SAARLAND-PFALZ

DRM-Auftakt: Wallenwein gegen Wallenwein

Insgesamt 89 Teams nehmen am Saisonstart der Deutschen Rallye Meisterschaft und des ADAC Rallye Masters teil Topfavorit ist Vorjahressieger Mark Wallenwein, der ausgerechnet aus der eigenen Familie die stärkste Konkurrenz bekommt.

Der Countdown zum Start der Saarland-Pfalz-Rallye läuft. Mark Wallenwein (Skoda Fabia S2000) wird es nicht leicht gemacht, den Vorjahreserfolg bei der Saarland-Pfalz-Rallye zu wiederholen. Zu den härtesten Konkurrenten des Deutschen Rallye-Meisters von 2012 gehört sein älterer Bruder Sandro Wallenwein im Subaru Impreza R4. „Ich bin hoch motiviert und freue mich riesig in diesem Jahr wieder um die Deutsche Rallye Meisterschaft zu fahren“, sagte Sandro. „An die Saarland-Pfalz Rallye habe ich viele schöne Erinnerungen – allerdings haben wir auch noch eine Rechnung offen. Im Jahr 2013 sind wir nach Bestzeit auf der letzten Prüfung und mit über anderthalb Minuten Vorsprung als Gesamtführende mit Motorschaden auf der Verbindungsetappe ausgefallen, das war eine der bittersten Erfahrungen in meiner Karriere.“

Außenseiterchancen besitzen Youngster Fabian Kreim in einem von Skoda Deutschland eingesetzten Fabia S2000 und der vierfache Deutsche Rallye-Meister Hermann Gaßner im Mitsubishi Lancer. Der Schweizer Urs Hunziger (Mini S2000) und der Luxemburger Steve Fernandes (Peugeot 207 S2000) möchten ebenfalls gewichtige Worte bei der Vergabe der Podestplätze mitreden.

Zeltner lässt auf sich warten

Vorerst aus der Ferne wird der amtierende DRM-Champion das Geschehen verfolgen: Ruben Zeltner (Porsche 911 GT3) wird - wie einige andere Top-Piloten - erst beim zweiten Saisonlauf in das Rallyegeschehen eingreifen. Beim Kampf um den DRM-Titel dürfte Ruben Zeltner mit seinem 'brüllendes Zebra' getauften Porsche 911 GT3 der Mann sein, den es zu schlagen gilt. Er nutzt das Punktesystem, das nur die jeweils vier besten Ergebnisse von sechs Läufen je Saisonhälfte wertet. „Klar, unser Ziel ist die Titelverteidigung“, beschreibt er und fügt mit einem Blick auf die Teilnehmerliste hinzu. „Das wird in diesem Jahr richtig spannend. Ich kann mich nicht erinnern, wann wir zuletzt ein so gutes Meisterschaftsfeld hatten.“

Die Herausforderer werden von Mark Wallenwein und Co Stefan Kopczyk angeführt, die mit dem bewährten Skoda S2000 in die Saison starten. Sie haben den Wechsel auf die brandneue R5-Version des tschechischen Boliden bereits fest eingeplant. „Unser Ziel ist klar, wir wollen den Titel“, lautet die Ansage von Wallenwein. Als Werksfahrer von Skoda Deutschland geht Fabian Kreim erstmals auf Titeljagd. Wie Wallenwein wird er während der Saison vom S2000 auf die R5-Version des Fabia wechseln. „Es ist ein großartiges Gefühl, solch eine Chance zu bekommen“, freut er sich. Chancen auf Top-Platzierungen haben außerdem Frank Färber und Nico Leschhorn in ihren Peugeot 207 S2000, der vierfache DRM-Meister Hermann Gaßner im Mitsubishi Lancer und einige weitere ernsthafte Titel-Aspiranten.

Jagd auf den Masters-Titel  

„Jetzt kann jeder die Masters-Wertung gewinnen, egal in welcher der fünf Divisionen er startet“, freut sich Olaf Müller (BMW M3). „Es zählen nur noch die Punkte aus der jeweiligen Division.“ Der Niedersachse hat klare Vorstellungen: „Der Sieg in unserer Division ist das klare Saisonziel, in der Gesamtwertung war ich schon mal auf Platz vier, etwas weiter nach vorne zu kommen wäre genial.“ Wie einige andere Titelanwärter steigt Müller erst beim zweiten Saisonlauf ein.

Von Beginn an geht der bayerische Routinier Herman Gaßner auf Punktejagd. Sein Sportgerät ist genau jener Mitsubishi Lancer Evo VIII, mit dem er 2013 den Lauf rund um St. Wendel gewann und sich am Jahresende den Titel im ADAC Rallye Masters sicherte. „Unser Ziel muss es sein, uns nach 2006 und 2013 den dritten Masters-Titel zu sichern“, so Gaßner. Dass das ADAC Rallye Masters auch ein optimaler Einstieg in den 'großen' Rallyesport ist, zeigt der 22-jährige Stefan Petto. Der Förderpilot des ADAC Saarland feierte seinen Masters-Einstieg 2014 mit dem Sieg in der Division 6. „Mit diesem Erfolg konnte ich neue Partner gewinnen, und so ein Projekt mit einem Mitsubishi Lancer für 2015 auf die Beine stellen,“ erläutert der Youngster. „Es wird sicherlich eine große Umstellung vom kleinen Suzuki Swift auf den mit 280 PS gut doppelt so starken Allradler. Das Ziel ist dennoch ein Platz unter den ersten Drei in unserer Division.“

Voll besetzte Divisionen

Viel Spannung verspricht auch das Geschehen in den weiteren Divisionen. So wird etwa der sächsische Routinier Carsten Mohe (Renault Clio R3T) in der Division 4 von einer kleinen Horde von Citroën DS3 R3T gejagt: Sie gehören zum Feld der Citroën Racing Trophy, die bei vier Läufen von DRM und ADAC Rallye Masters gastiert. Das Feld der R3-Citroën wird von den Youngstern Patrick Pusch und Phillip Knof angeführt. Auch in der stark besetzten Division 5 bahnt sich ein spannender Kampf an. Hier ist Lokalmatador Marijan Griebel der klare Favorit. Er startet für das ADAC Opel Rallye Junior Team in der Junioren-Europameisterschaft und nutzt das Heimspiel als Vorbereitung auf den nächsten EM-Lauf in Irland. Im vergangenen Jahr belegte er im kleinen Opel Adam R2 hier den sechsten Gesamtrang.  

Wie Griebel, Kreim oder Pusch stammen inzwischen viele Talente aus der Talentschmiede des ADAC Opel Rallye Cup. Dieser startet mit 20 jungen Teams rund um St. Wendel in seine dritte Saison und entwickelt sich mit großen Schritten zur zentralen Plattform für die europäischen Rallye-Junioren. Die 20 Teams in ihren Opel Adam Cup kommen aus neun Nationen, die Hälfte der Teams nimmt die Herausforderung der härtesten Rallye-Schule Europas erstmals an.

Rallye im Herzen der Stadt

Die sportlichen Entscheidungen des Auftaktlaufes fallen auf den zehn Wertungsprüfungen im Westrich, der Grenzregion zwischen Saarland und Pfalz. Doch die Fans dürfen sich auch auf die beiden Durchgänge der Zuschauerprüfung inmitten von Sankt Wendel freuen. Am Freitag als Nachtprüfung ab 19:30 Uhr und am Samstag kurz vor dem Zieleinlauf ab 17 Uhr geht es hier zur Sache.

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