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Zusammenfassung Deutschland-Rallye: Frankreich dominiert...

Die deutsche Rallye-WM-Premiere endete mit einem Fiasko für die Gastgeber und dem ersten WM-Triumph des Franzosen Sébastien Loeb.

:: Armin Schwarz ::

Nach 22 Prüfungen verwies Citroen-Pilot Loeb den britischen Weltmeister Richard Burns (Peugeot 206) um 14,3 Sekunden auf den zweiten Platz. Dritter wurde der Finne Marcus Grönholm, der im zweiten Peugeot bereits 1:19,1 Minuten zurücklag. Grönholm baute nach dem 10. von 14 WM-Läufen seine Führung auf 51 Punkte aus und liegt 18 Zähler vor dem Briten Colin McRae, der im Ford Focus Vierter wurde. Bei den Marken steuert Peugeot mit 115 Punkten auf den dritten WM-Titel zu und vergrößerte seinen Vorsprung auf 34 Zähler gegenüber dem Zweiten Ford.

 

Von den deutschen Spitzenfahrern, die sich beim WM-Heimspiel gute Chancen auf einen Spitzenplatz ausgerechnet hatten, sah am Sonntag keiner das Ziel in Trier. Der vierfache deutsche Meister Matthias Kahle (Görlitz) blieb schon am ersten Tag mit gebrochener Motoraufhängung am Werks-Skoda Octavia liegen.

 

Armin Schwarz (Oberreichenbach) überschlug sich zu Beginn der zweiten Etappe mit seinem Hyundai Accent mehrfach und zog sich eine Rippenfraktur zu. Der Europameister Armin Kremer (Friedrichsruhe) verschrottete zu Beginn der Finaletappe seinen Ford Focus. Bestes deutsches Team wurden die bayerischen Privatfahrer Herrmann und Sebastian Gaßner (Surheim), die im seriennahen Mitsubishi Carisma mit über 24 Minuten Rückstand auf Rang 13 ins Ziel kamen.

 

Vom Start weg diktierten die Piloten des großen französischen Automobilkonzerns PSA den ersten deutschen WM-Lauf. Nach der Peugeot- Führung von Burns und Grönholm setzte sich Loeb auf der dritten Prüfung an die Spitze. Bis zur letzten Prüfung verfolgten die 225 000 Zuschauer, so die Angaben des veranstaltenden ADAC, das Spitzen-Duell zwischen Loeb und Burns. Letztlich aber sicherte sich der junge Elsässer Loeb, dem in Monte Carlo sein Sieg am grünen Tisch aberkannt worden war, seinen ersten WM-Triumph.

 

«Bis zum Schluss musste ich volles Tempo gehen, weil Richard Burns hart attackierte. Es war bei dieser äußerst schwierigen Rallye ein hart erkämpfter Sieg, über den ich mich riesig freue», erklärte Loeb mit einem strahlenden Lächeln im Ziel vor der Porta Nigra in Trier. «Wir haben vier Tage lang hervorragenden Rallyesport geboten», zog der ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk ein zufriedenes Fazit aus dem deutschen WM-Debüt: «Ich kann guten Gewissens sagen: Unsere Bilanz ist positiv, wir haben die Feuertaufe bestanden. Der Ansturm der Fans war leider nicht immer zu bewältigen und führte partiell zu Problemen.»

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