

Gaßner übernimmt Masters-Führung

Hermann Gaßner ist Halbzeitmeister des ADAC Rallye Masters 2015. Der Surheimer konnte sich mit Co-Pilotin Karin Thannhäuser im Mitsubishi Evo 8 bei der Rallye Stemweder Berg den Sieg in der Division 2 sichern, während der bisherige Tabellenführer Johannes Dambach ausfiel.

Lange hatte es so ausgesehen, als könne Johannes Dambach den großen Coup landen und als Führender in die zweite Saisonhälfte gehen. Doch pünktlich zur Halbzeit setzte sich einer der erfahrensten Routiniers des Feldes durch: Hermann Gaßner fuhr einen ungefährdeten Divisionssieg vor Peter Scharmach (Mitsubishi Evo 7) nach Hause und wurde bei der Rallye Stemweder Berg als Gesamtvierter auch bestplatzierter Pilot aus dem ADAC Rallye Masters.

Auf den letzten Wertungsprüfungen sah es sogar ganz danach aus, als könne er dem drittplatzierten Porsche-Piloten Rainer Noller noch gefährlich werden und hinter den Skoda-Fabia-Piloten Fabian Kreim und Mark Wallenwein auf das Podium fahren. Doch Gaßner verzichtete auf die Attacke: „Zum Schluss habe ich sicherlich nicht mehr das Letzte gegeben, um an Rainer Noller vorbeizugehen“, verrät der vierfache Deutsche Rallyemeister und zweifache Champion im ADAC Rallye Masters. „Stattdessen sind wir unser Tempo gefahren und das hat sich ausgezahlt.“ In die zweite Saisonhälfte nehmen alle Teams nur die maximal vier besten Ergebnisse der ersten Saisonhälfte mit. Gaßner, der zuvor erst bei drei Rallyes punktete, hatte deshalb vor allem ein Ziel. „Das vierte Ergebnis einzufahren war für uns ein Muss. Nun werden die Karten für die zweite Hälfte wieder neu gemischt.“

Als Zweitplatzierter startet Carsten Mohe in die zweite Saisonhälfte. Er konnte sich in seiner Division 4 zunächst gegen Sebastian Zimmermann (VW Golf KitCar) durchsetzen, der auf der fünften von 14 WPs ausschied. Den Platz des Verfolgers übernahm Marco von Appen (VW Golf), der dem Erzgebirgler aber nicht gefährden konnte. „Wir haben unser Ziel erreicht, hier die Maximalpunkte zu holen“, freute sich Mohe danach. „Alles hat gepasst, und ich konnte am Nachmittag sogar vierte und fünfte Gesamtzeiten fahren. Auch wenn Peter Scharmach ein paar Sekunden vor mir rangierte und Timo Grätsch mir von hinten Druck machte: Beide fahren nicht in meiner Division, und ich musste meinen Ehrgeiz ein wenig zügeln, um mich auf diesen Kampf nicht einzulassen.“

Hinter dem Tabellenvierten Johannes Dambach (Division 6) rangieren Timo Grätsch (Division 3) und Timo Weigert (Division 5) punktgleich auf dem vierten Tabellenplatz. Grätsch sicherte sich die gute Platzierung durch eine souveräne Vorstellung in der Division 3, in der er am Stemweder Berg nicht zu schlagen war. Mit Ehefrau Alexandra Gawlick im Co-Piloten-Sitz des BMW M3 hielt er Kai-Dieter Kölle (Porsche 911 Carrera 2,7) auf Distanz - wenn auch das Duell zum Ende kuriose Züge annahm: Beide Piloten hatten mit technischen Problemen zu kämpfen und retteten sich schließlich mit Glück bis ins Ziel. „Das war mein erster Divisionssieg in diesem Jahr – superklasse“, jubelte Grätsch. „Darauf hatten wir gehofft. Wir können aus unseren bisher erzielten Ergebnissen zwölf Punkte streichen, die durch die 25 Zähler für den Divisionssieg ersetzt werden. Besser konnte es nicht laufen.“

In der Division 5 war Timo Weigert (Peugeot 208 R2) bester deutscher Teilnehmer hinter zwei Lettischen Gaststartern. Ralfs Sirmacis und Vasily Gryazin (beide Peugeot 208 R2) nutzten den sechsten Lauf des ADAC Rallye Masters zur Vorbereitung auf ihren Einsatz beim belgischen Lauf zur Junior-Rallye-EM. Übel traf es dagegen erneut Dominik Dinkel (Opel Adam R2), der auch weiterhin der Pechvogel des Masters bleibt. Dinkel übernahm zu Beginn die Divisionsführung und fuhr auf den ersten vier WPs knapp über einer halben Minute Vorsprung auf die beiden Letten heraus. Dann traf es ihn erneut: „Ich rutschte auf WP 5 geradeaus und schlug das Auto an. Dabei entstand ein Leck im Kühler. Ich musste die WP deshalb vorzeitig beenden und aufgeben.“ So ging der Tagessieg an die beiden baltischen Gaststarter, die Weigert nicht gefährden konnte. „Wir hatten nach einen Dreher zu Beginn der Rallye ein hohen Zeitverlust. Der Angriff auf die beiden wäre aussichtslos gewesen“, so Weigert.

In der Division 6 war Johannes Dambach der tragische Held. Er hatte den Sieg in der kleinsten Division vor Augen, als er mit einem defekten Sperrdifferenzial ausschied. Statt der Tabellenführung mit einem perfekten Stand von 100 Punkten startet er nun mit 87 Zählern als Dritter in die zweite Saisonhälfte. Dennoch konnte sich der Youngster mit dem Ergebnis anfreunden: „Ich bin insgesamt trotzdem zufrieden. Natürlich hätte ich gerne die Tabellenführung mit in die zweite Saisonhälfte genommen. Aber so sind wir nun Dritte und liegen in Schlagdistanz auf die Tabellenspitze.“

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